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NBA, Playoff-Upsets: Diese 7-Seeds überstanden die erste Runde der Postseason

Von Stefan Petri
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Durch einen Sieg in Memphis haben sich die Los Angeles Lakers als 7-Seed den Heimvorteil gesichert und können in der Nacht auf 2-1 stellen. Upsets von 7-Seeds gab es ohnehin nur eine Handvoll, letztmals 2010 mit Dirk Nowitzki in der Opferrolle.

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1984 wurden die NBA-Playoffs von 12 auf 16 Teams ausgeweitet - seit fast 40 Jahren gibt es also die 7-Seeds. Allzu oft haben sich die Underdogs in einer solchen Serie gegen den jeweiligen 2-Seed aber nicht durchgesetzt.

Vor einem Jahr sah es zwischenzeitlich so aus: Die Minnesota Timberwolves gewannen Spiel 1 im Westen gegen die Memphis Grizzlies, nach vier Spielen stand die Serie bei 2-2. In einem extrem engen Spiel 5 setzten sich dann aber die Grizzlies mit 111:109 durch und gewannen die Serie am Ende mit 4-2.

Damit blieb es bei gerade mal fünf Überraschungen durch den 7-Seed. SPOX zeigt sie.

Xavier McDaniel
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1986/87: Seattle SuperSonics vs. Dallas Mavericks 3-1

Damals noch eine Best-of-5-Serie, in der die SuperSonics nach einer Regular Season mit negativer Bilanz (39-43) deutlicher Außenseiter waren - alle fünf Spiele in der Regular Season waren an Dallas (55-27) gegangen. Das schien sich in Spiel 1 zu bestätigen, die Mavs gewannen dieses nämlich locker mit 151:129. Gleich neun Spieler punkteten dabei für Dallas zweistellig.

Angeführt von Dale Ellis (32 Punkte) holte Seattle dann aber ein enges Spiel 2 in der Reunion Arena mit 112:110. In Spiel 3 drehte Ellis mit 43 Zählern dann richtig auf - und Spiel 4 geriet endgültig zum Blowout: Nach dem 124:98 waren die SuperSonics der erste 7-Seed, der einen 2-Seed ausschalten konnte.

Bei den Mavs kam damals übrigens ein gewisser Detlef Schrempf von der Bank (7,8 Punkte im Schnitt in der Serie). 1993 ging "Det the Threat" dann selbst zu den SuperSonics.

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1988/89: Golden State Warriors vs. Utah Jazz 3-0

Sweep! Die Jazz (51-31) standen mit Superstar-Duo John Stockton und Karl Malone und dem Defensive Player of the Year Mark Eaton zum sechsten Mal in Folge in der Postseason, hatten es zuvor aber nur zweimal aus der ersten Runde geschafft. Die Warriors (43-39) hatten aber jede Menge Firepower.

Golden States Guards machten mit den Jazz kurzen Prozess: Chris Mullin (41 Punkte) und Mitch Ritchmond (30) glänzten in einem engen Spiel 1 (123:119), ein brutaler Karl Malone (37 und 22) reichte Utah nicht in Spiel 2. In Spiel 3 waren es dann erneut Mullin (35) und Ritchmond (26) - die Dubs gewannen mit 120:106.

Die Playoff-Serie der Jazz hielt übrigens bis zur Saison 2002/03! Zweimal erreichten sie die Finals (1997 und 1998), zweimal war Michael Jordan zu stark.

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1990/91: Golden State Warriors vs. San Antonio Spurs 3-1

Noch einmal die Warriors, diesmal mit "Run TMC": Das legendäre Trio aus Tim Hardaway, Mitch Ritchmond und Rich Mullin spielte seine zweite Saison zusammen und war mit seinem Run-and-Gun-Style unheimlich beliebt: Kein anderes Trio in der Liga scorte besser als die Truppe (zusammen 72,5 Punkte), die ihren Namen in Anlehnung an "Run-DMC" erhalten hatte.

Die Warriors (44-38) verloren Spiel 1 gegen die Spurs (55-27) um David Robinson mit 121:130, steigerten sich dann aber defensiv und hielten die Spurs in den folgenden drei Spielen zweimal unter 100 Zählern. In der nächsten Runde war dann aber gegen die Lakers Endstation (1-4).

Das war es dann leider auch schon mit "Run TMC": Im November 1991 tradeten die Warriors Richmond zu den Sacramento Kings für Rookie Billy Owens. Coach Don Nelson sah sich "unter Druck, ein größeres Team aufzustellen". Später sagte er: "Diesen Trade würde ich niemals nochmal machen."

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1997/98: New York Knicks vs. Miami Heat 3-2

Die einzige Serie in dieser Liste, die über die volle Distanz ging: Die Heat (55-27) führten zwischenzeitlich schon mit 2-1 gegen die Knicks (43-39), aber angeführt von Allan Houston und Larry Johnson (je 18 Punkte) gelang im Madison Square Garden der Ausgleich (90:85).

Berühmt wurde dieses Spiel 4 durch Johnson und Heat-Star Alonzo Mourning, die in den Schlusssekunden aufeinander losgingen und jeweils wilde Schwinger losließen. Glücklicherweise landete keiner so wirklich, bevor Teamkollegen dazwischengingen - und Knicks-Coach Jeff Van Gundy sich verzweifelt an Mournings Bein klammerte, um ihn aufzuhalten.

Beide Streithähne wurden für zwei Spiele gesperrt, Houston führte die Knicks dann in Spiel 5 mit 30 Punkten zum Sieg (98:81).

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2009/10: San Antonio Spurs vs. Dallas Mavericks 4-2

Ein Jahr später sollte für die Mavericks der ersehnte Titel herausspringen. 2010 gab es aber noch eine bittere Niederlage gegen den texanischen Erzrivalen. Dallas (55-27) hätte vielleicht lieber gegen die Trail Blazers oder Thunder gespielt, die genau wie die Spurs eine 50-32-Bilanz aufwiesen, die Tiebreaker führten aber zu diesem Duell.

Andererseits: Die letzten zwei Serien gegen Tim Duncan und Co. hatte Dirk Nowitzki gewonnen. Der Deutsche legte beim Sieg in Spiel 1 dann auch 36 Punkte auf, aber in den nächsten drei Spielen hatten die Mavs offensiv nicht viel zu melden. Kein einziges Mal erzielten sie mehr als 90 Punkte, alle gingen verloren. Caron Butler führte Dallas mit 35 Punkten zum Blowout-Erfolg in Spiel 5, aber in Spiel 6 machten die Mavs wieder nur magere 87 Punkte.

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Playoff-Upsets: Nur die SuperSonics gewannen noch eine weitere Serie

Wir fassen zusammen: Fünf Teams konnten bislang als 7-Seed gegen den Favoriten bestehen. Allerdings verloren vier dieser Teams direkt in der Runde darauf - die Spurs mussten 2010 sogar einen Sweep von den Phoenix Suns einstecken.

Lediglich die SuperSonics konnten 1987 ihr Momentum aufrechterhalten, hatten in 6-Seed Houston aber auch einen guten Gegner erwischt. 4-2 hieß es am Ende. In den Conference Finals gegen die übermächtigen Lakers war dann aber kein Kraut gewachsen (0-4).

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