Viertelfinal-Kracher perfekt

Von SPOX
Rafa Nadal freut sich auf ein Hammer-Duell im Viertelfinale
© getty

Novak Djokovic und Rafael Nadal werden im Achtelfinale der French Open ihrer Favoritenrolle gerecht und duellieren sich nun im Viertelfinale. Roger Federer macht am zweiten Tag mit Gael Monfils kurzen Prozess. Andy Murray siegt gegen Chardy. Mit Maria Sharapova muss die Titelverteidigerin früh die Koffer packen, Serena Williams ist weiter. Mit Julia Görges ist die letzte Deutsche ausgeschieden.

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Damen - Achtelfinale (alle Matches):

Sara Errani (ITA/17) - Julia Görges (GER) 6:2, 6:2

So spielt man kein Achtelfinale bei den French Open. Julia Görges fand gegen Sara Errani nie zu ihrem Spiel, leistete sich jede Menge Fehler und ist somit als letzte deutsche Vertreterin absolut verdient ausgeschieden.

Insgesamt 41 Unforced Errors schenkte Görges der Italienerin auf der anderen Seite, gleich drei Mal gab sie mit einem Doppelfehler ab. Einen einzigen Breakball konnte sie sich sichern, im Aufschlagsspiel war sie ebenfalls klar unterlegen.

Und Errani? Die spielte das Match mit einer beeindruckenden Kälte zu Ende. Nur drei Unforced Errors über 72 Minuten verdeutlichen die klare Überlegenheit. Am Mittwoch trifft sie im Viertelfinale auf Serena Williams.

"Das war definitiv mein schlechtestes Match im Turnier. Ich habe mich heute nicht gut genug bewegt und zu viele Fehler gemacht", sagte Görges und lobte ihre Gegnerin: "Sie findet immer eine Lösung. Manchmal bringt sie einen an den Rand des Wahnsinns."

Lucie Safarova (CZE/13) - Maria Sharapova (RUS/2) 7:6 (7:3), 6:4

Die Titelverteidigerin ist raus - der Traum vom vierten French-Open-Finale in Serie ist geplatzt! Dabei hatte die Tschechin die letzten fünf Aufeinandertreffen allesamt verloren, zuletzt mit 6:7, 7:6 und 6:7 in Stuttgart. Kein Wunder also, dass es vor langsam eintrudelnden Publikum auf dem Philippe Chatrier im ersten Satz wieder in den Tiebreak ging. Da hatte Safarova dann mit druckvollem Spiel die Nase vorn - gleich 20 Winner schlug sie in Satz eins, doppelt so viele wie die Russin.

Im zweiten Satz bot sich das gleiche Bild: Safarova spielte aggressiver, machte von der Grundlinie mehr Dampf, und hatte auch über das Service die besseren Quoten. Das erste Break zum 2:0 konnte sie nicht halten, aber beim Stand von 4:4 schenkte Masha ihren Aufschlag mit einem Fehler erneut her.

Wenig später blinkte der erste Matchball auf der Anzeigetafel. Da hatte Sharapova noch Glück, ein Mondball tropfte hinten auf die Linie und zwang ihre Gegnerin zum Fehler. Beim zweiten Matchball machte Safarova es dann jedoch besser und punktete am Netz per Rückhandvolley zum Sieg - einer von fünf Punkten am Netz. Während sich die Russin stoisch gab ("einfach ein schlechter Tag im Büro") und ihre Erkältung nicht als Ausrede gelten lassen wollte, glitzerten bei der Überraschungssiegerin dann die feuchten Augen vor lauter Freude. Jetzt geht es gegen Garbine Muguruza.

Serena Williams (USA/1) - Sloane Stephens (USA) 1:6, 7:5, 6:3

Wow! Was für eine Vorstellung von der Nummer 41 der Welt. Sloan Stephens hatte Serena Williams am Rand einer Niederlage, aber dann schlug die Stunde der Topgesetzten. Mit einem starken Comeback kämpfte sich Serena in das Match zurück und beendete die Achtelfinal-Partie nach 121 Minuten mit einem starken Rückhand-Return.

Im Gegensatz zum dem überraschenden Viertelfinal-Erfolg bei den Australien Open 2013 konnte Stephens gegen die Favoriten dieses Mal nicht als Siegerin vom Court gehen, dabei sah eigentlich alles danach aus. Das letzte Mal, dass Williams einen Satz in nur 23 Minuten abgegeben hatte, ist eine Ewigkeit her. Doch Stephens war klar überlegen, erarbeitete sich drei Breakchancen und nutze jede einzelne.

Im zweiten Durchgang fing sich Serena und legte vor, musste aber zum Stand von 4:4 ein Rebreak hinnehmen und wieder war das Momentum bei Stephens. Doch Williams hatte noch nicht vor, Paris zu verlassen. Sie fightete sich zurück, nahm ihrer Landsfrau ein weiteres Aufschlagspiel ab und holte sich den Satz.

Im Entscheidungssatz musste Stephens dem hohen Tempo Tribut zollen und baute zunehmend ab. Serenas Break zum 4:3 brachte die Vorentscheidung, das zweite machte den Sieg der Weltranglistenersten perfekt. Im Viertelfinale trifft Williams nun auf Sara Errani.

Garbine Muguruza (ESP/21) - Flavia Pennetta (ITA/28) 6:3, 6:4

Gleich zweimal startete Muguruza denkbar schlecht, zweimal bog die spanische Newcomerin aber alles wieder gerade. Gleich das erste Aufschlagspiel schenkte sie an Pennetta ab, die in der Runde zuvor ihre Doppelpartnerin Carla Suarez Navarro ausgeschaltet hatte.

Doch die Sand-Spezialistin blieb cool, nahm ihrer Gegnerin wiederum gleich doppelt den Aufschlag ab und konnte nach 40 Minuten das erste Zwischenziel verbuchen. Trotz 14 Unforced Errors, doppelt so viele wie die Italienerin, ging der erste Satz an die 21-Jährige.

Im zweiten Durchgang ließ sie eine echte Willensleistung folgen. Wieder gelang Pennetta ein frühes Break, wieder kämpfte sich Muguruza zurück. Diesmal drehte sie einen 4:1-Rückstand auf 4:5 und entscheid die letzten fünf Spiele der Partie alle für sich. Es ist das zweite Viertelfinale in Paris für die junge Spanierin, im letzten Jahr scheiterte sie dort an Maria Sharapova.

Alison Van Uytvanck (BEL) - Andreea Mitu (ROU) 6:1, 6:3

Die Verhältnisse im Überraschungs-Achtelfinale waren schnell geklärt. Gleich bei der ersten Möglichkeit breakte Van Uytvanck zum 2:0, kurz darauf folgte das vorentscheidende nächste Break zum 4:0 - ein Schock, von dem sich die in allen Belangen unterlegene Andreea Mitu nicht mehr erholte.

Van Uytvanck, 93. der WTA-Weltrangliste, brachte im ersten Durchgang 70 Prozent ihrer ersten Aufschläge durch, während die an 100 gelistete Mitu nur schwache 33 Prozent derer ins Feld spielte. Im zweiten Satz bäumte sich die Rumänin noch einmal auf, ließ Van Uytvanck aber wieder zweimal entscheidend zum 3:2 und schließlich zum 6:3 breaken. Dabei hatte Mitu eigentlich genügend Chancen, im zweiten Satz wieder ranzukommen, jedoch nutzte sie keine ihrer sechs Breakchancen.

Timea Bacsinszky (SUI/23) - Petra Kvitova (CZE/4) 2:6, 6:0, 6:3

Der Schweizerin gelang die große Überraschung! Timea Bacsinszky ließ der Favoritin nach einem schwachen ersten Satz keine Chance mehr und gewann damit auch das zweite Aufeinandertreffen der Kontrahentinnen.

Im ersten Durchgang verlief für die Tschechin Kvitova noch alles standesgemäß, sie sicherte sich alle drei Break-Chancen und dominierte auch ihre Aufschlagspiele. Doch dann kam der Einbruch. Fortan lenkte Bascinszky das Geschehen, ließ ihrem Gegenüber vor allem bei eigenen Aufschlägen keine Chance mehr. Da war es dann auch egal, dass sie nur drei ihrer sieben Break-Chancen verwandelte - von Kvitova kam einfach nichts mehr.

Das änderte sich im dritten Durchgang nur minimal. Bacsinszky gewann 90 Prozent ihrer Bälle, wenn sie ihren eigenen Aufschlag durchbrachte, während es bei Kvitova nur unterirdische 50 Prozent waren. Hinzu kamen sage und schreibe 17 Unforced Errors im entscheidenden Satz - zu wenig in einem Achtelfinale der French Open.

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