Haas erreicht Finale in Halle

SID
Haas rang Kohlschreiber im 3. Satz trotz zwischenzeitlichen 2:5-Rückstands nieder
© Getty

Tommy Haas ist bei den Gerry Weber Open ins Finale eingezogen. Der gebürtige Hamburger setzte sich in der Vorschlussrunde in drei spannenden Sätzen gegen Philipp Kohlschreiber durch. Im Finale trifft Haas auf den Serben Novak Djokovic.

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Tommy Haas hat die Nervenschlacht im deutschen Prestigeduell gegen Philipp Kohlschreiber im Halbfinale der Gerry Weber Open gewonnen und damit eine 28 Monate lange Durststrecke beendet. Der 31 Jahre alte gebürtige Hamburger bezwang in Halle/Westfalen die deutsche Nummer 1 aus Augsburg trotz eines 2:5-Rückstands im dritten Satz mit 2:6, 7:6 (7:5), 7:6 (7:3). 

Somit erreichte er nach mehreren Rückschlägen durch Verletzungen zum ersten Mal seit seinem Turniersieg im Februar 2007 in Memphis (USA) wieder ein Endspiel auf der ATP Tour.

"Das sind Momente, die ich einfach genießen muss, gerade in meinem Alter", sagte ein sichtlich erleichterter Haas nach der Partie, "endlich mal wieder ein Finale erreicht - und dann auch noch hier, bei einem meiner Lieblingsturniere und vor eigenem
Publikum. Ich habe mich selbst überrascht und bin sehr glücklich."

Djokovic wartet im Finale

In seinem ersten Finale in Halle trifft Haas auf Novak Djokovic (Serbien/Nr. 2). Der 22-Jährige bezwang in der Vorschlussrunde den Qualifikanten Olivier Rochus (Belgien) 7:6 (9: 7), 6:4.

Die zwei bisherigen Vergleiche gegen den Australian-Open-Sieger von 2008 hat Haas verloren. Kohlschreiber verpasste in Halle den zweiten Finaleinzug in Folge. Im Vorjahr scheiterte er im Endspiel am Halle-Rekordsieger Roger Federer (Schweiz).

Kohlschreiber startet besser

Der Weltranglisten-24. Kohlschreiber eröffnete das Match mit einem schnellen Break und setzte in der Folge seinen 17 Plätze schlechter notierten Landsmann unter Druck.

Trotz seines Erfahrungsvorsprungs wirkte Haas gerade im ersten Durchgang nervöser als sein Kontrahent und fand erst im Tiebreak des zweiten Satzes zu seinem Spiel, mit dem er sich unter anderem im Achtelfinale gegen den Weltranglistenneunten Jo-Wilfried Tsonga (Frankreich/Nr. 4) durchgesetzt hatte.

Haas fightet zurück

Obwohl hochsommerliche Temperaturen auf dem Centre Court im Gerry Weber Stadion herrschten, blieb Kohli nach dem verlorenen Tiebreak zunächst cool und führte nach zwei Breaks im Schlussdurchgang 5:2. Doch Haas gab nicht auf.

Der Publikumsliebling kämpfte sich wieder heran und glich zum 6:6 aus. Im zweiten Tiebreak behielt er erneut die Oberhand und verwandelte nach 2:12 Stunden seinen zweiten Matchball.

Kohlschreiber scheiterte an seinen Nerven, als er bei 5:2 zum Matchgewinn servierte. "Ich habe plötzlich die Spannung gespürt und bin nervös geworden", gab er sichtlich geknickt zu. "Dann hat Tommy sehr gut retourniert und ich habe das Spiel leider vergeigt. Ich bin natürlich sehr enttäuscht, denn es war eine tolle Woche und eine tolle Chance, ins Finale zu kommen."

Erfolgreiche Revanche

Haas glückte mit dem Sieg die Revanche für das verlorene erste Duell mit Kohlschreiber. Das hatte Haas im Achtelfinale des Vorjahres an gleicher Stelle knapp mit 5:7, 7:5, 6:7 (5:7) verloren. Nun könnte Haas bei seinem Debüt im Endspiel von Halle am Sonntag mit einem Erfolg den zwölften Turniersieg seiner Karriere feiern.

Die Wege von Haas und Kohlschreiber kreuzen sich am späteren Samstagabend gleich noch ein zweites Mal, da beide auch das Halbfinale der Doppel-Konkurrenz erreicht haben. Haas kämpft dort im Duo mit Michael Kohlmann (Herdecke) gegen Kohlschreiber und Christopher Kas (Trostberg) um den Einzug ins Endspiel.

Viertelfinale: Haas im Tiebreak stark