Storl will für erstes Gold sorgen

SID
David Storl liegt bei der EM in Zürich auf Goldkurs
© getty

Kugel-Koloss David Storl hat seinen Anspruch auf Gold untermauert, die Zehnkämpfer Kai Kazmirek und Artur Abele mischen vorne mit und auch Sprinterin Verena Sailer hinterließ einen guten Eindruck: Die deutschen Teilnehmer haben am ersten Tag der Europameisterschaft in Zürich einen guten Start hingelegt. Von 19 DLV-Athleten neben den Mehrkämpfern erreichten 18 die nächste Runde oder bereits das Finale.

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Am Abend will Storl mit aller Macht für das erste Gold des deutschen Teams sorgen. "Ich will meinen Titel verteidigen und bin schon gespannt auf die Atmosphäre nachher im Stadion - die soll ja einmalig sein", sagte Storl, nachdem er mit 20,76 m locker die Qualifikation gemeistert hatte.

Der Sachse fügte mit einem Schmunzeln an: "Ich denke, ich werde nicht meinen schlechtesten Wettkampf in dieser Saison machen." Für den Kampf um Gold wollte sich Storl auch noch einen Mittagsschlaf mit anschließendem Kaffee und Kuchen gönnen. Dann soll es auch endlich mit dem ersten 22-m-Stoß der Karriere klappen. Als ärgster Konkurrent gilt Olympiasieger Tomasz Majewski aus Polen.

Zehnkämpfer sorgen für Furore

Wie entfesselt präsentierten sich im Letzigrund bisher zwei Zehnkämpfer. Der 23-Jährige Kai Kazmirek von der LG Rhein-Wied lag nach drei Disziplinen und zwei Bestleistungen über 100 m (10,75 Sekunden) und im Weitsprung (7,68 m) auf 8500-Punkte Kurs, musste die Führung nach dem Kugelstoßen aber an Arthur Abele (2644 Punkte/Ulm) abgeben. U23-Europameister Kazmirek lauert dahinter auf Platz zwei (2626 Punkte), der Olympiasechste Rico Freimuth (2578 Punkte) aus Halle/Saale fiel auf Platz sechs zurück.

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Dritter war der Ukrainer Alexeij Kasjanow (2617 Punkte). Die Mitfavoriten Kevin Mayer (2608/Frankreich) und Vize-Europameister Eelco Sintnicolaas aus den Niederlanden (2600) präsentieren sich ebenfalls stark und liegen als Vierter und Fünfter gut im Rennen.

Sailer in starker Verfassung

Ex-Europameisterin Sailer (Mannheim) präsentierte sich in ihrem Vorlauf über 100 m ebenfalls in starker Verfassung. Die 28-Jährige gewann ihr Rennen in 11,25 Sekunden und war damit Schnellste des deutschen Trios. Tatjana Pinto (Münster/11,41) qualifizierte sich als Zweite. "Der Lauf war okay, war locker", sagte Sailer im ZDF: "Jetzt liegt der Fokus auf morgen. Die Bahn ist knallhart, auf so einer bin ich noch nie gelaufen."

Um Gold kämpfen zudem Stabhochspringerin Lisa Ryzih (Ludwigshafen) und Speerwerferin Linda Stahl. Europas Nummer eins begnügte sich in Abwesenheit von Christina Obergföll (Offenburg) in der Qualifikation mit 59,72 m und bekommt es im Finale am Donnerstag (20.40 Uhr/ARD und Eurosport) vor allem mit Weltrekordlerin Barbora Spotakova (59,99 m) zu tun. Die Olympiasiegerin aus Tschechien ist nach einem Jahr Babypause wieder in Topform. Weltmeisterin Obergföll pausiert in diesem Jahr, nachdem sie zuletzt Sohn Marlon zur Welt gebracht hatte.

Lisa Ryzih übersprang wie auch Carolin Hingst (Nieder-Ingelheim) 4,45 m und will im Finale am Donnerstag (19.19 Uhr) vier Jahre nach EM-Bronze endlich wieder eine Medaille gewinnen. Einzig Katharina bauer (Leverkusen) scheiterte mit 4,25. Einen starken Eindruck hinterließ Hürdensprinterin Nadine Hildebrand, die als Beste eines deutschen Trios in 12,78 Sekunden als Drittschnellste ins Halbfinale am Abend einzog. "Das ist noch was drin", sagte Hildebrand, "die Bahn ist sauschnell."

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