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NBA: Damian Lillard schreibt Geschichte mit Career-High - Nikola Jokic erledigt die Clippers mit 40-Punkte-Triple-Double

Von Robert Arndt, Nikolas Pfannenmüller
Damian Lillard pulverisierte gegen Houston seinen Karrierebestwert.
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Damian Lillard fängt gegen die Houston Rockets Feuer. Seine 71 Punkte sind neuer Rekord für ihn! Klay Thompson und Co. gehen gegen die Minnesota Timberwolves doch noch als Sieger vom Platz, obwohl die Warriors am Anfang des Schlussabschnitts noch zweistellig hinten liegen. Die Milwaukee Bucks haben auch ohne Giannis Antetokounmpo die Phoenix Suns in einem Thriller geschlagen und bleiben damit seit nunmehr 14 Spielen unbesiegt.

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Trae Young sichert Atlanta mit der Sirene einen wichtigen Sieg im Playoff-Rennen. De'Aaron Fox führt seine Kings zum Sieg gegen OKC. Nikola Jokic glänzt im Duell mit Kawhi Leonard.

Devin Booker taute erst in der zweiten Halbzeit auf.
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Milwaukee Bucks (43-17) - Phoenix Suns (33-29) 104:101 (BOXSCORE)

  • Mit Kevin Durant und Giannis Antetokounmpo fehlte der jeweilige Superstar auf beiden Seiten, dennoch war es ein interessantes, intensives Spiel zweier Titelanwärter auf hohem Niveau - insbesondere in der Schlussphase. Brook Lopez (22, 11 Rebounds, 4 Blocks) besorgte 24,8 Sekunden vor Schluss mit einem Layup die entscheidenden Punkte für die Bucks (102:100), auf der Gegenseite gelang Jrue Holiday ein Steal gegen Devin Booker, bevor Joe Ingles und Holiday von der Freiwurflinie den Deckel draufmachten.
  • 5:30 Minuten vor dem Ende lagen die Gastgeber noch mit -7 zurück, doch ausgerechnet Jae Crowder ballerte mit zwei Eckendreiern gegen sein Ex-Team (es waren seine einzigen Field Goals in 24 Minuten) Milwaukee wieder in die Partie. Zuvor war den Bucks lange wenig aus der Distanz gelungen, aber im vierten Viertel fing neben Crowder auch der überragende Holiday (33, 13/22 FG, 4/9 Dreier) Feuer.
  • Die erste Halbzeit war von starker Defense geprägt. Sinnbildlich stand der Beginn des zweiten Viertels, als beide Teams in den ersten drei Minuten zusammengerechnet 18 (!) Versuche vergaben, meist weil beide Teams den Ring gut beschützten. Milwaukee hatte trotz schwacher Quoten von draußen (2/13 im Viertel) leichte Vorteile und nutzte einen 7:0-Lauf von Brook Lopez zu einer 53:46-Halbzeitführung.
  • Phoenix kam dank Booker (18 von 24 Punkten nach dem Wechsel) und Chris Paul (18, 7 Assists) zurück, dazu hatte auch Deandre Ayton (22, 11 Rebounds) gute Phasen. Das reichte jedoch nicht, um die Siegesserie der Bucks (nun 14 Spiele) zu knacken. Khris Middleton wusste mit 11 Punkten (4/13), 10 Rebounds und 6 Assists von der Bank kommend zu gefallen.
Trae Young versenkte den Buzzerbeater für die Atlanta Hawks gegen Brooklyn.
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Atlanta Hawks (31-30) - Brooklyn Nets (34-26) 129:127 (BOXSCORE)

  • Wichtiger Sieg für die Hawks und am Ende durfte sich Bogdanovic bei Trae Young bedanken, dass diese Partie nicht in die Overtime ging. Der Star der Hawks ließ mit der Sirene auf Höhe der Freiwurflinie erst Mikal Bridges mit einem Shot Fake aussteigen, um dann einen schwierigen Jumper im Korb unterzubringen. 34 Punkte (12/26) und 8 Assists wurden für Young notiert.
  • Dass Brooklyn überhaupt noch einmal 7 Sekunden vor dem Ende ausgleichen konnte, lag an einem Fehler von Bogdanovic, der bei +3 nicht den einfachen Dunk genehmigen wollte und stattdessen seinen Gegenspieler Cam Johnson an der Dreierlinie frei stehen ließ. Der Ex-Suns-Forward war aber das komplette Spiel heiß (27 Punkte, 10/15) und netzte auch diesen Versuch zum Ausgleich.
  • Atlanta hatte Mitte des zweiten Viertels bereits mit +18 geführt, bevor Cam Thomas (22) den Gästen wieder Leben einhauchte. Es folgte eine enge zweite Halbzeit, in welcher die Hawks dank Young die Oberhand behielten. Neben Young hatten bei den Gastgebern, die 53 Prozent von Downtown trafen, Bogdanovic (5/8 3P) und Dejounte Murray (28, 4/7 Dreier) ein heißes Händchen. Für Brooklyn knackten auch Bridges (24) und Spencer Dinwiddie (20, 8 Assists) die 20-Punkte-Marke.
DeMar DeRozan erzielte gegen die Wizards 29 Punkte.
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Chicago Bulls (27-33) - Washington Wizards (28-31) 102:82 (BOXSCORE)

  • Überlebenswichtiger Sieg im Kampf um Platz zehn für die Bulls, die durch den Sieg gegen den direkten Konkurrenten Washington auf ein halbes Spiel heranrücken. Das gelang durch einen starken Schlussabschnitt, welchen die Bulls mit 28:15 für sich entschieden, als sie schließlich doch noch ihr Mojo von der Dreierlinie fanden.
  • Noch in den ersten 36 Minuten hatten beide Teams zusammengerechnet 10/47 von Downtown geschossen, bevor Coby White (17) genug gesehen hatte. Der Backup-Guard versenkte drei Triples, dazu streute auch Zach LaVine einen Stepback-Jumper ein. Das reichte schließlich, weil die Wizards nur noch Fahrkarten schossen. Dazu versenkte auch DeMar DeRozan alle seine fünf Jumpshots und war so mit 29 Punkten (10/15) auch Topscorer in der Partie.
  • Auch LaVine (27, 11/18) hatte einen effizienten Nachmittag, Nikola Vucevic (16, 13 Rebounds) legte ein Double-Double auf, ließ aber auch alle seine 6 Dreierversuche liegen. Für die Wizards, die mit Kristaps Porzingis und Monté Morris auf gleich zwei Starter verzichten mussten, war Bradley Beal mit gerade einmal 18 Zählern (7/17) schon fleißigster Punktesammler. Daniel Gafford kam auf 15 Punkte und 11 Rebounds.

Dallas Mavericks (32-30) - Los Angeles Lakers (29-32) 108:111 (SPIELBERICHT)

Darius Garland und Donovan Mitchell führten die Cavaliers zum Sieg gegen die Raptors.
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Cleveland Cavaliers (39-25) - Toronto Raptors (30-32) 118:93 (BOXSCORE)

  • Ein souveräner Sieg für die Cleveland Cavaliers, die damit ihre drei Spiele andauernde Niederlagenserie stoppten und gleichzeitig die 4-Spiele-Siegesserie der Raptors beendeten. Dabei glänzte vor allem Donovan Mitchell mit 35 Punkten (13/21 FG). Vor allem seine Quote aus der Distanz (8/12 Dreier) sorgte dafür, dass die Raptors nur zu Beginn des Spiels führten (7:2), aber bereits zur Halbzeit zweistellig zurück lagen (52:64). Im zweiten Durchgang zogen die Cavaliers noch weiter davon.
  • "Wir haben in den letzten drei Spielen nicht unseren besten Basketball gespielt, also sind wir einfach rausgegangen und waren aggressiv", sagte Mitchell, der im zweiten und dritten Viertel jeweils 13 Punkte erzielte. Außerdem konnten Darius Garland (18 Punkte, 11 Assists, +39), Jarrett Allen (23 Punkte, 10/13 FG, 11 Rebounds) und Evan Mobley (18 Punkte, 9 Rebounds) ihr Talent unter Beweis stellen. Als Team kam Cleveland auf 31 Assists.
  • Bei den Toronto Raptors stach Pascal Siakam mit 25 Punkten, 8 Rebounds und 5 Assists heraus. Jakob Pöltl bestätigte seine gute Form mit 13 Punkten und 9 Rebounds. Fred VanVleet verpasste sein drittes Spiel in Folge aus persönlichen Gründen. Er wurde vermisst, da von Spielern wie Gary Trent Jr. und OG Anunoby zu wenig kam.
Fox war wieder einmal die überragende Figur bei den Sacramento Kings
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Oklahoma City Thunder (28-32) - Sacramento Kings (35-25) 115:124 (BOXSCORE)

  • De'Aaron Fox hat seine Sacramento Kings mit 33 Punkten und 8 Assists zum Sieg geführt. Zwei Tage nach dem Punktefestival gegen die L.A. Clippers kamen die Kings wieder auf eine starke Feldwurfquote von 52,9 Prozent. Auch der Dreier fiel hochprozentig (18/43), etwa bei Rookie Keegan Murray, der 20 Punkte (4/9 Dreier) erzielte. Domantas Sabonis legte mit 14 Zählern, 15 Rebounds und 8 Assists eine vielseitige Vorstellung hin.
  • Ohne Shai Gilgeous-Alexander (Schmerzen am rechten Knöchel, Bauchmuskelzerrung) war die Aufgabe für die Thunder umso schwerer. Isaiah Joe machte jedoch das Beste aus der Situation und steuerte 24 Punkte (4/8 Dreier) bei. Josh Giddey war mit 18 Punkten (8/10 FG), 7 Rebounds und 5 Assists ein positiver Faktor. Luguentz Dort erzielte ebenfalls 18 Punkte (4/9 Dreier).
  • Oklahoma ging zwar nie in Führung, war jedoch Ende des dritten Viertels in Schlagdistanz, als Jalen Williams auf 90:91 verkürzte. Gerade Joe machte in dieser Phase mit vielen erfolgreichen Feldkörben oder Freiwürfen (insgesamt 8/11 FT) Boden auf die Kings gut. Doch am Schluss war Sacramento zu abgeklärt, um es im vierten Viertel noch mal richtig spannend zu machen.
Ohne Stephen Curry ist Klay Thompson bei den Warriors die Nummer eins.
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Golden State Warriors (31-30) - Minnesota Timberwolves (31-32) 109:104 (BOXSCORE)

  • Zu Beginn des vierten Viertels lagen die Timberwolves noch mit 90:78 in Front, doch dann wollte bei ihnen kaum noch etwas fallen. Die Warriors gewannen das letzte Viertel mit 31:17 und letztlich auch das Spiel, womit sie in der Tabelle an Minnesota vorbeizogen. Vor dem Spiel hatten beide Teams eine ausgeglichene Bilanz, die Warriors allerdings zwei Spiele weniger.
  • Im Spiel zuvor gegen Houston hatte Klay Thompson 42 Punkte erzielt und dabei 12 Dreier getroffen. Diesmal waren es zwar "nur" sechs Dreier (bei 14 Versuchen) und 32 Punkte (12/23 FG), aber er machte erneut den Unterschied, auch wenn er langsam startete und nur einen seiner ersten sechs Dreier traf. Ohne Andrew Wiggins, Stephen Curry, Draymond Green und Gary Payton II musste der 33-Jährige viel Verantwortung übernehmen, was er mit Bravour tat.
  • Auch die übrigen Warriors-Starter zahlten das Vertrauen in sie mit Leistung zurück, wie etwa Donte DiVincenzo, der 21 Punkte in 38 Minuten erzielte. Mit einem Dreier 3:02 Minuten vor Schluss brachte DiVincenzo die Warriors mit 102:99 in Führung, die sie nicht mehr abgeben sollten. Kevon Looney kam auf 12 Punkte und 17 Rebounds, davon 7 am offensiven Brett. Jordan Poole haderte mit seinem Wurf (15 Punkte, 5/20 FG).
  • Bei den Timberwolves war nicht etwa Anthony Edwards (12 Punkte, 5/19 FG, 7 Assists) Topscorer, sondern Naz Reid (30 Punkte, 12/22 FG). Der Center machte ein vorzügliches Spiel und zeigte mit 9 Rebounds, 3 Assists, 5 Steals und 2 Blocks auch seine anderen Facetten.
Damian Lillard besiegte die Houston Rockets quasi im Alleingang.
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Portland Trail Blazers (29-31) - Houston Rockets (13-47) 131:114 (BOXSCORE)

  • Dame Time! Die Portland Trail Blazers leben von ihrem Superstar. Und der hat gegen Houston mächtig abgeliefert. Der Sieg der Blazers war fast eine Randnotiz, schließlich hatte Lillard noch nie in seiner NBA-Karriere 71 Punkte erzielt. Ein Career-High mit 22/38 FG und 13 von 22 von hinter der Dreierlinie. Außerdem traf er jeden seiner 14 Freiwürfe. Lillard erzielte genauso viele Punkte wie Donovan Mitchell Anfang des Jahres. Bereits zur Halbzeit stand er bei 41 Zählern.
  • Laut StatMuse hat Damian Lillard mehr 60-Punkte-Spiele als Stephen Curry, LeBron James, Shaquille O'Neal, Larry Bird, Magic Johnson, Tim Duncan, Bill Russell und Kevin Durant zusammen. Gleichzeitig war es Lillards 15. Spiel mit 50 oder mehr Punkten. Nur sechs Spieler in der NBA-Historie haben diese Marke geknackt.
  • Zweitbester Scorer bei den Blazers war Jerami Grant mit 13 Punkten, dazu blockte er 4 Würfe. Nassir Little traf jeden seiner 3 Dreier und holte 9 Rebounds. Aber so richtig konnte sich nur Lillard offensiv auszeichnen.
  • Bei den Rockets punkteten Alperen Sengün und Jae'Sean Tate mit jeweils 17 Punkten am besten. Sengün gelangen zudem 10 Rebounds (8 davon offensiv) und 5 Assists. Tari Eason gelangen 15 Punkte und 10 Rebounds. Die Rockets mussten auf die angeschlagenen Kevin Porter Jr. und Jalen Green verzichten.
  • Kurios: Die Rockets gewannen zwar das Duell um Punkte in der Zone mit 74:38, aber das lag eben daran, dass die Blazers (oder besser gesagt Lillard) aus der Distanz Feuer fingen. Am Ende lag die Dreierquote der Gastgeber bei 51,9 Prozent (20/39).
  • Der Schlüssel zum Sieg für Portland war das zweite Viertel, das sie mit 41:27 für sich entschieden. So erspielten sie sich eine zweistellige Führung, die im Verlauf weitestgehend bestehen blieb. Mitte des vierten Viertels kamen die Rockets noch mal auf 5 Punkte ran, aber Lillard erstickte die Aufholjagd im Keim.
Nikola Jokic legte wieder ein Triple-Double auf.
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Denver Nuggets (43-19) - L.A. Clippers (33-30) 134:124 OT (BOXSCORE)

  • Über die letzten Saisonwochen gab es nicht viele bessere Spieler als Kawhi Leonard und Nikola Jokic, letzterer ist nicht aus Zufall erneut der MVP-Topfavorit. Auch im direkten Duell gaben sie eine Kostprobe ihres Könnens. Leonard erzielte 33 Punkte (12/19 FG), Jokic 40, wofür er nur 21 Würfe aus dem Feld benötigte. Zudem steuerte der Serbe 17 Rebounds (acht davon offensiv) und 10 Assists bei.

  • Aufseiten der Nuggets knackten die 20-Punkte-Marke auch Michael Porter Jr. (29 Punkte, 12/18 FG) und Jamal Murray (21 Punkte, 12 Assists). Bei den Clippers war Paul George zweitbester Scorer mit 23 Punkten. Russell Westbrook kam in 25 Minuten auf 17 Zähler und 4 Assists.

  • Auch wenn die Belastung beider Teams zuletzt hoch war (die Clippers mussten bei der 175:176-Niederlage gegen Sacramento 48 Stunden vorher zwei Verlängerungen überstehen, für die Nuggets war es nach der Niederlage gegen Memphis ein Back-to-Back), boten beide Mannschaften dennoch ein umkämpftes und spannendes Spiel, das sogar in die Verlängerung ging.

  • Dabei sah der Start für Denver mit einem 35:22 im ersten Viertel durchaus vielversprechend aus. Doch die Gäste konnten sich heranrobben und den Rückstand langsam, aber stetig verkürzen. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit konnte Mason Plumlee die Clippers mit 118:117 in Führung bringen, doch ein Dreier von Michael Porter Jr. sowie zwei getroffene Freiwürfe von Paul George stellten das Ergebnis auf 120:120. In der Verlängerung konnten die Nuggets mit einem 9:0-Lauf die Weichen stellen. Mit einem Steal und anschließendem Assist auf Bruce Brown brachte Jokic den Sieg unter Dach und Fach.

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