NFL

NFL - Vorbilder für die Chicago Bears: So verliefen frühere Trades des Top-Picks im Draft

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

Sollten die Chicago Bears ihren Top-Pick im Draft traden? Ein Blick in die Historie zeigt, dass sich solche Deals nicht immer lohnen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Nummer-1-Pick im Draft ist ein wertvolles Gut, er gibt seinem Halter die wohl beste Chance, in der Lotterie NFL Draft den größten Ertrag zu erzielen - speziell dann, wenn ein Top-Quarterback zu haben ist. Auch 2023 scheint ein solcher mit Bryce Young wieder verfügbar zu sein.

Doch die Chicago Bears haben mit Justin Fields ihren Franchise-Quarterback offenbar schon gefunden, weshalb ein Trade des ersten Picks insgesamt ein durchaus denkbares, wenn nicht sogar wahrscheinliches Szenario ist.

Die Theorie ist, dass die Bears ohnehin lieber einen der Topverteidiger - Edge Rusher Will Anderson aus Alabama oder Defensive Tackle Jalen Carter von Georgia - ziehen würden. Und einer der beiden sollte etwas weiter hinten im Draft nach den Top-Quarterbacks immer noch zu haben sein.

Insofern, und weil die Bears noch zahlreiche weitere Lücken zu füllen haben, erscheint ein Trade des Top-Picks als bestmögliche Lösung, um den Rebuild in der Windy City mit Extra-Picks durch einen Trade zu beschleunigen.

Insgesamt wurde der erste Pick im Draft zwölf Mal seit 1967, also in der Super-Bowl-Ära, getradet. Ob sich dieser Move jeweils gelohnt hat, erfahrt Ihr hier.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© imago images

1967: New Orleans Saints traden Pick zu Baltimore Colts

  • Top-Pick im Draft: DE Bubba Smith

  • Saints bekamen: QB Gary Cuozzo

Der Name Bubba Smith dürfte den meisten ein Begriff sein - auf die eine oder andere Weise. In der NFL war Smith ein herausragender Defensive Lineman und eine Macht im Pass Rush. Er spielte fünf Jahre für die Colts und wurde einmal ins All-Pro First Team sowie zweimal in den Pro Bowl gewählt. Zudem gewann er mit dem Team Super Bowl V gegen die Dallas Cowboys.

Danach kostete ihn eine Knieverletzung die komplette Saison 1972, ehe er sich noch jeweils zwei Jahren bei den Oakland Raiders und Houston Oilers versucht, allerdings nicht mehr annähernd so effektiv war.

Nach seiner Karriere wurde er dann ein beliebter Schauspieler, wobei er wohl am besten bekannt ist durch seine Darstellung von Moses Hightower in den Police-Academy-Filmen. Er hatte darüber hinaus einige weitere Auftritte in Film und Fernsehen.

Im August 2011 verstarb Smith schließlich an einer Medikamentenvergiftung in Verbindung mit einer Herzkrankheit. Später wurde bei ihm CTE festgestellt.

Und Cuozzo? Der hatte nach vier Jahren als Backup von NFL-Legende Johnny Unitas eine eher unauffällige Karriere in der NFL. Er spielte nur ein Jahr für die Saints und war dann von 1968 bis 1971 bei den Minnesota Vikings aktiv, sein letztes Jahr in der NFL verbrachte er dann bei den St. Louis Cardinals.

Anschließend eröffnete er eine Zahnarztpraxis in New Jersey.

Gewinner dieses Trades dürften somit eindeutig die Baltimore Colts gewesen sein.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

1968: New York Giants traden Pick zu Minnesota Vikings

  • Top-Pick im Draft: OT Ron Yary

  • Giants bekamen: QB Fran Tarkenton

  • Vikings bekamen: Yary, Erstrundenpick 1967 (RB Clint Jones), Zweitrundenpick 1967 (WR Bob Grim), Zweitrundenpick 1969 (OL Ed White)

Dieser Trade ging bereits 1967 über die Bühne und schickte den späteren Hall-of-Fame-QB Fran Tarkenton nach New York. Was wie ein Coup für die Giants wirkte, entpuppte sich jedoch als Fehlgriff, denn nicht nur verlor man zahlreiche Draftpicks, Tarkenton hatte mit den Giants in fünf Jahren nur eine Winning Season und war ansonsten höchstens solide in einer mauen Phase der Giants. 1972 ging es dann zurück nach Minnesota, wo seine besten Jahren erst noch kommen sollten.

Die Vikings wiederum fanden in Yary ihren Right Tackle für die kommenden 13 Jahre. Mit ihm standen sie einmal im Super Bowl und er wurde sechsmal zum All-Pro sowie siebenmal in den Pro Bowl gewählt. Am Ende schaffte er es in die Hall of Fame. Die übrigen Spieler im Duell hatten solide bis gute NFL-Karrieren, wobei gerade O-Liner Ed White sogar bis 1985 in der Liga war und bis 1977 als Guard Starter bei den Vikings blieb. Anschließend ging es noch für acht Jahre als Starter nach San Diego.

In diesem Fall hat sich der Trade mehr für das Team gelohnt, das den ersten Pick abgegeben hat.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

1974: Houston Oilers traden Pick zu Dallas Cowboys

  • Top-Pick im Draft: DE Ed "Too Tall" Jones

  • Oilers bekamen: DE Tody Smith, WR Billy Parks

  • Cowboys bekamen: Jones, Drittrundenpick 1974 (QB Danny White)

"Too Tall" Jones war ein 2,06 Meter großer Defensive End, der es dreimal in den Pro Bowl und einmal zum All-Pro gebracht hat. Er gewann mit den Cowboys einen Super Bowl und spielte in Dallas von 1974 bis 1989 - 1979 setzte er eine Saison im Ruhestand aus. Er brachte es auf 106 Sacks in 224 Spielen und war ein wichtiger Bestandteil der Cowboys-Defense bis in die späten 80er Jahre.

Danny White wiederum war die ersten vier Jahre der Punter des Teams, wohl auch, weil hinter Roger Staubach kein Platz war. Nach dessen Rücktritt übernahm White dann als Starting Quarterback bis Mitte der 80er Jahre, anschließend plagten ihn Verletzungen bis zum Karriereende 1988.

Nicht so viel Glück hatten die Oilers mit Tody Smith, der eigentlich nur noch zwei gute Jahre drin hatte. Seine Karriere beendete er 1976 in Buffalo. Parks wiederum war ebenfalls kaum ein Faktor.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

1975: Baltimore Colts traden Pick zu Atlanta Falcons

  • Top-Pick im Draft: QB Steve Bartkowski

  • Colts bekamen: Erstrundenpick 1975 (OG Ken Huff), OL George Kunz

Bartkowski wurde zum Rookie of the Year von Sporting News gewählt und spielte insgesamt elf Jahre für Atlanta. Er wurde zweimal in den Pro Bowl gewählt und war ein insgesamt solider Starter. Sein letztes Jahr verbrachte 1986 bei den Los Angeles Rams.

Huff spielte bis 1983 für die Cols und war nach ein paar Jahren als Backup ein Starting Right Guard des Teams. Anschließend spielte er noch drei Jahre für Washington. Kunz wiederum übernahm nahtlos als Right Tackle und blieb bis 1980 in Baltimore. Allerdings verpasste er aufgrund einer Rückenverletzung fast zwei komplette Saisons von 1978 bis 1979.

Unterm Strich war dieser Trade ordentlich für beide Seiten.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© imago images

1978: Tampa Bay Buccaneers traden Pick zu Houston Oilers

  • Top-Pick im Draft: RB Earl Campbell

  • Bucs bekamen: TE Jimmie Giles, Erstrundenpick 1978 (QB Doug Williams), Zweitrundenpick 1978 (OG Brett Moritz), Drittrundenpick 1979 (DE Reggie Lewis), Fünftrundenpick 1979 (QB Chuck Fusina)

Ein General Manager, der das heute machen würde, müsste vermutlich direkt gefeuert werden. Doch damals war es noch vertretbar, einen Running Back an erster Stelle zu ziehen. Wenn auch nicht nachhaltig.

Campbell dominierte vom Start weg und führte die NFL in seinen ersten drei Jahren in der NFL in Rushing Yards und zweimal in Touchdowns an. Er wurde als Rookie zum Rookie und zum Offensive Player of the Year gewählt, im zweiten Jahr gar zum MVP der Liga. Und im dritten Jahr folgte noch ein Offensive Player of the Year. Danach allerdings ließ seine Wirksamkeit stetig nach, was auch mit vielen Verletzungen zu tun hatte. Er schaffte es in die Hall of Fame, beendete seine Karriere aber schon 1985 bei den Saints.

Giles ging 1978 in seine zweite Saison in der NFL und war fortan ein solider Tight End, der bis 1989 in der NFL spielte. Für die Bucs war er bis 1985 aktiv. Der größte Name dieses Trades ist aber zweifelsohne Doug Williams.

Allerdings brauchte der eine Weile, um in der Liga Fuß zu fassen. Berühmt wurde er dadurch, dass er Washington als erster schwarzer Starting Quarterback zum Sieg in Super Bowl XXII geführt hat.

Moritz spielte nur ein Jahr in der NFL, zwei Jahre und Fusina war immerhin drei Jahre Backup in Tampa und nach längerer Auszeit 1986 noch ein Jahr bei den Packers.

Letztlich zogen die Oilers einen Hall-of-Famer, während die Bucs im Grunde mit allen Picks, die der Trade erbrachte, kräftig daneben griffen.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

1984: Tampa Bay Buccaneers traden Pick zu Cincinnati Bengals, die zu New England Patriots

  • Top-Pick im Draft: WR Irving Fryar

  • Erster Trade 1983: Bengals bekamen Erstrundenpick 1984, Buccaneers bekamen QB Jack Thompson

  • Zweiter Trade 1984: Patriots bekamen Top-Pick 1984, Bengals bekamen Erstrundenpick 1984 (DE Pete Koch), Erstrundenpick 1984 (OL Brian Blados), Zehntrundenpick 1984 (RB Brent Ziegler), Fünftrundenpick 1985 (DB Lee Davis)

Rund um den Top-Pick 1984 war einiges los. Beginnen wir mit dem ersten Trade, der schon im Juni 1983 vollzogen wurde. Damit erhielten die Bucs Jack Thompson, der zuvor vier Jahre Backup bei den Bengals war - warum gab man damals so viel für Backup-Quarterbacks aus? In Tampa war er dann noch zwei Jahre aktiv. Insgesamt startete er 16 Spiele und die Bucs verloren 13 davon.

Fryar dagegen hielt sich lange in der Liga - er spielte bis 2000! Allerdings blühte er erst richtig auf, nachdem er New England 1993 Richtung Miami verließ. Danach spielte er noch für die Eagles und Washington.

Und die Picks, die die Bengals eingesammelt haben? Nun ja, keiner war wirklich ein Faktor. Blados war immerhin noch zwei Jahre Starter für das Team, ehe es allmählich bergab ging und Ziegler spielte nicht mal in der NFL.

Trades, die insgesamt komplett ins Leere liefen.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

1990: Atlanta Falcons traden Pick zu den Indianapolis Colts

  • Top-Pick im Draft: QB Jeff George

  • Falcons bekamen: OT Chris Hinton, WR Andre Rison, Fünftrundenpick 1990 (TE Reggie Redding), Erstrundenpick 1991 (WR Mike Pritchard)

  • Colts bekamen: George, Viertrundenpick 1990 (WR Stacey Simmons)

Mit Jeff George kam der Inhaber eines beeindruckenden Schnäuzers nach Indy. Ansonsten allerdings lässt sich wenig Berauschendes zu ihm berichten. Er war bis 1996 Starter, ehe ihn eine Verletzung nach drei Spielen außer Gefecht setzte. Seine beste NFL-Saison hatte er 1997 bei den Oakland Raiders, als er die NFL in Passing Yards anführte. Anschließend spielte er noch in Minnesota und Washington.

Fun Fact zu Hinton: Er war der 4. Pick insgesamt im Draft 1983 der Broncos und ein Spieler, den sie nach Baltimore schickten für einen gewissen John Elway. Hinton war über seine gesamten 13 Jahre in der NFL Starter. Er spielte letztlich bis 1993 für die Falcons und anschließend noch zwei Jahre in Minnesota. Hinton stand siebenmal im Pro Bowl und war einmal All-Pro.

Rison war längere Zeit einer der besseren Receiver der Liga und stand fünfmal im Pro Bowl. Nach einem Jahr in Indy spielte er bis 1994 bei den Falcons. 1996 gewann er mit den Packers den Super Bowl und war außerdem für Cleveland, Kansas City und Oakland aktiv.

Redding spielte nur zwei Jahre in der NFL, Pritchard wiederum war ein solider Receiver über neun Jahre und drei Teams (Broncos, Seahawks). Simmons hingegen spielte nur 1990 in der NFL.

Letztlich ist auch dies ein Trade, der keinen wirklichen Gewinner fand, da keiner der Spieler entweder wirklich lange blieb oder einen besonderen Impact hatte.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

1991: New England Patriots traden Pick zu Dallas Cowboys

  • Top-Pick im Draft: DT Russell Maryland

  • Die Patriots bekamen: Erstrundenpick 1991 (OT Pat Harlow), Zweitrundenpick 1991 (DB Jerome Henderson), CB Ron Francis, LB David Howard, LB Eugene Lockhart Jr.

Maryland war zur rechten Zeit am rechten Ort und gewann mit den Cowboys drei Super Bowls bis 1995. Allerdings ging er danach schon wieder. Erst für vier Jahre nach Oakland und dann noch ein Jahr nach Green Bay. Er schaffte es einmal in den Pro Bowl.

Harlow startete in vier seiner fünf Jahre bei den Patriots als Right Tackle. Anschließend spielte noch drei Jahre Left Tackle in Oakland.

Die übrigen Spieler im Trade hatten keinen nennenswerten Impact, Francis spielte nach dem Trade nicht mal mehr in der NFL.

Einen klaren Sieger gibt es auch hier nicht, aber immerhin holten die Cowboys mit dem Trade einen Starter ihrer Dynasty.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

1995: Carolina Panthers traden Pick zu Cincinnati Bengals

  • Top-Pick im Draft: RB Ki-Jana Carter

  • Panthers bekamen: Erstrundenick 1995 (QB Kerry Collins), Zweitrundenpick 1995 (DE Shawn King)

Nicht jeder Uptrade für einen Running Back an 1 zahlt sich offenbar aus. Verrückt!

Carter spielte vier Jahre in Cincy, war aber nur 1997 Quasi-Vollzeit-Starter. Sein Career High waren 464 Yards 1997. Danach versuchte er sich noch in Washington und New Orleans, nachdem er 2000 gar nicht spielte.

Collins wurde relativ schnell Starter beim Expansion-Team Carolina, spielte aber nie sonderlich spektakulär. 1998 schon ging es für ihn zu den Saints und ab 1999 war er bis 2003 bei den Giants tätig, mit denen er 2000 im Super Bowl stand, dort aber von den Ravens überrollt wurde.

Collins war bis 2011 in der NFL aktiv, darunter zwei Jahre in Oakland und fünf meist als Backup in Tennessee. King wiederum blieb nur drei Jahre in Carolina und beendete seine Karriere nach einem kurzen Intermezzo n Indy nach der Saison 1999.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

1997: New York Jets traden Pick zu den St. Louis Rams

  • Top-Pick im Draft: OT Orlando Pace

  • Jets bekamen: Erstrundenpick 1997 (zu den Seahawks getradet), Drittrundenpick 1997 (zu den Broncos getradet), Viertrundenpick 1997 (DE Terry Day), Siebtrundenpick 1997 (zu den Eagles getradet)

Was haben sich die Jets damals nur gedacht?

Orlando Pace war offensichtlich ein Glücksgriff für die Rams. Er war einer der dominantesten Left Tackles seiner Zeit und seine Büste ist heute in Canton/Ohio zu finden. Er gewann mit der Greatest Show on Turf einen Super Bowl und war dreimal All-Pro, dazu siebenmal im Pro Bowl.

Der einzige Spieler aus diesem Trade, der für die Jets spielte, war Day und der machte ein Spiel in seiner Rookie-Saison. Das war's!

Zu allem Überfluss zogen die Seahawks mit dem weitergereichten Pick 1997 mit Walter Jones gleich noch einen Hall-of-Fame-Tackle, der den Jets damit durch die Lappen ging.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

2001: San Diego Chargers traden Pick zu den Atlanta Falcons

  • Top-Pick im Draft: QB Michael Vick

  • Chargers bekamen: WR Tim Dwight, Erstrundenpick 2001 (RB LaDainian Tomlinson), Drittrundenpick 2001 (DB Tay Cody), Zweitrundenpick 2002 (WR Reche Caldwell)

Endlich mal ein Trade, der sich für beide Teams ausgezahlt hat.

Die Falcons bekamen mit Vick einen dynamischen jungen Quarterback, der eine neue Ära des Quarterback-Spiels einleutete und mit den Falcons vor allem 2004 für Furore sorgte. Natürlich ging die Geschichte dann 2007 den Bach runter, weil bekannt wurde, dass er illegale Hundekämpfe veranstaltete. Er landete im Gefängnis und wurde zudem zwei Jahre von der Liga gesperrt. Damit war seine Zeit in Atlanta vorbei.

Die Chargers wiederum erhielten allen voran LT, der eine Hall-of-Fame-Karriere hinlegte und sogar MVP wurde. Er war neben Philip Rivers das Herz der damals aufstrebenden Chargers, die einfach zur falschen Zeit stark wurden - gleichzeitig entstand an der Ostküste die Patriots-Dynasty, die den Chargers mehrs als einmal im Weg stand.

Auch Caldwell darf man als guten Griff werten, während Cody nur im ersten Jahr startete und danach kein Faktor mehr war.

NFL, Draft, Nummer-1-Picks, Trades, Bubba Smith, Orlando Pace, Michael Vick
© getty

2016: Tennessee Titans traden Pick zu den Los Angeles Rams

  • Top-Pick im Draft: QB Jared Goff

  • Titans bekamen: Erstrundenpick 2016 (zu den Browns getradet), Zweitrundenpick 2016 (DT Austin Johnson), Zweitrundenpick 2016 (RB Derrick Henry), Drittrundenpick 2016 (zu den Browns getradet), Erstrundenpick 2017 (WR Corey Davis), Drittrundenpick 2017 (TE Jonnu Smith)

  • Rams bekamen: Goff, Viertrundenpick 2016 (zu den Raiders getradet), Sechstrundenpick 2016 (TE Temarrick Hemingway)

Goff war bekanntermaßen fünf Jahre Starter der Rams und stand mit dem Team nach der Saison 2018 im Super Bowl, den man gegen New England 3:13 verlor. 2021 wurde er zu den Lions getradet, die dafür Matthew Stafford abgaben, der mit L.A. auf Anhieb den Super Bowl gewann.

Hemingway wiederum spielte nur ein Jahr als Special-Teamer in L.A. und ging dann zu den Broncos, ehe er 2020 in Washington landete. Spielte zuletzt 2021 in der NFL.

Der große Fang der Titans war dann letztlich King Henry, der die Liga zweimal in Rushing Yards und Rushing Touchdowns anführte. Austin Johnson wiederum entwickelte sich zum soliden Defensive Lineman. Er spielte erst vier Jahre in Tennessee, dann zwei bei den Giants und war zuletzt bei den Chargers aktiv. Corey David ging nach soliden Jahren bei den Titans zu den Jets, wo er immer noch startet. Smith wiederum schloss sich nach vier ordentlichen Jahren den Patriots an, wo man bis heute nicht weiß, wie man ihn vernünftig einsetzen soll.

Insgesamt war dieser Trade für beide Seiten letztlich okay. Die Rams schafften es mit Goff in den Super Bowl und die Titans haben immerhin einen Star ihres Teams sowie weitere Starter gefunden.

Artikel und Videos zum Thema