Klarer Fall von Vollpfosten

Von SPOX
Korey Banks, British Columbia Lions
© youtube

Golf-Star John Daly erlebt sein Waterloo in Österreich. Rafael Nadal muss erfahren, dass es bei den US Open mit Erster Hilfe nicht weit her ist. Ein Football-Spieler kollidiert mit dem Torpfosten und ein Keeper schießt einem Teamkollegen fast den Kopf ab. Das und mehr in den Pechvögeln im Monat September.

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Also: Wer hatte Eurer Meinung nach das größte Pech oder hat sich am dümmsten angestellt? Die Wahl läuft bis einschließlich kommenden Sonntag. Danach gibt es die Auswertung mit dem Vergleich zum Voting der SPOX-Redaktion.

Kandidat 1: Rafael Nadal

Die Reaktionen auf die inzwischen längst legendäre US-Open-Pressekonferenz, bei der Rafael Nadal von Krämpfen gepeinigt mehrere Minuten vor laufenden Kameras mehr stöhnte als sprach und schließlich hinter dem Pult verschwand und zu Boden rutschte, fielen sehr gemischt aus. Sie reichten ganz grob von: "Geht dem einer ab oder was?" bis: "Der arme Kerl! Warum hilft ihm denn keiner?"

Video: Rafael Nadal leidet "Höllenqualen"

Nüchtern betrachtet muss man sagen: Schon blöd, wenn einem bei einem derart öffentlichen Anlass so was passiert und niemand auf die Idee kommt, die Kameras abzuschalten und sich hinterher die ganze Welt bei Youtube beömmelt. Weltstar sein ist halt kein Zuckerschlecken.

Kandidat 2: John Daly

Kann sein, dass das beschauliche niederösterreichische Atzenbrugg bei John Daly auf die schwarze Liste geraten ist. Es trug sich am zweiten Tag der Austrian Open zu, dass der US-Amerikaner auf der 15. Bahn an die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit stieß.

Nur soviel in Kürze: Der Abschlag landete im Wasser, der dritte Versuch aus der drop area unter einem Kameraturm. Daly musste wieder droppen, machte es aber offensichtlich falsch und ein Offizieller pfiff ihn zurück, um das Prozedere zu wiederholen. Da wurde es dem zweimaligen Major-Sieger zu bunt und er verließ Atzenbrugg stehenden Fußes.

Kandidat 3: Nick Ciliberti

Man kann bei Tomislav Piplica oder bei Franz Beckenbauer nachfragen, denn sie gelten als Koryphäen für Eigentore. Man fühlt sich blöd, will sich in einem Erdloch vergraben, man will, dass endlich dieser verdammte Wecker klingelt und man schweißgebadet, aber erleichtert ausrufen kann: "Es war nur ein Traum!"

Sicher kann man sich aber nie sein. Vielleicht hat sich Nick Ciliberti ja auch einfach schlapp gelacht, als er im Match seiner Oklahoma Baptist University gegen Mid-America Nazarene University für einen herrlichen Klops sorgte. Man weiß ja nicht, wie die Baptisten in Oklahoma so drauf sind. Jedenfalls wollte Ciliberti, seines Zeichens Torhüter, den Ball handelsüblich abschlagen, traf jedoch den Hinterkopf eines seiner Abwehrkollegen. Dieser ging zu Boden und der Ball in einem absurden Bogen ins Tor. Es war das 0:3 aus Sicht der Baptisten. Am Ende hieß es 2:6. Halb so wild also...

Video: Ciliberti und das vielleicht dümmste Eigentor aller Zeiten

Kandidat 4: Korey Banks

Wenn dein Receiver rennt, dann musst du hinterher. Keine Frage. Und du musst natürlich auch den Ball im Auge haben. Also: Ein Auge haftet am Gegenspieler, eins am Ball und RUMMS! So ist es Korey Banks von den British Columbia Lions ergangen, als er Weston Dressler von den Saskatchewan Roughriders verfolgte. "Ich hab mir gesagt: 'Du kannst den Touchdown nicht zulassen'."

Banks rannte frontal und mit vollem Speed in den Torpfosten und ging zu Boden. Mehrere Minuten musste man sich ernsthafte Sorgen um den Defensive Back der Lions machen, doch dann ging's schon wieder. Banks trug keinerlei Verletzungen davon und sein Team gewann 42:5. Wer was von Football-Regeln versteht, erkennt gleich, Sasketchewan blieb ohne TD. Gut gemacht, Korey.

Video: Korey macht den Pfostentest

Kandidat 5: Pedro Geromel

Wie viel Pech man in zwei Bundesliga-Spielen hintereinander haben kann, zeigte Kölns Kapitän Anfang des Monats. Sicher war es nicht nur Pech, dass er gegen Nürnberg binnen fünf Minuten zwei Gästespieler im eigenen Strafraum umhackte und sein Team das Spiel deshalb mit 1:2 verlor. Das hat auch mit Unvermögen zu tun, wobei man munkeln könnte, dass einem Spieler seiner Klasse sowas normaler Weise nicht passiert.

Pures Unglück ereilte den Italo-Brasilianer dann aber in der Woche darauf. Ganz Köln feierte Ostern, Pfingsten, Weihnachten und Karneval an einem Tag, weil der FC den Lokalrivalen Leverkusen auf dessen Grund mit 4:1 vermöbelte, doch einem war nicht zum Feiern zumute. Pedro Geromel hatte sich kurz vor Schluss einen Meniskusriss zugezogen. Wenigstens ging bei der Operation alles gut. Gute Besserung.

Kandidat 6: Eugenio Velez

Herzlichen Glückwunsch zu einem neuen MLB-Rekord, Senior Velez. Das ist jetzt nicht nett, denn eigentlich ist es nicht unsere Art, auf denen auch noch herum zu hacken, die ohnehin am Boden liegen. Deswegen ist Velez ja auch ein Pechvogel und nicht einfach nur ein... verdammt schlechter Hitter. Eigentlich müsste man seinem Klub und seinem Headcoach einen dicken Vorwurf machen: Warum zum Teufel setzt Ihr den Kerl überhaupt ein? Man muss einen jungen Menschen auch vor sich selbst schützen. Aber das haben die Herrschaften von den L.A. Dodgers verpasst.

37 Mal musste Eugenio in der vergangenen Regular Season antreten, 37 Mal landete er keinen Hit. Er ist ein Hitter, der nicht trifft. Er hat einen Schläger, doch wozu eigentlich? Es ist ein Jammer. Pittsburghs Hal Finney hielt übrigens die alte Rekordmarke mit 0 von 35. Die hatte 75 Jahre Bestand.

Auswertung: Das war euer Pechvogel des Monats August