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NBA, All-Star-Samstag: Damian Lillard triumphiert bei Dreier-Contest mit Buzzerbeater - Utah Jazz gewinnen Skills Challenge

Von Ruben Martin
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Damian Lillard ist der neue Dreier-Champion der NBA! Mit einem Buzzerbeater setzte er sich vor zwei Mannschaftskollegen in der Finalrunde des 3-Point-Contests durch. Das Trio der Utah Jazz gewinnt die Skills Challenge.

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Die Skills Challenge fand zum zweiten Mal im neuen Modus statt, bei dem drei Teams in jeweils drei Runden den Sieg unter sich ausmachen. Es gab jedoch schon ein paar Anpassungen im Vorgleich zur vergangenen Saison. Ein Finale mit Halfcourt-Würfen, das im Vorjahr als Tiebreaker herhalten musste, gab es diesmal nicht, auch die Reihenfolge der Runden hat sich verändert.

Kurz gesagt: Die erste Runde erinnerte stark an den Parkour des vorherigen Modus, bei dem die verschiedenen Skills kombiniert werden. In der zweiten Runde stand das Passen im Mittelpunkt, in der dritten das Werfen. Für einen Sieg in der ersten sowie zweiten Runde gab es 100 Punkte, in der dritten Runde 200 Punkte.

Die Teams wurden wieder nach ähnlichem Prinzip wie im Vorjahr gebildet. Team Antetokounmpo war erneut dabei mit Thanasis und Alex (Wisconsin Herd), der angeschlagene Giannis setzte aus und wurde durch Jrue Holiday ersetzt. Der Gastgeber des All-Star-Wochenendes, heuer die Utah Jazz, stellten ein Team bestehend aus Walker Kessler, Jordan Clarkson und Collin Sexton. Das dritte Team bestand aus Rookies, nämlich Jabari Smith Jr., Jaden Ivey und Paolo Banchero.

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Skills Challenge, Runde 1 - Team-Staffel: Team Antetokounmpo

Thanasis legte los und brauchte zwar zwei Würfe aus kurzer Distanz, dafür verwandelte er seinen Dreier über eine kleine Windmühle aus der Ecke ebenfalls beim zweiten Versuch und schaffte seine Runde in knapp 27 Sekunden, bevor er Alex ins Rennen schickte. Der wiederholte fast exakt den Ablauf in gleicher Zeit, dann war Holiday an der Reihe.

Obwohl er als der Spieler mit den besten Skills im Team Antetokounmpo einzuschätzen ist, leistete er sich direkt drei Fehlwürfe beim kurzen Floater in der Zone. Vermutlich wollte er nur die Regel deutlich machen, dass man nach drei Fehlversuchen bei jeder Station weiterziehen darf, ohne weitere Zeitstrafe. Mit einem Lächeln ging er zum Eckendreier, wo sein erster Versuch dann auch noch kaum den Ring berührte. Der zweite saß immerhin, die Gesamtzeit von 1:23 war jedoch stark ausbaufähig.

Skills Challenge, Runde 1 - Team-Staffel: Team Rooks

Die 1:23 waren damit zu schlagen und liefen für das nächste Team direkt runter, die Rookies waren dran. Smith Jr. wollte direkt bei seinem ersten Dreierversuch weiterlaufen, musste aber zurückkehren und traf auch im zweiten und dritten Wurf nicht. Das gleiche Bild bei Banchero, der auch noch einen Floater vergab.

Ivey hatte dennoch keinen riesigen Zeitdruck, er traf erst seinen dritten Dreier und brachte den Ball trotzdem mit 8,9 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Für Team Utah Jazz galt es dementsprechend, die Zeit von 1:14 zu unterbieten.

Skills Challenge, Runde 1 - Team-Staffel: Team Jazz

Mit einer dicken Kette um den Hals war Clarkson zwar sehr lässig unterwegs, verlegte allerdings auch lässig die drei Floater. Dafür zappelte der erste Dreier direkt im Netz, bei Kesslers Start waren jedoch nur noch knapp 45 Sekunden übrig. Der Big Man brauchte jeweils drei Versuche für den kurzen und langen Wurf, Sexton hatte nur noch 20 Sekunden, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen.

Mit einem perfekten Durchgang hätte er es vielleicht geschafft, sein Floater fiel auch direkt. Der erste und zweite Dreier jedoch nicht, dann ertönte auch schon die Sirene. Die Team-Staffel durch einen Parkour und 100 Punkte gingen damit also an die Rookies!

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Skills Challenge, Runde 2 - Team Passing: Team Antetokounmpo

Beim Team Passing waren drei unterschiedlich schwierige Pässe zu spielen, die zwei, vier oder sechs Punkte einbrachten. Alle drei Spieler eines Teams waren gleichzeitig aktiv und mussten nach einem Versuch jeweils zu einer anderen Position rotieren. In 30 Sekunden galt es, so viele Punkte wie möglich zu sammeln.

Bei den Antetokounmpos + Friend sah der Ablauf teilweise ziemlich wild und durcheinander aus, teilweise waren zwei Spieler an einer Station. Hier konnte sich Holiday für seine schlechte erste Runde revanchieren und war mit 42 Punkten klar der Beste, Alex folgte mit 26 und Thanasis mit 16 Zählern. Insgesamt 84 Punkte waren also vorgelegt.

Skills Challenge, Runde 2 - Team Passing: Team Rooks

Die Rookies taten sich vor allem beim Bounce Pass für 4 Punkte schwer und erreichten gemeinsam nur 78 Zähler, womit sie den Sieg in der zweiten Runde abstreichen mussten. Der Top-Pick Banchero war am erfolgreichsten mit 32 Punkten, Ivey kam auf 26 und Smith Jr. auf 20.

Skills Challenge, Runde 2 - Team Passing: Team Jazz

Aufgrund ihrer zwei Guards ging Utah hier wohl als Favorit an den Start, dann stahl ihnen ihr Center jedoch die Show. Kessler legte richtig gut los und hätte vielleicht sogar den Wert von Holiday geknackt, hätte es bei den Jazz nicht etwas Verwirrung gegeben am Ende. 40 Punkte waren es am Ende für ihn, gemeinsam mit einem starken Sexton (34) zog er auch den schwächeren Clarkson (14) ins Ziel, Utah gewann die zweite Runde mit 88 Punkten.

Das Ergebnis zählte auch nach Protesten von Giannis, der wohl die letzten Punkte der Jazz nichtig gemacht haben wollte. Nach zwei Runden hatten die Rooks und Jazz also jeweils 100 Punkte, das bedeutete jedoch weiterhin: Nur die dritte Runde mit 200 Punkten ist entscheidend, der Gewinner wird auch die gesamte Challenge für sich entscheiden.

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Skills Challenge, Runde 3 - Team Shooting: Team Antetokounmpo

Vor der entscheidenden Runde gab es eine coole Tanzeinlage der Bulls-Crew, dann durfte Team Antetokounmpo wieder vorlegen. Die Spieler durften jeweils entscheiden, von welchem der fünf verfügbaren Spots (ein bis fünf Punkte) sie werfen, nur der Start war festgelegt beim 5-Punkte-Wurf von knapp innerhalb der Mittellinie.

Nach jedem Wurf musste ein neuer Spot gewählt werden. Auch das Rebounding war selbst zu erledigen, die Teams konnten selbst entscheiden, wie sie das aufteilen. Jeder Spieler musste jedoch innerhalb der 60 Sekunden mindestens einen Wurf nehmen.

Holiday legte los und traf direkt fast für fünf Punkte, die Antetokounmpos wechselten sich zuerst beim Rebounding und Werfen ab. Dann schnappte sich auch mal Holiday einen Abpraller, so richtig lief es aber bei keinem der drei. Thanasis holte fünf Punkte, Holiday drei und Alex keinen. Acht Punkte galt es zu schlagen, das wirkte sehr machbar.

Skills Challenge, Runde 3 - Team Shooting: Team Rooks

Das bestätigten die Rooks jedoch keineswegs, nach 30 Sekunden ohne Punkt ging Banchero an den Spot für einen einzigen Zähler, um sein Team zumindest aufs Scoreboard zu bekommen. Er, Smith Jr. und Ivey verabschiedeten sich mit nur drei Punkten aus der Runde und damit auch aus der Challenge.

Skills Challenge, Runde 3 - Team Shooting: Team Jazz

Die drei Punkte machte Sexton direkt mit seinem ersten Wurf, Clarkson knallte seinen Dreierversuch ans Backboard. Sexton traf aus der Ecke für vier Zähler, dann wurde Utah sogar ein bisschen siegessicher und versuchte weiter schwierige Würfe, obwohl sie nur noch zwei Pünktchen zum Sieg brauchten.

In den Schlussekunden hätten sie ihre Taktik vielleicht geändert, doch so weit ließ es Kessler gar nicht kommen. Er traf ebenfalls aus der Ecke. Die Gastgeber standen damit als Gewinner der Runde und Challenge fest. Clarkson steuerte auch noch 2 Punkte bei, die Jazz gewannen mit 13 Zählern.

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3-Point-Contest, Runde 1

Der Dreierwettbewerb funktionierte weiter wie gewohnt, rund um die Dreierlinie waren fünf Stationen mit jeweils fünf Bällen verteilt. Einer dieser fünf Bälle war jeweils ein Moneyball, der zwei Punkte brachte. Zudem war einer der fünf Racks nur mit Moneyballs gefüllt, die Positionierung dieses Racks durfte jeder Spieler für sich selbst bestimmen. Hinzu kamen zwei Würfe aus der "Starry Range" für sogar drei Punkte, einen Meter hinter der Dreierlinie jeweils zwischen der Birne und den Flügeln.

Alle Spieler hatten 70 Sekunden Zeit für die insgesamt 27 Würfe. Die drei besten Spieler aus der ersten Runde qualifizierten sich fürs Finale, wo der Gewinner nach gleichem Ablauf ermittelt wurde.

3-Point-Contest, Runde 1: Jayson Tatum

Jayson Tatum entschied sich überraschend dafür, direkt mit dem Moneyball-Rack in der linken Ecke zu beginnen. Meistens wollen die Spieler sich erst in einen Rhythmus schießen, bei Tatum machte es sich auch nicht bezahlt. Nur sein erster Wurf von dort fand das Ziel, vom Flügel waren es dann schon drei Treffer.

Von der Birne war er zweimal erfolgreich, auf dem rechten Flügel schon viermal inklusive des Moneyballs. Nun war er richtig heiß und ballerte die letzten fünf Würfe rein, der letzte Moneyball zappelte mit dem Buzzer im Netz. Tatum legte mit 20 Punkten los.

3-Point-Contest, Runde 1: Tyrese Haliburton

Haliburton startete besser und hatte die 20 Punkte schon auf dem rechten Flügel sicher, dann kam noch sein Moneyball-Rack in der rechten Ecke. Er traf zweimal aus der Starry Range und verwandelte sieben weitere Moneyballs, die Runde beendete er mit 31 Zählern.

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3-Point-Contest, Runde 1: Buddy Hield

Der nächste Pacers-Guard entschied sich, unkonventionell von rechts nach links um die Linie zu laufen. Aber Hield weiß ja, wie man gewinnt, bereits 2020 triumphierte er beim Dreier-Contest. Er wurde erst ab der Mitte warm und war auch bei seinem Money-Rack in der linken Ecke ordentlich unterwegs, er legte 23 Punkte auf.

3-Point-Contest, Runde 1: Tyler Herro

Herro ballerte sich wieder von links nach rechts durch die Challenge, auch er startete kalt. Angefangen mit der Mitte traf er dann jedoch zehn Würfe in Folge inklusive aus der Starry Range, am Ende ging ihm jedoch die Zeit aus bei den Moneyballs in der rechten Ecke. Sein letzter Wurf fand noch das Ziel und hätte ihn ebenfalls auf 20 gestellt, er kam jedoch nach dem Buzzer.

3-Point-Contest, Runde 1: Julius Randle

Randle warf auch von rechts nach links, er steht als Linkshänder jedoch ohnehin auf der anderen Seite des Halters. Der Ersatzteilnehmer zeigte jedoch, warum er nicht unter den ersten Auserwählten war. Randle startete kalt und wurde nie wirklich warm, nach seinen 13 Punkten konnte er auf der Bank dennoch lachen.

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3-Point-Contest, Runde 1: Kevin Huerter

Auch Huerter startete von rechts, er traf jedoch nur einen seiner ersten zwölf Würfe. Als bisher erster Spieler des Abends hatte er sein Moneyball-Rack auf dem Flügel, dort war er jedoch auch kaum erfolgreich. Nur acht Punkte standen am Ende auf seinem Konto.

3-Point-Contest, Runde 1: Lauri Markkanen

Der größte Teilnehmer legte gut los mit Treffern aus der Ecke inklusive Moneyball und war sogar perfekt auf dem Flügel, auch in der Mitte und auf dem nächsten Flügel sammelte er vier Punkte. Bei den Moneyballs aus der rechten Ecke zeigte er dann jedoch Nerven und traf nur einen, mit 20 Punkten zog er gleich mit Tatum.

3-Point-Contest, Runde 1: Damian Lillard

Mit einem Trikot seines College Weber State und seinem Rapper-Alias D.O.L.L.A. auf dem Rücken legte der Favorit gut los und traf natürlich auch aus der Starry Range, seine Moneyballs nahm er vom linken Flügel. 26 Punkte sicherte sich Lillard, damit schaffte er es auch ins Finale.

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3-Point-Contest, Finale: Buddy Hield

Hield startete wieder von rechts und traf direkt viermal aus der Ecke, nach der Birne stand er bei soliden 13 Punkten. Bei den Moneyballs aus der linken Ecke legte er noch ordentlich was drauf mit vier Treffern, womit er bei 25 Punkten landete.

3-Point-Contest, Finale: Damian Lillard

Lillard startete mit jeweils vier Punkten bei den ersten beiden Racks, dann traf er auch beide Würfe aus der Starry Range. Vom Moneyball-Rack auf dem linken Flügel versenkte er nur zwei Bälle, nach einem Fehlwurf und drei Treffern aus der linken Ecke hieß es beim letzten Moneyball: Do or die! Es war Dame Time, mit dem Treffer, der Sirene und 26 Punkten zog Lillard an Hield vorbei.

3-Point-Contest, Finale: Tyrese Haliburton

Nach seinem heißen Start in der ersten Runde ging es für Haliburton im Finale nicht gut los, er traf nur zwei seiner ersten elf Würfe. Nach zwei weiteren Fehlwürfen von der Birne konnte er den Rückstand schon nicht mehr aufholen, mit insgesamt acht Treffern vom Flügel und aus der Ecke kam er zumindest noch auf 17 Punkte.

Damit ist Damian Lillard der 3-Point-Champion vom All-Star-Wochenende 2023! "Ich will meine Trophäe zurück, Dame", rufte Hield scherzhaft rein, als Lillard bei der anschließenden Pressekonferenz saß.

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