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NBA Playoffs - Erkenntnisse zu Nuggets vs. Suns, Spiel 5: Bringt Nikola Jokic Monty Williams zur Verzweiflung?

Von Ruben Martin
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Die Serie zwischen den Nuggets und Suns verläuft in Denver weiter deutlich anders als in Phoenix - das ist kein Zufall. Das bedeutet für die Suns, dass sie nach einer deutlichen Niederlage in Spiel 5 mit dem Rücken zur Wand stehen.

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Nikola Jokic könnte Suns-Coach Monty Williams zu fast unmöglichen Entscheidungen zwingen. Die Erkenntnisse zu Spiel 5 zwischen den Nuggets und Suns.

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Der Heimvorteil der Nuggets ist real - und maximal

Dass der Heimvorteil der Nuggets in der Mile High City ein besonderer ist, ist nicht neu. An die Höhe in Denver kommt keine andere Arena der Liga ran. Die Luft dort ist ungewohnt für Gäste, die folglich Probleme mit ihrer Ausdauer bekommen. Doch wie fällt dieser Heimvorteil in den Playoffs aus? Das Spiel ist dort teilweise zwar langsamer, dafür spielen die Starter mehr Minuten als sonst und kommen so an ihre Grenzen in der Höhenluft.

Das war in Spiel 5 zwischen den Nuggets und Suns bestens zu erkennen. Während die Suns während den Spielen 3 und 4 in Phoenix sehr erfolgreich waren im Fastbreak und dort einen Vorteil von 12 beziehungsweise 10 Punkten hatten, drehte sich das Blatt in Denver. Gerade im ersten Viertel überrannten die Nuggets die Suns mit schnellen Angriffen, Michael Porter Jr. profitierte davon und erzielte 14 Punkte in den ersten 9 Minuten.

Nuggets-Coach Mike Malone betonte bereits im Vorlauf von Spiel 5, dass die Fastbreak-Defense die Serie entscheiden werde und erwähnte, dass Devin Booker bis dahin 10 Punkte pro Spiel allein in Transition erzielt hatte.

Denver hatte in Spiel 5 Vorteile im Fastbreak mit 32:23 Punkten, die Suns wirkten bereits im zweiten Viertel phasenweise erschöpft. Dazu muss ergänzt werden, dass Devin Booker sich schon im ersten Abschnitt am Fuß verletzen zu schien, Deandre Ayton berichtete nach der Partie von Schmerzen in den Rippen aufgrund einer Kollision in der Anfangsphase.

Die Suns machen insgesamt einen angeschlagenen Eindruck, es gilt dennoch: Von den verbliebenen Teams in den Playoffs sind sie aktuell wohl am stärksten auf Punkte im Fastbreak angewiesen, was den Heimvorteil in Denver noch größer macht. Das kann sich jedoch ändern, falls eine gewisse Hüftverletzung noch genügend heilt in den nächsten Tagen.

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NBA Playoffs: Ohne Chris Paul sind die Suns fast chancenlos in Denver

Bei 121 und 129 Punkten in Phoenix war während Spiel 3 und 4 fast zu vergessen, dass die Suns ohne ihren zwölffachen All-Star auf Point Guard aufliefen. Nach zwei recht deutlichen Niederlagen in Denver drehte sich die Stimmung der Serie komplett, Malone erklärte aus Sicht der Nuggets sogar: "Es fühlt sich an, als würden wir mit 0-3 zurückliegen."

Dann mussten die Suns wieder nach Denver, und Chris Paul fehlte während Spiel 5 in jeder Minute. Mit 38 Jahren ist er sicher nicht mehr so dynamisch wie beispielsweise ein Cameron Payne im Fastbreak, doch im Halbfeld kann er Booker und Kevin Durant mehr unterstützen und dem gesamten Team zu besseren Abschlüssen verhelfen.

"Das ist kein Angriff auf Chris Paul, weil Chris Paul einer der besten Spieler aller Zeiten ist. Aber die Suns spielen ohne ihn so viel schneller", betonte Malone vor Spiel 5, in dem die Suns sicher lieber langsamer, aber mit Paul gespielt hätten. Und das nicht nur, weil Booker, Durant und Shamet alle mit jeweils vier Fouls im dritten Viertel in Probleme gerieten.

Paul muss seit Spiel 1 aufgrund einer Zerrung an der linken Seite seiner Hüfte aussetzen, zum anstehenden Do-or-Die in Phoenix äußerte er sich noch kaum konkret. "Wir werden sehen, ob ich spiele. Ich versuche es", sagte er nach Spiel 5 nur.

Solange die Suns mit Booker und Durant in einigermaßen gutem Zustand auflaufen können, sind sie in keinem Spiel chancenlos. Die beiden bilden immerhin das beste Scorer-Duo des Planeten und können in jeder Partie gemeinsam 80 Punkte oder mehr auflegen. Das wäre in einem Spiel 7 jedoch wohl die einzige Hoffnung der Suns, falls es soweit kommt und Paul nicht dabei ist, um die taktische Situation zu verändern.

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NBA Playoffs: Treibt Nikola Jokic Monty Williams zur Verzweiflung?

Nikola Jokic begrub vor Spiel 5 offenbar das Kriegsbeil mit Mat Ishbia, er warf dem Besitzer der Suns vor dem Spiel scherzhaft einen Ball zu und begrüßte ihn an der Seitenlinie. Die beiden schienen sich nach der Auseinandersetzung in Spiel 4 gut zu verstehen, Jokics anschließende Leistung frustrierte Ishbia sicher dennoch.

Er legte in Spiel 5 gegen die Suns 29 Punkte (12/20 FG), 13 Rebounds und 12 Assists auf, dieses Triple-Double repräsentiert jedoch nur seine dritt- oder viertbeste Leistung der Serie. Zu jedem Zeitpunkt wirkte es, als könnte er auch erneut die 50er-Marke knacken, falls es nötig wäre. Dabei ist sein Gegenspieler kein alternder Veteran, sondern ein ehemaliger Toppick, der dieses Jahr über 32 Millionen Dollar verdient.

Die Rede ist natürlich von Ayton, der auch eine solide Serie gegen die Clippers spielte. Gegen Jokic kann er jedoch kaum Widerstand leisten und auch offensiv nimmt er kaum positiven Einfluss auf das Spiel der Suns. In Spiel 4 musste er sich die Schlussphase sogar von der Bank anschauen, während sein Ersatzmann Jock Landale dem Team zum Sieg verhalf.

Zu einer entscheidenden Schlussphase kam es in Spiel 5 gar nicht, so blieb Williams eine schwierige Entscheidung wohl erspart. Doch wie geht diese Situation weiter? Falls Ayton in Spiel 6 erneut schlecht spielt, wird Landale sicher erneut längere Chancen bekommen, es besser zu machen. Könnte Ayton sogar von der Bank kommen? Allein sein Vertrag macht dies wohl fast unmöglich, doch mit dem Rücken zur Wand haben Trainer schon verrücktere Sachen gemacht.

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