Die Jagd auf Bamberg ist eröffnet

Von Robert Arndt
Wer darf am Ende jubeln? John Bryant, Bradley Wanamaker oder Alba-Trainer Sasa Obradovic?
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FC Bayern München (4) - MHP RIESEN Ludwigsburg (5)

Saison-Bilanz: 2:0 (95:92, 100:71)

Ausgangslage: Nur Platz Vier. Die Niederlage in Oldenburg hat den Bayern wehgetan. Nun könnte es bereits im Halbfinale zum Showdown mit den Bambergern kommen. Trainer Svestislav Pesic war nach der Niederlage außer sich vor Wut.

"In der Defensive haben wir versagt und einfach katastrophal gespielt", so der Trainerfuchs. Acht Niederlagen sind einfach zu viel für die Ansprüche in der bayerischen Landeshauptstadt. Unnötige Pleiten wie gegen den MBC trüben das Tabellenbild der Bayern.

Der Fokus ist aber klar nach vorne gerichtet: "Wir sind jetzt Vierter, was wir nicht wollten. In den Playoffs geht es aber wieder bei Null los und wir werden sehen, was passiert.", so ein kämpferischer Anton Gavel.

Der Gegner aus Ludwigsburg freut sich hingegen über die beste Platzierung seit 2007. Dementsprechend euphorisch gehen die MHP RIESEN die Aufgabe an: "In der Hauptrunde haben wir gegen Bayern nicht gewonnen, jetzt wollen wir sie in den Playoffs schlagen", so Coach John Patrick.

Mit Alba Berlin konnte bereits eines der großen B's gewaltig geärgert werden. Alle vier Spiele gingen dabei an die Barockstädter und so verkündet Center John Brockman: "Wir haben keine Angst vor den Bayern".

Bei der dritten Playoff-Teilnahme in Folge soll nun die erste Runde überstanden werden und die für Ludwigsburger Verhältnisse tolle Saison gekrönt werden. Einziger Wermutstropfen: Der Vertrag von Aufbau Mustafa Shakur wurde aufgelöst.

Key-Stats: Über 91 Punkte machen die Bayern im Schnitt. Nur Bamberg kann mit knapp 90 Zählern einigermaßen mithalten. Die Hälfte aller Würfe findet den Weg in den Korb. 20,9 Assists bedeuten auch in dieser Kategorie Rang zwei.

Überraschend: Nur drei Teams nehmen weniger Dreier als die Bayern (20,9 Versuche), allerdings trifft nur Bamberg hochwertiger vom Perimeter (41,4 Prozent).

Der Gegenpol ist Ludwigsburg. Kein Team der Bundesliga trifft so schlecht wie die LuBu von draußen (nur 30,2 Prozent).

Durch die zahlreichen Fehlwürfe können die Big Men der Riesen jedoch Rebound um Rebound pflücken. 13,4 Bretter offensiv sind Ligaspitze wie auch die 37,8 Rebounds pro Spiel.

Key-Player: Eine Serie wie gemacht für John Bryant. Der viel kritisierte Center kann sich mit John Brockman um einen Spieler seiner Gewichtsklasse kümmern, wodurch die Schwächen in der Pick-and-Roll-Verteidigung etwas kaschiert werden dürften.

Auch offensiv sollte sein weiches Händchen aus der Mitteldistanz und seine Moves im Lowpost für noch mehr Variabilität in der Bayern-Offensive sorgen.

Auf Ludwigsburger Seite ist bekannt, was John Brockman leisten kann und wird. Andere sind es, die ihre Produktion steigern müssen. Ein Kandidat dafür ist Kerron Johnson.

Der Spielmacher-Ersatz wirkt auf höchstem Niveau manchmal überfordert. Dennoch brauchen die Ludwigsburger gute Spiele von ihrem Point Guard, um in der Serie konkurrenzfähig zu sein. Wichtig: der Dreier muss besser fallen als die bisherigen, katastrophalen 18 Prozent.

SPOX-Prognose: Die Bayern sind für Ludwigsburg ein denkbar ungünstiges Matchup. Sollten die Barockstädter in der Serie weiter von draußen so werfen wie in der Hauptrunde, kann es schnell zu Ende gehen. Bayern wird versuchen, die Serie im Hinblick auf ein Duell mit Bamberg kurz zu halten. Und das wird gelingen. Tipp: Bayern in 3.

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