Wer soll da den Überblick behalten?

Die WEC wird in Le Mans unterstützt: Gaststarter erweitern das Starterfeld auf 60 Autos
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Garage 56 - Das Experiment ohne Arme und Beine

Das Reglement:

Gibt es nicht. Die Garage 56 steht in Le Mans für zukunftsweisende Technologien zur Verfügung. Der ACO lädt sich geeignete Teilnehmer ein. Bisher war die Technik im Fokus, im Jahr 2016 ist es allerdings ein Mensch.

Die Teilnehmer:

Frederic Sausset, Christophe Tinseau und Jean-Bernard Bouvet teilen sich den Morgan-Nissan, der eigentlich in die LMP2-Kategorie gehören würde. Das Besondere: Sausset ist vierfach amputiert. Infolge einer bakteriellen Infektion verlor der Franzose beide Arme und beide Beine.

"Der ACO hat etwas ermöglicht, was theoretisch Wahnsinn ist", sagt Sausset. Der LMP2-Wagen wurde eigens für die besonderen Anforderungen umgebaut. Der 46-Jährige steigt mit herausnehmbarem Sitz ins Auto, mit den Oberschenkeln gibt er Gas und bremst, eine Prothese am rechten Arm ermöglicht das Lenken.

"Freds Hingabe und Wille sind bewundernswert", sagte FIA-Präsident Jean Todt: "Das Projekt ist herausfordernd und ambitioniert. Es ist von großer Bedeutung für ihn, eine Zukunft zu haben. Und er wird diese Herausforderung meistern. Er hat einen unglaublichen Willen, trotz aller Hindernisse. Menschen auf dem Feld der Mobilität zu helfen, ist mir immer sehr wichtig gewesen."

Nach Alex Zanardi, der im Jahr 2015 bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps an den Start ging, ist Sausset erst der zweite Fahrer mit Handicap, der ein international bedeutsames 24-Stunden-Rennen angeht. Für BMW und Zanardi war die Herausforderung der gemeinsamen Autonutzung durch Amputierten und Fahrer ohne Handicap kleiner: Der Italiener gab an seinem herausnehmbaren Lenkrad Gas.