Doping als ständiger Begleiter von Holczer

SID
Damals noch für das deutsche Team Gerolsteiner tätig: Hans Michael Holczer
© Getty

Am Dienstag war Hans Michael Holczer eigentlich zu einem öffentlichen Termin an der Seite von Rudolf Scharping anlässlich des deutschen Radklassikers "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" geladen. Sein Platz blieb jedoch leer.

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Der langjährige Macher des deutschen Radrennstalls Gerolsteiner, der inzwischen der starke Mann beim russischen Katjuscha-Team ist, hatte Termine unangenehmerer Art zu bewältigen. Wieder einmal hatte ihn das Dauer-Thema Doping eingeholt.

Sein Fahrer Denis Galimsjanow war am Montag positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden. Inzwischen hat der 25-Jährige bereits ein Geständnis abgelegt und auf die Öffnung der B-Probe verzichtet.

"Ich habe in den letzten Jahren erfahren, dass man immer mit diesem Risiko leben muss. Aber auf der anderen Seite ist es auch bedrückend. Es ist das, wovor jeder Angst hat. Da stehst du hilflos da", sagte Holczer der Nachrichtenagentur dapd.

Der Mathematik- und Geschichtslehrer, der nach dem Aus des Gerolsteiner-Teams im Jahr 2008 drei Jahre lang im Radsport ausgegrenzt gewesen war, hat mit seinem Engagement bei den Russen das Spiel mit dem Feuer gewählt - und sich gleich die Finger verbrannt.

Viele Dopingfälle bei Katjuscha

Seit jeher wird das Katjuscha-Team in der Szene argwöhnisch betrachtet. Galimsjanow ist nicht der erste Dopingfall in der Teamgeschichte. Erst bei der vergangenen Tour de France war der Olympiadritte Alexander Kolobnew positiv auf das harntreibende Mittel HTC getetestet worden.

Er begründete den Befund mit Kreislaufbeschwerden und wurde frei gesprochen. Nicht so glimpflich kamen der Österreicher Christian Pfannberger und der Spanier Antonio Colom davon, die 2009 ebenfalls des EPO-Dopings überführt worden waren. Pfannberger wurde lebenslang, Colom für zwei Jahre gesperrt.

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