Warriors vs. Lakers: Die Ausgangslage
Es ist tatsächlich passiert. Obwohl sowohl die Warriors als auch die Lakers als Underdog in der ersten Runde antraten, setzten sich die beiden Schwergewichte letztlich durch. Vor allem im Falle der Warriors stand dies mehrfach auf der Kippe. Die ersten beiden Spiele gingen in die Binsen, Draymond Green fehlte in Spiel 3 gesperrt, dazu verpassten es die Warriors, im letzten Heimspiel der Serie, den Sack zuzumachen. Stattdessen brauchte es eine All-Time-Performance von Stephen Curry in Spiel 7, um als amtierender Champion nicht doch schon in Runde eins die Segel zu streichen.
Dabei schafften es die Warriors, die letzten beiden Auswärtsspiele für sich zu entscheiden, nachdem die Dubs in der Regular Season lediglich elf Spiele in fremden Hallen für sich entscheiden konnten (schlechter waren nur Houston, Detroit und San Antonio). Es zeigte sich aber erneut, dass Golden State in wichtigen Spielen noch einmal den ein oder anderen Gang hochschalten kann.
Curry ist bestens in Form, dazu half auch das Comeback von Andrew Wiggins, der als weiterer Two-Way-Player enorm wertvoll ist. Draymond Green kam drei Spiele lang von der Bank, in Spiel 7 beendete Coach Steve Kerr dieses Experiment aber wieder, auch weil Jordan Poole (33,8 Prozent FG) bisher noch nicht in diesen Playoffs angekommen ist. Auch weil dessen Offense fehlt, lastete noch einmal mehr Verantwortung auf den Schultern von Curry, der jedoch immer lieferte (33,7 PPG, 49 Prozent FG, 38 Prozent 3P gegen die Kings).
NBA Playoffs - Warriors vs. Lakers: Die Serie im Überblick
| Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts |
| 1 | 3. Mai | 4 Uhr | Golden State Warriors | Los Angeles Lakers |
| 2 | 5. Mai | 3 Uhr | Golden State Warriors | Los Angeles Lakers |
| 3 | 7. Mai | 2.30 Uhr | Los Angeles Lakers | Golden State Warriors |
| 4 | 9. Mai | 4 Uhr | Los Angeles Lakers | Golden State Warriors |
| 5* | 11. Mai | tba | Golden State Warriors | Los Angeles Lakers |
| 6* | 13. Mai | tba | Los Angeles Lakers | Golden State Warriors |
| 7* | 15. Mai | tba | Golden State Warriors | Los Angeles Lakers |
*falls benötigt
Die Lakers konnten sich das gemütlich von der Couch anschauen. Nach einer hart umkämpften Serie mit Memphis verschaffte ein Blowout in Spiel 6 den Lakers fast eine Woche Pause. Das ist nicht zu unterschätzen, schließlich baut dieses Team auf dem 38-jährigen LeBron James sowie dem verletzungsanfälligen Anthony Davis auf. Letzterer spielte gegen Memphis eine Monsterserie und war überdeutlich der Lakers-MVP.
LeBrons Leistungen waren dagegen schwankend, in den großen Momenten konnte aber auch James aufdrehen. LeBron war schon immer bekannt dafür, seine Kräfte einzuteilen, nun ist es noch einmal extremer geworden. Durch den verbesserten Supporting Cast kann er sich dies aber erlauben. Austin Reaves und D'Angelo Russell entlasten den King im Spielaufbau und verschaffen James weitere gern gesehene Pausen.
Vor allem Reaves bestätigte seinen starken Schlussspurt aus der Regular Season und schmiss in der Crunchtime bisweilen die Offense, während D-Lo vermehrt als Shooter in Erscheinung trat. Dennis Schröder blieb so nur die Rolle des Defensiv-Spezialisten, der es Ja Morant und Desmond Bane so ungemütlich wie möglich machen sollte. Der Braunschweiger blühte in dieser Rolle auf, nun wartet auf den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft aber die ultimative Herausforderung.
NBA Playoffs - Warriors vs. Lakers: Zahlen und Fakten
| Stat | Warriors | Lakers |
| Bilanz Regular Season | 44-38 | 43-39 |
| Offensiv-Rating (Platz) | 115,1 (10) | 113,9 (19) |
| Defensiv-Rating (Platz) | 113,4 (14) | 113,2 (12) |
| Net-Rating (Platz) | +1,7 (11) | +0,7 (16) |
| Direkter Vergleich | 1-3 | 3-1 |
NBA Playoffs 2023: Die Schlüssel für die Warriors
- Können die Warriors Curry ein wenig von der Scoring-Last abnehmen? Vor allem Spiel 7 dürfte Kraft gekostet haben. Klay Thompson gab zwar auch 20 PPG, trat aber dennoch sehr wechselhaft auf. Der Fokus richtet sich stattdessen auf Reservisten wie Jordan Poole oder Donte DiVincenzo (nur 4,6 PPG, 33,3 Prozent FG), von ihnen kam fast gar nichts. Die Wild Card ist Jonathan Kuminga, der gegen die Kings nur 36 Minuten sah, dafür aber mit seiner Athletik schon einige gute Momente gegen LeBron hatte.
- Darauf dürfte auch der Fokus der Dubs liegen. Mit Wiggins, Kuminga, Draymond Green oder auch Gary Payton II haben die Warriors einige Alternativen, wenn es darum geht, James zu ärgern und diesen arbeiten zu lassen. Der Jumpshot des Kings wird weiter vermisst, stattdessen kam James via Transition und Drives zum Erfolg. Können die Warriors das verhindern? Ein großes Problem der Saison sind die vielen Fouls der Dubs, während die Lakers in der Regular Season die meisten Freiwürfe aller Teams nahmen. Tritt Golden State diszipliniert auf, dann nehmen sie damit womöglich die größte Stärke der Lakers.
NBA: Der Kader der Golden State Warriors
| PG | SG | SF | PF | C |
| Stephen Curry | Klay Thompson | Andrew Wiggins | Draymond Green | Kevon Looney |
| Jordan Poole | Donte DiVincenzo | Gary Payton II | Jonathan Kuminga | JaMychal Green |
| Ryan Rollins | Moses Moody | Anthony Lamb | Andre Iguodala | - |
| - | - | - | Patrick Baldwin Jr. | - |
NBA Playoffs 2023: Die Schlüssel für die Lakers
- Wie stabil ist die Defense der Lakers wirklich? Memphis konnte das aufgrund des fehlenden Shootings nur bedingt testen und spielte L.A. komplett in die Karten, indem man wieder und wieder Davis meist erfolglos am Ring testete. Nun wartet aber eine andere Aufgabe. Golden State nimmt nicht einmal die Hälfte seiner Versuche in der Zone und baut dagegen eher auf Shooting. Davis' Rim Protection bleibt wertvoll, ist aber weniger ein Faktor. Kann AD auch am Perimeter nach Switches bestehen? Und noch viel wichtiger: Können die Lakers Russell irgendwie verstecken, der gelinde gesagt nicht dafür bekannt ist, gut um Blöcke zu kommen und seinen Gegenspieler zu jagen?
- Auf der anderen Seite werden die Lakers auch offensiv jede Menge von Davis und LeBron benötigen, es sei denn, die Shooter treffen endlich. Mit Ausnahme von Rui Hachimura (11/21 3P), blieben alle Rotationspieler unter 38 Prozent. Klammert man LeBron (8/41, autsch!) und Davis (3/9) aus, treffen die restlichen Lakers-Spieler nur 33,8 Prozent von Downtown. Das ist wenig und könnte gegen die gute Dubs-Defense in der Zone zu einem Problem werden. Gerade Kevon Looney zeigte gegen die Kings, dass er die Boards kontrollieren kann, auch gegen Davis ist ihm das zuzutrauen.
NBA: Der Kader der Los Angeles Lakers
| PG | SG | SF | PF | C |
| D'Angelo Russell | Austin Reaves | LeBron James | Jarred Vanderbilt | Anthony Davis |
| Dennis Schröder | Malik Beasley | Troy Brown Jr. | Rui Hachimura | Wenyen Gabriel |
| Shaquille Harrison | Max Christie | Lonnie Walker IV | - | Mo Bamba |
| - | - | - | - | Tristan Thompson |
NBA Playoffs: Warriors vs. Lakers: Wer gewinnt die Serie?
Die Lakers gewannen drei der vier Vergleiche in der Regular Season, allerdings standen Curry und James nur in je zwei Partien auf dem Feld. Stilistisch unterscheiden sich die Teams deutlich, wobei die Warriors aufgrund ihres Dreier-Volumens mehr Varianz in ihrem Spiel haben. Für Golden State spricht, dass man den vermeintlich besten Spieler der Serie (Curry) hat und über Jahre eingespielt ist.
Die Lakers können dies ändern, wenn LeBron und Davis auf konstant hohem Niveau spielen und die Rollenspieler besser als gegen Memphis treffen. Nach einer Defensiv-Serie gegen Memphis dürfte der Fokus nun eher auf der Offense liegen. Fraglich, ob L.A. über sieben Spiele dagegenhalten kann. Prognose: Warriors in 6.
