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NFL Mock Draft 1.0: Wie tief fällt Skandal-Spieler Jalen Carter?

NFL, Mock Draft, 1.0, C.J. Stroud, Anthony Richardson, Bryce Young, Jalen Carter
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Der NFL Draft ist nur noch wenige Wochen entfernt, Zeit also, auch die Draft-Coverage auf SPOX in den nächsten Gang zu schalten. Los geht's mit dem ersten Mock Draft. Wer wird der Top-Pick, wie viele Quarterbacks gehen in Runde 1 und wer macht das Undenkbare?

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Hier ist er also, der erste SPOX-Mock-Draft dieser Offseason! Vorweg sei gesagt, dass ich in dieser Version von Trades abgesehen habe, weil das zum jetzigen Zeitpunkt in erster Linie ein Schuss ins Blaue wäre, auch wenn es schon zaghafte Gerüchte gibt, speziell was den dritten Pick betrifft.

Dieser Mock ist eine Kombination aus dem, was ich glaube, was die Teams machen werden, ihren größten Needs und dem jeweils besten verfügbaren Spieler. Zudem steht heute nur die erste Runde auf dem Programm, Teams ohne Erstrundenpick bleiben also erstmal außen vor. Zudem sei nochmal erwähnt, dass die Miami Dolphins aufgrund diverser Tampering-Vergehen ihren Erstrundenpick (Nummer 21) verloren haben.

Auf geht's!

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1. Carolina Panthers (via CHI): C.J. Stroud - QB, Ohio State

Wer ist der beste Quarterback im Draft? Ich tendiere hier immer noch zu Bryce Young, doch die aktuelle Gerüchtelage sieht so aus, dass Stroud die Wahl der Panthers ist. Auch wenn es hier immer wieder Stimmen gibt, die von Young sprechen.

Für den Moment bleibe ich aber bei Stroud, der alle FBS-Passer seit 2021 mit 26,7 perfekt platzierten Pässen laut PFF anführt. Und das sollte auch Bedenken mindern, wie sehr er von seinen Top-Receivern bei den Buckeyes profitiert hat. Er besitzt Gardemaß und ist ein idealer Pocket Passer - also genau das, was Head Coach Frank Reich sucht.

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2. Houston Texans: Bryce Young - QB, Alabama

Wie groß ist er wirklich? Mit Wohlwollen sagen wir 1,83 m und belassen es dabei. Er ist ein grandioser Creature, der zwar auch sehr gut innerhalb der Struktur spielen kann, aber eben auch in der Lage ist, außerhalb der Pocket explosive Plays zu kreieren. Er ist wahrscheinlich der beste Quarterback im Draft und die Texans, die dringend einen neuen QB brauchen, werden sich freuen, wenn er ihnen in den Schoß fällt.

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3. Arizona Cardinals: Will Anderson - EDGE, Alabama

Der Pass Rush der Cardinals, die noch einige andere Baustellen haben, hat in den vergangenen Jahren einige Federn gelassen. Im Vorjahr ging Chandler Jones, in diesem Jahr verlor man in erster Linie J.J. Watt und Zach Allen. Zeit also, hier einen neuen Star zu etablieren.

Anderson mag kaum Positionsflexibilität mitbringen, doch braucht er die als reiner Edge-Rusher mit seinen überlegenen Fähigkeiten auch nicht. Er kommt extrem schnell von der Line und ist sehr beweglich. Er ist ein 3-Down-Edge-Rusher, der die Front der Cards sofort verbessern wird.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Cardinals am Ende wahrscheinlich besser fahren würden, wenn sie diesen Pick gegen ein paar Extra-Picks in diesem und dem nächsten Draft traden würden. Sollte ein Team hier dringend einen QB brauchen, wäre Arizona der Anlaufpunkt dafür.

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4. Indianapolis Colts: Anthony Richardson - QB, Florida

Ein Grund für Letzteres sind die Colts, denn sie werden sehr sicher einen QB nehmen. Und wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, dann ist Anthony Richardson die Wahl.

Richardson ist sicher der beste Athlet auf der QB-Position in diesem Draft. Er hat einen sehr starken Arm, ist ein gefährlicher Playmaker auch mit seinen Füßen und zeigt dafür immer noch eine sehr gute Pocket Presence.

Was er noch braucht, ist bessere Präzision und seine Entscheidungen könnten auch noch klarer und besser sein. Daher ist er auch kein absolut sicherer Pick, sondern schon noch ein großes Projekt. Aber er bringt ein Skillset mit, das zum Beispiel an Jalen Hurts erinnert, mit dem Head Coach Shane Steichen in Philly sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Wenn also einer Richardson aufs nächste Level bringen kann, dann der Ex-Offensive-Coordinator der Eagles.

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5. Seattle Seahawks (via DEN): Tyree Wilson - EDGE, Texas Tech

An diesem Punkt geht der Draft für mich erst so richtig los. Zwar sind schon die Cardinals die erste Sollbruchstelle, doch auch bei den Seahawks an 5 ist einiges möglich. Ein Trade, ein Quarterback, der ihnen gefällt - sie trafen sich sehr öffentlich mit eigentlich allen Top-QB-Prospects in den vergangenen Wochen - oder eben ein Verteidiger.

Und da ich jetzt keine Trades behandle, gehe ich von einem Verteidiger aus. Und das könnte sehr wohl schon Jalen Carter sein, der ein wenig die Wundertüte dieses Drafts ist aufgrund seiner rechtlichen Probleme. Die Seahawks haben allerdings erst in der Free Agency größere Ressourcen für die Defensive Line aufgewendet mit Jarran Reed und allen voran Dre'Mont Jones. Entsprechend sehe ich hier eher Edge als Option.

Wilson ist ein physischer Freak (1,98 m, 125 kg), der sich trotz seiner enormen Größe und Länge sehr gut bewegt und einfach richtig viel Power mitbringt. Zudem kann er innen wie außen - stehend und im Dreipunkt-Stand - spielen, was ihn zu einem idealen Puzzleteil einer jeden Defensive Front macht. Bei den Seahawks würde er vermutlich als Outside Linebacker agieren und den Pass Rush beleben.

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6. Detroit Lions (via LAR): Lukas Van Ness - EDGE, Iowa

Auch bei den Lions ist ein Quarterback absolut denkbar. Doch wenn man davon ausgeht, dass sie von Jared Goff nach dessen starker Saison immer noch überzeugt sind, dann kommen wir hier letztlich in der Defense raus. Cornerback wäre auch eine Option, doch da man erst vor wenigen Wochen mit Cam Sutton und Emmanuel Moseley zwei neue Starter geholt hat und auch Safety durch C.J. Gardner-Johnson verstärkt wurde, dürfte an dieser Stelle der Pass Rush ein Upgrade bekommen.

Ein kongenialer Partner für Aidan Hutchinson ist die Idee hinter Van Ness, der zwar weniger Finesse mitbringt als der letztjährige Top-Pick Detroits, aber mit seinem Bull-Rush ebenfalls Schaden anrichten und Hutchinson entlasten kann. Er spielte für die Hawkeyes lange Zeit als 3-Technique und wurde erst 2022 mehr als Edge eingesetzt. Doch mit seiner Statur dürfte dies seine NFL-Position sein.

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7. Las Vegas Raiders: Devon Witherspoon - CB, Illinois

Quarterback? Ich frag ja nur, auch wenn Jimmy Garoppolo diese Baustelle erstmal geschlossen hat. Wenn nicht, sollte der Fokus auf der Defense liegen, nachdem man offensiv ganz gut aufgestellt ist. Denkbar ist allerdings auch ein Offensive Tackle.

Am Ende komme ich hier bei Witherspoon raus, der wohl der beste Cornerback im Draft ist. Cornerback ist eine klare Schwachstelle der Raiders und Witherspoon kann ein Shutdown-Corner in der NFL sein. Er ist ein Man-Cover-Cornerback, was gut zu Patrick Grahams Defense passen dürfte.

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8. Atlanta Falcons: Jalen Carter - DT, Georgia

Ich glaube den Falcons jetzt einfach mal, dass sie ernsthaft mit Desmond Ridder als QB1 in die Saison gehen wollen. Ich verstehe es nicht, aber das ist nicht der Punkt.

Insofern können sie mit Jalen Carter, der, wenn ein anderes Team vorher seine offensichtliche Red Flag ignoriert, an 8 vielleicht nicht mehr zu haben ist. Wenn doch, sollten die Falcons zuschlagen. Grady Jarrett wartet seit langer Zeit auf einen starken Nebenmann in der Mitte der Defensive Line und Carter ist ein Monster. Er bringt extrem viel Power mit, räumt O-Liner reihenweise aus dem Weg und ist sowohl gegen den Run als auch im Pass Rush eine Macht.

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9. Chicago Bears (via CAR): Peter Skoronski - OT, Northwestern

Die Bears haben viele Baustellen, doch manchmal ist der einfachste Weg am Ende auch der beste. Lokalmatador Skoronski ist wahrscheinlich der beste Tackle im Draft, die Bears brauchen dringend bessere Protection für Justin Fields. Und Skoronski hat die Fähigkeit, im Grunde überall in der O-Line zu spielen, auch wenn er in drei Jahren für die Wildcats nur Left Tackle gespielt hat.

Es kann durchaus sein, dass er durch seine recht kurzen Arme in der NFL letztlich vielleicht doch eher als Guard spielen wird, doch selbst dann wäre er eine Bereicherung für die Bears, die ihn sicherlich erstmal als Tackle testen würden.

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10. Philadelphia Eagles (via NO): Nolan Smith - EDGE, Georgia

Die Eagles würden sich an dieser Stelle sicherlich auch nicht über einen Carter beschweren, doch so wird es eben ein Edge Rusher. Das Team ist weiterhin sehr gut bestückt, auch wenn ein paar Leistungsträger teils cap-bedingt gegangen sind. Doch gerade auf den Edge-Positionen ist es so, dass Verträge allmählich auslaufen oder Spieler zumindest mal nicht jünger werden. Entsprechend ist frisches Blut erforderlich.

Smith ist sicherlich nicht der prototypische Edge-Verteidiger für die Eagles-Front, aber mit seiner Quickness und seiner Range kann er trotz verhältnismäßig geringer Größe nicht nur im Pass Rush, sondern auch gegen den Run gewinnen. Er wäre vielleicht ein guter Change-of-Pace-Edge, der die Eagles variabler macht an der Front.

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11. Tennessee Titans: Will Levis - QB, Kentucky

Gerüchten zufolge streben die Titans einen Trade für Nummer 3 an. Dort könnten sie Richardson ziehen. Das suggeriert, dass sie die Zeit nach Ryan Tannehill planen, dessen Vertrag sich nach Ende der kommenden Saison selbst zerstört. Entsprechend ist ein Quarterback auch an 11 denkbar.

An Levis scheiden sich die Geister, da er zwar einen unglaublichen Arm hat und den Ball sicherlich 75 bis 80 Yards weit werfen kann, aber im Kurzpassspiel noch seine Schwächen hat. Er muss zudem an seiner Beinarbeit feilen. Dennoch könnte er ein guter QB in der NFL werden mit Verfeinerungen.

Angenommen die Titans sehen seine Upside als Bereicherung an, dann wäre dies vielleicht ein idealer Spot für ihn, denn ein Jahr hinter Tannehill könnte ihm sicher nicht schaden.

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12. Houston Texans (via CLE): Quentin Johnston - WR, TCU

Der erste Receiver im Draft soll Quentin Johnson sein? Das mag nicht die populäre Einschätzung sein, doch laut PFF ist er sogar der Top-Receiver der Klasse. Ich sehe ihn deshalb bei den Texans an 12, weil er wohl der beste X-Receiver der Klasse ist mit seiner Größe und seiner Explosivität.

Er muss sicher physisch noch etwas zulegen, doch bringt er alle grundlegenden Fähigkeiten mit, um der neue Nummer-1-Receiver für den neuen Quarterback zu werden. Und das wäre eine ziemlich gute Grundlage für die Texans-Offense der kommenden Jahre.

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13. New York Jets: Paris Johnson Jr. - OT, Ohio State

Machen wir's kurz: Die Jets werden früher oder später ihren Trade für Aaron Rodgers über die Bühne bringen und dafür nicht diesen Pick abgeben. Entsprechend geht es dann darum, den Superstar-Quarterback bestmöglich zu beschützen, zumal er ohnehin schon ein paar äußerst brauchbare Passfänger vorfinden wird.

Johnson ist ein idealer Left Tackle und auch wenn Mekhi Becton nun wieder mehr wie ein solcher aussieht, kann weitere Unterstützung in dieser Front nicht schaden.

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14. New England Patriots: Christian Gonzalez - CB, Oregon

Offensive Tackle ist trotz der Free Agency immer noch ein Thema in New England, doch geht man hier wohl davon aus, dass der neue O-Line-Coach Adrian Klemm zusammen mit den Veterans, die geholt wurden, erstmal genügt. Und so ist die klaffende Lücke auf Cornerback gegenüber von Jon Jones die größte Baustelle.

Gonzalez ist einer der besten Cornerbacks dieser Klasse, hat gute Größe und viel Speed. Zudem ist er vielseitig verwendbar - er spielte zwar hauptsächlich außen, kam aber auch auf über 100 Snaps im Slot in der vergangenen Saison. Zudem beherrscht er sowohl Man als auch Zone. Er ist coachable, was Belichick liebt.

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Green Bay Packers: Dalton Kincaid - TE, Utah

Die neue Klubhymne der Packers ist "All You Need is Love" und was Love besonders braucht, sind zuverlässige Anspielstationen. Auf Wide Receiver hat man seit letzter Saison genügend junge Leute angesammelt, Zeit also, Tight End anzugehen.

Der beste Receiving Tight End der Klasse ist Kincaid, der im Grunde ein richtig großer Receiver ist. Das heißt auch, dass er nicht unbedingt im Blocking helfen wird, doch dafür ist Josiah Deguara ja noch da.

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16. Washington Commanders: Joey Porter Jr. - CB, Penn State

In DC sind auch so einige Dinge denkbar, doch an dieser Position und wenn hier keiner der genannten QBs durchrutschen sollte, scheint Cornerback die sinnvollste Lösung zu sein.

Der Sohn des früheren Steelers-Linebackers Joey Porter ist ein physisch starker Cornerback, der besonders an der Line in Press Coverage überzeugen kann. Er verteidigt eng am Mann und ist schwer zu bespielen. Er kam im Vorjahr auf eine Forced Incompletion Percentage von 40 Prozent, was der zweitbeste Wert im ganzen Land war.

Porter kann grundlegend als Upgrade betrachtet werden, aber auch Zukunftsinvestition, da zum Beispiel der Vertrag von Starter Kendall Fuller am Saisonende ausläuft.

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17. Pittsburgh Steelers: Broderick Jones - OT, Georgia

Da der offensichtliche Pick Joey Porter Jr. gerade vom Board genommen wurde, gilt es für die Steelers, das elendige Thema Offensive Line erneut anzugehen. Kenny Pickett rannte im Vorjahr einfach viel zu oft um sein Leben und Broderick Jones könnte hier Abhilfe schaffen.

Er verfügt über sehr stabile Beine und ist ein Brocken, um den man erstmal herumkommen muss. Er spielt sehr aggressiv und will Verteidiger nicht nur stoppen, sondern aus dem Weg räumen. Er muss zwar noch an seinem Run-Blocking arbeiten, doch gegen den Pass Rush ist er schon jetzt eine Bank.

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18. Detroit Lions: Michael Mayer - TE, Notre Dame

Die Lions haben im Laufe der Vorsaison T.J. Hockenson abgegeben. Mayer kann in dessen Fußstapfen treten und scheint ein idealer Dan-Campbell-Typ zu sein. Er ist physisch stark, spielt mit hoher Intensität und kann im Blocking helfen.

Er mag nicht der Schnellste sein, doch ist er ein typischer In-Line-Tight-End, der über die Mitte mit guten Händen und guten Option-Routes überzeugt. Eine weitere Waffe für Goff kann nicht schaden.

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19. Tampa Bay Buccaneers: Darnell Wright - OT, Tennessee

An Position 19 werden die Bucs sicherlich nicht ihren nächsten Quarterback finden. Insofern gilt es, die größte realistisch zu schließende Lücke anzugehen. Man trennte sich von Left Tackle Donovan Smith und könnte mit Wright zumindest helfen, diese Schwachstelle zu beseitigen.

Wright spielte 2021 noch Left Tackle, im Vorjahr jedoch fast ausschließlich Right Tackle. Und hier sollte man ihn auch in der NFL erwarten. Für die Bucs aber kein Problem, da General Manager Jason Licht schon vor einigen Wochen einen Wechsel von Tristan Wirfs auf die linke Seite nicht ausgeschlossen hat.

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20. Seattle Seahawks: Jaxon Smith-Njigba - WR, Ohio State

Mit ihrem zweiten Pick in Runde 1 könnten die Seahawks sicherlich auch auf Cornerback schauen, doch wird es vermutlich zu verlockend sein, Smith-Njigba zu ziehen, sollte er noch verfügbar sein.

Die Seahawks haben bekanntermaßen bereits ein gefährliches Receiving-Duo in Metcalf und Lockett. Smith-Njigba wäre als idealer Slot-Receiver die perfekte Ergänzung dazu. Er bewegt sich gut auf engem Raum, kann sich dadurch leicht von Gegnern lösen und bringt gute Hände mit. Er würde helfen, den Ball auch im Kurzpassspiel konstanter zu bewegen.

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21. Los Angeles Chargers: Zay Flowers - WR, Boston College

Stand jetzt gehe ich davon aus, dass die Chargers an 21 einen Wide Receiver ziehen, um Mike Williams und Keenan Allen zu unterstützen. Doch welchen? Denkbar ist hier genauso USC-Star Jordan Addison, doch Flowers scheint wohl besser zu passen.

Flowers ist zwar nur 1,78 m groß, dafür aber schnell und ein guter Route-Runner. Darüber hinaus hat er die Fähigkeit bewiesen, überall auf dem Feld einsetzbar zu sein. Er könnte also gerade zusammen mit Allen im Wechselspiel im Slot oder außen agieren, was diverse Mismatches kreieren würde. Ein kreativer Offensive Coordinator wie Brandon Staley hätte sicher seine Freude mit ihm.

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22. Baltimore Ravens: Jordan Addison - WR, USC

Gehen wir mal davon aus, dass Lamar Jackson erstmal in Baltimore bleibt, dann sollte man ihm doch endlich mal bessere Receiver an die Hand geben. Einer, der vielleicht noch vorhanden sein wird an dieser Stelle, ist Jordan Addison.

Er ist ein sehr präziser Route-Runner mit gutem Speed, der sich versiert vom Gegner lösen kann. Er ist nicht der Größte und wohl auch eher eine sehr gute Nummer 2, doch dürfte er im Vergleich zum vorhandenen Personal bei den Ravens ein Upgrade sein.

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23. Minnesota Vikings: Bryan Bresee - DT, Clemson

Die Vikings hätten sicherlich gerne einen der besseren Quarterbacks der Klasse an dieser Stelle und werden vielleicht sogar versuchen, hoch zu traden. Und wenn nicht, dann könnte auch Wide Receiver eine Option sein, obgleich Tag 2 hierfür auch denkbar ist.

Insofern geht der Fokus auf die Defense, die Upgrade braucht. Auf Edge ist man mit Hunter, Smith und Davenport gut bestückt, innen jedoch kann man besser werden.

Bresee hat den Vorteil, dass er kein reiner Defensive Tackle ist, er könnte durchaus auch 5-Technique spielen, obgleich seine Stärken innen liegen. Gegen den Run muss er sich noch verbessern, als Inside Rusher wäre er aber sofort eine Verstärkung.

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24. Jacksonville Jaguars: Deonte Banks - CB, Maryland

Jacksonville hat in letzter Zeit gute Vorarbeit geleistet, was die Kaderzusammenstellung angeht. Entsprechend sind die größten Baustellen bereits geschlossen - zudem ist Wide Receiver Calvin Ridley nach Ende seiner einjährigen Sperre ein großes Upgrade auf Receiver.

Insofern macht ein Cornerback viel Sinn.

Banks ist ein sehr interessanter Cornerback, der zwar den überwiegenden Teil seiner College-Karriere außen verbracht hat, aufgrund seiner athletischen Fähigkeiten wie Speed und Beweglichkeit auch als Big Slot spielen könnte. Das gibt den Jaguars mehrere Möglichkeiten, ihn in ihre Secondary zu integrieren. Derzeit ist Darious Williams außen eingeplant, doch auch er könnte im Slot spielen. Beide würden sich also gut ergänzen als Nebenleute von Tyson Campbell.

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25. New York Giants: Brian Branch - S, Alabama

Wide Receiver bleibt das große Thema im Big Apple, doch an diesem Punkt im Draft wird es kaum schaden, einen Tag länger zu warten. Ergo ist der naheliegende Schritt für die G-Men, einfach den Nachfolger von Julian Love (Seahawks) zu ziehen.

Branch ist der beste Safety im Draft und hat seine Stärken vor allem im Slot. Bemerkenswert ist, dass er neben starken Coverage-Skills auch noch überragend darin war, den Run zu verteidigen. Ob er nun also eher im Slot, in der Box oder tief postiert ist, spielt kaum eine Rolle, da er überall eine Verstärkung für die Defense sein wird.

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26. Dallas Cowboys: Bijan Robinson - RB, Texas

Man zieht einfach keinen Running Back in Runde 1, das ist Ressourcenverschwendung ... doch wir reden hier über Jerry Jones, der vor nicht allzu langer Zeit einen Running Back (Zeke Elliott) an Position 4 gezogen hat und ihm dann auch noch einen Monstervertrag nach nur drei Jahren gegeben hat.

Hinzu kommt, dass Robinson, der auf jeden Fall der beste Running Back der Klasse ist, für Texas gespielt hat. Ein Longhorns-Star beim Team mit dem Star auf dem Helm? Wisst Ihr, wie viele Trikots und Tickets damit verkauft werden können?!

Abgesehen davon macht es für die Cowboys vielleicht sogar ein klein wenig Sinn: Er ist ein Every-Down-Back, obwohl er in Sachen Receiving durchaus zulegen sollte - aber wen interessiert's? Head Coach Mike McCarthy will künftig sowieso wieder mehr laufen. Er mag Fumble-Probleme haben, aber solche kann man ausmerzen. Und dann ist er trotz Erstrundenpick an Position 26 relativ günstig und damit wohl die bessere Zukunftsinvestition als ein langfristiger Vertrag für Tony Pollard nach seiner Verletzung.

Idealerweise sollte Robinson in Runde 2 gehen, doch scheint dieses Gesamtpaket zu verlockend für Jerrah zu sein.

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27. Buffalo Bills: O'Cyrus Torrence - OL, Florida

Wenn Ihr mich fragt, sollte Slot-Receiver ein Fokus sein. Allerdings kann man den auch am zweiten Tag finden. Die Offensive Line hat auch Federn gelassen und Torrence könnte hier ein leichter Weg sein, ein größeres Problem zu lösen.

Er ist wohl der beste Guard seiner Klasse und scheint mit seiner Physis kaum zu überwinden zu sein. Er hat "easy" Power und einen beeindruckenden Frame. Er dürfte sofort Starter in der NFL sein. Kein sexy Pick, dafür aber ein hilfreicher.

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28. Cincinnati Bengals: Myles Murphy - EDGE, Clemson

Einen neuen Safety brauchen die Bengals sicherlich noch, doch außer Branch ist wohl keiner Material für Runde 1. Insofern kann hier vielleicht ein Steal mit Murphy gelingen, sollte er tatsächlich so weit fallen.

Murphy könnte mehr Schwung, mehr Explosivität in den Pass Rush bringen und Trey Hendrickson mit seiner individuellen Klasse unterstützen. Er muss zwar noch an seiner Technik feilen, weshalb er vielleicht nicht von Beginn an Starter ist, aber Cincy mag dafür der richtige Ort sein, denn allzu großer Druck würde auf ihm zum Start nicht liegen mit guten Veterans um ihn herum.

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29. New Orleans Saints (via SF): Felix Anudike-Uzomah - EDGE, Kansas State

Slot-Receiver ist ein Thema, doch nach dem Abgang von Marcus Davenport (Vikings) muss die Defensive Front aufgestockt werden. In der Free Agency kamen für die Mitte bereits Khalen Saunders und Nathan Shepherd, doch auf Edge wurde noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden.

Jetzt kann man natürlich fragen: Was ist mit dem 2021er Erstrundenpick Payton Turner? Klar, der ist auch noch da, doch hat der bislang auch aufgrund von Verletzungen keine Bäume ausgerissen. Anudike-Uzomah wäre ein neuer Anlauf auf der Suche nach Davenports Nachfolger.

Anudike-Uzomah ist ein beweglicher Edge Rusher, der gegen den Run noch zulegen muss, aber rein als Pass Rusher schon sehr weit ist. Er kann ein 3-Down-Verteidiger werden, muss dafür aber noch disziplinierter werden, wenn es darum geht, die Edge abzuschließen.

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30. Philadelphia Eagles: Mazi Smith - DT, Michigan

Offense ist nicht das Problem der Eagles, Defense dagegen schon. Nachdem sie in diesem Mock bereits früh Edge beackert haben, geht es nun in die Mitte, zumal gerade Fletcher Cox scheinbar nur noch von Jahr zu Jahr schaut.

Und Smith könnte dabei sogar eine zuletzt klaffende Lücke schließen, denn er ist wohl idealerweise ein Nose Tackle, der gegen den Run seine Stärken hat. Und Run-Verteidigung war zuletzt eher suboptimal aus Sicht der Eagles.

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31. Kansas City Chiefs: Jalin Hyatt - WR, Tennessee

Comedian Frank Caliendo würde jetzt einfach in seinem Andy-Reid-Kostüm ein Mahomes-Trikot in die Kamera halten und signalisieren, dass es komplett egal ist, was die Chiefs hier machen. Ich kann den Reid-Look leider nicht bringen, also machte ich mir ein paar mehr Gedanken.

Das Ergebnis: Pass Rush mag hier ebenfalls drin sein, doch gehe ich hier auf Wide Receiver. Und Hyatt gefällt mir hier deshalb, weil er mit seinem Speed und seinen Ball-Skills ein neues Element in diese Offense bringt. Er kann ein noch besserer und konstanter Deep Threat sein als MVS. Und das allein macht ihn für die Chiefs denkbar. Sie sind zwar auf Receiver schon gut besetzt, aber mehr Speed schadet sicher nicht.