Viertelfinal-Kracher perfekt

Von SPOX
Rafa Nadal freut sich auf ein Hammer-Duell im Viertelfinale
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Herren - Achtelfinale (alle Matches):

Novak Djokovic (SRB/1) - Richard Gasquet (FRA/20) 6:1, 6:2, 6:3

Als die Uhr nach dem dritten Spiel des Matches bereits bei 24 Minuten stand, richteten sich die Zuschauer auf dem Court Philipp Chatrier schon auf einen langen Nachmittag ein. Doch dann ging alles auf einmal ganz schnell.

Dem Break zum 2:1 gegen den Lokalmatador ließ der Djoker zwei weitere folgen und sicherte sich den ersten Durchgang souverän. Gasquet hatte in den Grundlinienduellen nicht die Power des Serben, der deutlich mehr direkte Winner schlug (45) als der Franzose (26).

Satz zwei war eine genauso klare Angelegenheit, jedoch schienen Djokovic erste Anzeichen von Krämpfen zu plagen - immer wieder dehnte er zwischen den Spielen seine Waden. Wirklich ernst war es wohl nicht, denn auch im dritten Durchgang hatte der Djoker seinen Kontrahenten stets unter Kontrolle, sodass er letztlich ungefährdet ins Viertelfinale einzog und es nun mit Rafael Nadal zu tun bekommt.

Rafael Nadal (ESP/6) - Jack Sock (USA) 6:3, 6:1, 5:7, 6:2

Für einen kurzen Moment kippte die Stimmung in Paris: Nach dem erwartungsvoll starken Beginn Nadals in den ersten beiden Sätzen drehte Sock im dritten Durchgang noch einmal mächtig auf und schnappte sich gleich drei Breaks gegen den sichtbar überraschten Nadal.

Für den Mallorquiner war es schlussendlich aber nicht mehr als ein Weckruf, denn im entscheidenden vierten Satz marschierte Nadal wieder aggressiver ans Netz und gewann dort alle Bälle gegen den sich aufgebenden Amerikaner.

Auffällig war, dass Nadal jedoch mit zunehmender Spieldauer immer mehr Probleme beim eigenen Aufschlag bekam. Während er nach Satz zwei noch 76 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld brachte, war es in Durchgang vier nur noch jeder zweite. Unter dem Strich war Sock aber nicht in der Lage, diese Schwäche auszunutzen, sodass Nadal im Viertelfinale auf den Top-Favoriten Novak Djokovic trifft - definitiv ein vorweggenommenes Finale.

Roger Federer (SUI/2) - Gael Monfils (FRA/13) 6:4, 3:6, 6:4, 6:1

Läuft beim Maestro! Nachdem er in Satz zwei am Vortag alles andere als gut ausgesehen hatte und über den Abbruch wegen Dunkelheit wohl nicht sonderlich verärgert war, legte er gegen den französischen Lokalmatador diesmal los wie die Feuerwehr. Per Vorhand cross holte er sich direkt das Break zum 1:0 im Dritten Satz und bestätigte dieses dann bis zum 6:4. Lediglich einen Breakball ließ er zu. Monfils hatte sich da zwar wieder gefangen, konnte den Schweizer aber nicht ernsthaft gefährden - immer wieder flog ihm die Vorhand-Peitsche um die Ohren.

Nicolas Kiefer im Interview: Bin Federer-Fan

Im zweiten Satz war Monfils dann entweder müde, angeschlagen - oder er hatte schlichtweg keine Lust mehr, wie es beim extravaganten Franzosen ja doch hin und wieder vorkommt. Nachdem er erneut das frühe Break kassiert hatte, ließ er kurz den Physio kommen und sich am Arm behandeln, es wirkte jedoch mehr nach "Null Bock". Zwischenzeitlich machte Federer dann elf Punkte in Serie, Gegenwehr gab es keine mehr. Sein zehnter Fehler im vierten Durchgang brachte dann das Ende - selbst die Zuschauer waren da schon von ihm auf Federer umgeschwenkt.

"Ich habe solide gespielt und das umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe", so der Sieger im Anschluss. Er bekommt es jetzt mit seinem Landsmann Stan Wawrinka zu tun.

Andy Murray (GBR/3) - Jeremy Chardy (FRA) 6:4, 3:6, 6:3, 6:2

Es ist noch nicht das Gelbe vom Ei, was Andy Murray in Paris auf den Platz bringt, dennoch steht der Schotte im Viertelfinale. Zu verdanken hat er das allen voran Jeremy Chardy, der mit seinem zu risikoreichen Spiel letztlich chancenlos war. Der Franzose machte zwar 49 Winner, leistete sich aber mit 56 Unforced Errors mehr als doppelt so viele wie Murray.

Die Nummer Drei der Setzliste hatte nur im zweiten Satz, den er folgerichtig abgeben musste, Probleme. Nicht mal 60 Prozent seiner ersten Aufschläge landeten zu diesem Zeitpunkt im Feld. Gefährdet war der Sieg für Murray in einem unterhaltungsreichen Match aber nie wirklich.

In der Runde der letzten Acht trifft der 28-Jährige nun auf den Spanier David Ferrer, der sich gegen Cilic durchsetzte.

David Ferrer (ESP/7) - Marin Cilic (CRO/9) 6:2, 6:2, 6:4

Die "Heavy Hitter" könne er nicht schlagen, wird David Ferrer immer wieder vorgeworfen - deshalb werde es auch nie zum ganz großen Wurf und zum Grand-Slam-Titel reichen. Ob das stimmt, wird sich zeigen, doch mit Marin Cilic wurde auf dem Court 1 der amtierende US-Open-Champion richtiggehend weggeprügelt.

Cilic konnte seine Waffen an diesem Tag einfach nicht an den Mann bringen: Nicht einmal 60 Prozent erste Aufschläge, schwaches zweites Service, und viel zu viele Fehler - unglaubliche 47! Die Nummer sieben der Setzliste dagegen gewann 78 Prozent der Punkte über den ersten Aufschlag, macht fast überhaupt keine Fehler (sieben in den ersten zwei Sätzen) und spielte einfach klug. Da fiel die Unterlegenheit in Sachen Winner (20:29) kaum ins Gewicht. Nur im dritten Satz konnte Cilic das Match ansatzweise offen gestalten - aber wer alle vier Breakbälle vergibt, der hat eben keine Chance.

Mit seinem insgesamt 40. Sieg auf der roten Asche in Paris zieht Ferrer ins Viertelfinale ein. Jetzt geht es gegen Andy Murray.

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