Sportler des Jahrzehnts: SPOX-Redakteure wählen ihren Favoriten

Von SPOX
Kandidaten für den Sportler des Jahrzehnts (v.l.): Lionel Messi, Novak Djokovic, LeBron James, Lewis Hamilton, Usain Bolt, Tom Brady.
© getty

Zum Abschluss des Jahrzehnts wählen die SPOX-User ihren Sportler der Dekade: Wer war von 2010 bis 2019 der beste Sportler auf diesem Planeten? Um Euch die Wahl zu erleichtern, haben SPOX-Redakteure aus den jeweiligen Ressorts ihren Hut für einen Kandidaten in den Ring geworfen.

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Hier geht es zum Voting: Stimmt ab und wählt Euren Sportler des Jahrzehnts.

Abstimmen dürft Ihr bis Donnerstag, den 25. Dezember, um Mitternacht. Am 26. Dezember geben wir den Sieger bekannt. Anschließend dürft Ihr auch noch für die Sportlerin und das Team des Jahrzehnts abstimmen.

Fußballer des Jahrzehnts: Lionel Messi

von Martin Volkmar (Chefredakteur SPOX/Goal)

Es gab natürlich auch in diesem Jahrzehnt viele herausragende Fußballer, doch das Prädikat des besten muss man an Lionel Messi vergeben. Dazu reicht schon der Blick auf die nahezu unendliche Liste seiner Erfolge, allein in diesem Jahrzehnt: Unter anderem zwei Champions-League-Siege, sieben spanische Meisterschaften, sechs Pokalsiege, sechs Torschützenkronen in La Liga und fünfmal die Wahl zum Weltfußballer.

Das einzige, was man dem Argentinier vorwerfen kann, ja muss: Dass er es trotz seines einzigartigen Könnens nicht geschafft, noch weitaus mehr Titel zu holen. Das gilt für die Nationalmannschaft, deren Ansammlung an außergewöhnlichen Mitspielern ihren Kapitän aber meist alleine gelassen hat, wenn es darauf ankam. Noch mehr aber gilt das für den FC Barcelona, denn im Gegensatz zur Albiceleste war Messi hier umgeben von Kickern, die ihr Potenzial auch wirklich auf die Straße brachten. Allen voran Iniesta, Xavi und Neymar. Mit diesem Trio hat der Superstar 2015 in der Königsklasse triumphiert wie zuvor schon 2011, als Barcas Dream Team unter Pep Guardiola alles in Grund und Boden spielte.

Doch international war ausgerechnet Erzrivale Real Madrid mit vier Champions-League-Siegen weitaus erfolgreicher, weshalb manche auch nach wie vor Cristiano Ronaldo für den besseren Fußballer halten. Das hat sich Messi durch die fehlenden Zacken in der Königsklassen-Krone selbst zuzuschreiben. Gleichwohl ist der Teamplayer dem Egoisten aus Portugal auch individuell in allen Bereichen überlegen, bei Übersicht, Spielintelligenz, Passsicherheit, Technik und Torgefahr - zumal Messi Jahr für Jahr spektakuläre Treffer in Serie geliefert hat: Freistöße, Traumkombinationen oder Solos über den ganzen Platz. Man mag darüber diskutieren, ob der 32-Jährige der beste Spieler aller Zeiten ist - der beste Spieler des ablaufenden Jahrzehnts war er in jedem Fall.

NFL-Spieler des Jahrzehnts: Tom Brady

von Marcus Blumberg (NFL-Redaktion)

Tom Brady gewann in diesem Jahrzehnt mehr Spiele als jedes andere Team der Liga. Er führte sein Team fünfmal in den Super Bowl und gewann drei.

In Super Bowl 49 holte Brady mit seinem Team am 2. Februar 2015 einen Zehn-Punkte-Rückstand gegen die vielleicht beste Defense des Jahrzehnts (Seattle Seahawks) im vierten Viertel auf, die wohl prägendste Vorstellung allerdings gelang zwei Jahre später. Die 2016er Patriots - das wohl beste Team des Jahrzehnts - lagen gegen Atlanta mit 3:28 schier uneinholbar hinten. Es folgte das größte Comeback in der Geschichte des Super Bowls. Brady und Co. glichen knapp zwei Minuten vor Schluss aus. Anschließend orchestrierte der Quarterback den unwiderstehlichen finalen Drive in der Overtime, der den Patriots den fünften Super-Bowl-Titel bescherte.

Darüber hinaus gewann Brady zwei MVPs in den Saisons 2010 und 2017. In Super Bowl 52, den New England nach epischem Shootout gegen Philadelphia verlor, stellte "Tom Terrific" dennoch einen neuen Rekord für die meisten Passing Yards im Endspiel auf. Die Tatsache, dass Brady auch mit 42 Jahren noch auf hohem Niveau spielt und mittlerweile genauso viele Titel hat wie die die Pittsburgh Steelers - und mehr als alle anderen Teams in der Super Bowl Era - unterstreicht seinen Ausnahmestatus nachhaltig.

In einer Liga, die dank Salary Cap und Draft so sehr wie kaum eine andere auf sportliche Ausgeglichenheit getrimmt ist, thront er über allen und führt mit seinen Patriots eben jenes Grundprinzip seit nunmehr 20 Jahren ad absurdum. Das alles macht Brady zum herausragendsten Sportler des Jahrzehnts.

Leichtathlet des Jahrzehnts: Usain Bolt

von Stefan Petri (SPOX-Redaktion)

Usain Bolt war nicht nur der schnellste Mann der Welt, er war nicht nur der größte Star und das Gesicht der Leichtathletik - er war DIE Leichtathletik. In puncto Strahlkraft und Erfolg ist er zweifellos der größte Sprinter der Geschichte. Seine magischen 9.58 Sekunden über die 100 Meter 2009 in Berlin sind eine der unglaublichsten Leistungen der Sporthistorie.

Nun stammt der Weltrekord zugegeben nicht aus diesem Jahrzehnt. Wie sich Bolt aber über viele Jahre der Konkurrenz erwehrte, wie er seine und die nach ihm kommende Generation in Schach hielt, ist bemerkenswert. Von 2009 bis 2017 gewann der Jamaikaner über 100 Meter, 200 Meter und die 4x100-Meter-Staffel bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften immer Gold, wenn er ins Ziel kam - unfassbar. Von 2013 bis 2017 blieb er vier Jahre in Folge über 100 Meter ungeschlagen.

Bolt wird aber nicht nur für seine acht Olympiamedaillen - darunter drei in London 2012 und drei in Rio de Janeiro 2016 - und seine Weltrekorde in Erinnerung bleiben, sondern auch für seine Leichtigkeit, seine Lebensfreude. Mit ihm machte die Leichtathletik wieder Spaß. Wo immer Bolt war, da waren Musik, gute Laune und ein ausverkauftes Haus. Was im Gegensatz zu einigen Konkurrenten nicht da war: Dopinggerüchte.

Dominanter als Bolt kann man nicht sein, eine größere Lücke kann man nicht hinterlassen. Das macht ihm zum Sportler des Jahrzehnts.

Handballer des Jahrzehnts: Nikola Karabatic

von Thomas Weber (SPOX-Redaktion)

Der Pokalschrank des Nikola Karabatic ist groß, sehr groß. Allein in diesem Jahrzehnt wurde der Franzose unter anderem Olympiasieger, Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger, spanischer Meister und französischer Meister - und das zumeist mehrfach.

Gleich zweimal gelang ihm mit der französischen Nationalmannschaft außerdem schier Unglaubliches: Von 2010-2012 und von 2014-16 hielt die Equipe Tricolore alle großen Titel im Welthandball (Olympia, WM, EM). Es zeigt die Dominanz einer französischen Auswahl, die maßgeblich von Nikola Karabatic geprägt wurde.

Den mittlerweile 35-Jährigen dabei nur über die Größe seiner Titelsammlung zu definieren, greift zu kurz. Er ist Anführer, Wortführer und zudem der kompletteste Handballer seiner Generation. Karabatic zieht im Positionsangriff gekonnt die Fäden, ist im erweiterten Gegenstoß unaufhaltsam und zudem zentrale Figur im Mittelblock. Dass er in diesem Jahrzehnt zweimal Welthandballer und dreimal MVP bei großen Turnieren wurde, ist da nur folgerichtig. Auch wenn es angesichts seiner beeindruckenden Anzahl an Titeln fast untergeht ...

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