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NBA: Dennis Schröder schwach bei Lakers-Pleite ohne LeBron James - Spätes Bucks-Comeback vermiest Career High von Jalen Brunson

Von Robert Arndt
Dennis Schröder traf in Denver nur drei seiner 13 Würfe.
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Ohne LeBron James haben die Los Angeles Lakers bei den Denver Nuggets keine Chance, auch weil Dennis Schröder einen ganz schwachen Abend erwischt. Die Milwaukee Bucks feiern einen Comeback-Sieg und trotzen einem bärenstarken Jalen Brunson.

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Die Boston Celtics schlagen ihren Angstgegner knapp und die Sacramento Kings schrauben die Orlando Magic um Franz Wagner auseinander.

Es war ein enttäuschender Abend für die Washington Wizards.
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Washington Wizards (17-24) - New Orleans Pelicans (25-16) 112:132 (BOXSCORE)

  • Die Pelicans beweisen ein weiteres Mal, dass sie eines der tiefsten Teams der Liga stellen. Brandon Ingram und Zion Williamson fehlten weiterhin, doch die Gäste aus New Orleans hatten immer noch genug Firepower, um einen souveränen Sieg in der Hauptstadt einzufahren. C.J. McCollum hatte nach seiner Pause in Dallas sofort wieder ein heißes Händchen und schenkte den Wizards in gerade einmal 31 Minuten 34 Punkte (12/21 FG) ein.
  • Washington begann zwar mit einem 10:0-Lauf, war in der Folge aber klar unterlegen. Nach der Pause kamen die Gastgeber dank Kyle Kuzma (19, 8 Rebounds) und Kristaps Porzingis (23, 8/16, 10 Rebounds) noch einmal auf -3 heran, danach legten die Pels aber einen 20:5-Lauf sowie einen 13:0-Run zu Beginn des Schlussabschnitts hin.
  • Das sorgte für Frust, insbesondere bei Kuzma, der erst ein Flagrant Foul gegen Jose Alvarado beging und wenige Sekunden später 9 Minuten vor dem Ende ausfoulte. In der Folge dampfte der Forward sofort Richtung Kabine ab und kehrte erst später wieder auf die Bank zurück. New Orleans generierte zahlreiche Ballverluste der Wizards (20), daraus resultierten insgesamt 39 Zähler für die Gäste.
  • Dazu hatte NOLA wieder klare Vorteile in der Zone, vor allem Jonas Valanciunas (27, 10/15, 12 Rebounds) war dominant. Porzingis hatte dagegen in Halbzeit eins Probleme gegen Herb Jones, der jedoch in der zweiten Halbzeit mit Rückenproblemen nicht mehr mitwirken konnte. Aber auch so verbuchten die Pels einen Saisonbestwert von 132 Punkten und gewannen erstmals seit 2011 mal wieder in der Hauptstadt.
Al Horford traf in der Crunchtime einen wichtigen Dreier für die Boston Celtics.
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Boston Celtics (29-12) - Chicago Bulls (19-22) 107:99 (BOXSCORE)

  • Wenn die Celtics in dieser Saison mit einem Team Schwierigkeiten haben, dann sind das die Chicago Bulls. Zwei deutliche Niederlagen sowie ein knapper Heimsieg standen vor diesem letzten Matchup zu Buche und auch diesmal tat sich Boston enorm schwer, obwohl sich DeMar DeRozan (13, 6/9) im dritten Viertel am Quadrizeps verletzte und nicht mehr zurückkehrte.
  • Es war auch die Phase, in welcher Boston scheinbar davon zog. Jayson Tatum erzielte innerhalb einer Minute 9 Zähler (ein And-1 gegen LaVine, ein Dreier über LaVine sowie ein Dreier in Transition) und die Celtics führten plötzlich mit 16 Zählern, obwohl ihre Vorstellung alles andere als optimal war. 44 Prozent aus dem Feld, 27 Prozent von Downtown, es war wenig Rhythmus da und dieser ging im vierten Viertel dann komplett flöten.
  • Stattdessen übernahm der bis dahin blasse Zach LaVine (nur 4/15) für die Bulls und brachte die Gäste mit zwei Dreiern am Stück zwei Minuten vor dem Ende auf -2 heran. Danach ging aber nichts mehr, stattdessen gelangen Boston die Big Plays. 24 Sekunden vor Schluss stellte Al Horford aus der Ecke auf +5, Tatum setzte per Fastbreak-Dunk wenig später den Schlusspunkt.
  • 32 Punkte (10/21), 8 Rebounds und 7 Assists waren es letztlich für den Forward, dazu gab es Unterstützung von Grant Williams (20, 8/15). Marcus Smart fehlte mit Knieproblemen, dafür startete erstmals in dieser Saison Robert Williams III (6, 7 Rebounds). Für die Bulls waren LaVine (27, 10/24) und Nikola Vucevic (21, 13 Rebounds) die besten Scorer.
Ein Career High von Jalen Brunson reichte den New York Knicks nicht.
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New York Knicks (22-19) - Milwaukee Bucks (26-14) 107:111 (BOXSCORE)

  • Es war intensiv, es war spannend und am Ende standen die Knicks trotz einer zwischenzeitlichen Führung von 17 Punkten im dritten Viertel mit leeren Händen da. Selbst 44 Punkte (15/30 FG, 10/10 FT) - ein Karrierebestwert - von Jalen Brunson reichten nicht, um ein lange schwaches Bucks-Team zu schlagen. Aber wie es mit Spitzenteams oft so ist, waren die Bucks am Ende voll da.
  • Das galt insbesondere für Jrue Holiday, der lange einen Abend zum Vergessen verlebte. Nach nur vier Minuten hatte der Guard drei Fouls eingesammelt und fand keine Mittel, um Brunson zu stoppen. Dazu traf der 31-Jährige nur 2/11 aus dem Feld - bis 2:30 Minuten vor dem Ende. In zwei Minuten verwandelte Holiday gleich drei Stepbacks (zwei Dreier) und besorgte den Bucks so die Führung, die sie nicht mehr abgaben.
  • Holiday stand dabei sinnbildlich für die Bucks. In Halbzeit eins trafen die Gäste kaum etwas (7/22 3P), nach dem Wechsel flutschte es plötzlich (12/27). Zu nennen war hier vor allem Joe Ingles (17, 5/11 3P), der so viele Punkte wie noch nie im Bucks-Jersey auflegte und erneut gute Chemie mit Giannis Antetokounmpo (22, 6/15, 10 Rebounds) zeigte. Brook Lopez erzielte 17 Zähler (3/9 Dreier), warf aber auch einige fiese Airballs, bevor er in der Crunchtime ebenfalls einen wichtigen Distanzwurf traf.
  • Der Dreier war auch das Problem der Knicks, vor allem für Julius Randle. Der Power Forward traf nur einen von zwölf Versuchen und stellte mit acht Fahrkarten in Folge im ersten Viertel einen neuen traurigen NBA-Rekord auf. Immerhin: Randle rieb sich gegen Antetokounmpo in der Defense auf und beendete das Spiel mit 25 Punkten (9/29 FG, 1/12 Dreier), 16 Rebounds sowie 5 Assists. Immanuel Quickley (23, 9/14) war deutlich effizienter, allerdings erzielte kein anderer Knick mehr als 4 Zähler. Isaiah Hartenstein blieb in gut 10 Minuten ohne Punkte (0/6 FG, 4 Rebounds).
Tyus Jones vertrat Ja Morant exzellent.
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Memphis Grizzlies (27-13) - San Antonio Spurs (13-28) 121:113 (BOXSCORE)

  • Die Grizzlies sind noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Zwar fehlte Ja Morant (Oberschenkel) erneut, dennoch hatten die Gastgeber natürlich deutlich mehr Talent auf dem Feld. Und dennoch wurden die Grizzlies nach einen frühen zweistelligen Führung nachlässig und lagen im vierten Viertel nach einer halben Ewigkeit plötzlich hinten.
  • Dabei hatten die Spurs bisher jedes Spiel verloren, wenn sie einmal zweistellig in Rückstand waren, letztlich sollte diese unrühmliche Serie halten. Der umsichtige Tyus Jones (24, 11/19, 3 Steals) sowie Jaren Jackson Jr. (16, 5 Blocks) drehten für Memphis das Spiel, während den Spurs in den letzten sechs Minuten nur noch ein einziges Field Goal gelang und die Grizzlies dafür vier Turnover erzwangen.
  • Insgesamt punkteten sieben Spieler der Grizzlies zweistellig. Desmond Bane (15, 3/5 Dreier) traf gut von Downtown, während Steven Adams (13, 15 Rebounds) die Zone dominierte. Aber: Die Spurs foulten den Kiwi einige Male absichtlich und der konnte dies nicht bestrafen (3/11 FT). Für die Spurs waren Tre Jones (18, 7 Assists) und Josh Richardson (16) die besten Scorer, Jakob Pöltl kam auf 13 Punkte, 7 Rebounds und 2 Steals in 26 Minuten.
Russell Westbrook war mit 25 Punkten der Lakers-Topscorer in Denver.
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Denver Nuggets (27-13) - Los Angeles Lakers (19-22) 122:109 (BOXSCORE)

  • LeBron James musste für die Lakers diesmal mit Knöchelproblemen passen, das machte die Aufgabe nicht leichter. Immerhin verkauften sich die Gäste einigermaßen teuer, waren dann aber doch chancenlos. Das zeigt sich schon daran, dass Nikola Jokic gerade einmal fünf Würfe nahm (er traf sie alle) und ein lockeres Triple-Double aus 14 Zählern, 11 Rebounds und 16 Assists auflegte.
  • Denver ist lediglich vorzuwerfen, dass sie den Sack nicht früher zumachten. Schon im zweiten Viertel betrug der Vorsprung 18 Zähler, bevor die Lakers Mitte des dritten Viertels noch einmal auf -5 verkürzen konnten. Denver antwortete mit einem 10:0-Lauf und zwei Dreiern von Bruce Brown (15), danach geriet der Sieg nicht mehr ernsthaft in Gefahr, obwohl die Starter der Nuggets bis zwei Minuten vor dem Ende noch auf dem Feld blieben.
  • Bester Scorer der Nuggets war Jamal Murray, der mit 34 Punkten (13/29) die meisten Punkte seit seiner schweren Verletzung vor knapp zwei Jahren erzielte. Sechs Spieler der Gastgeber punkteten zweistellig, Aaron Gordon (9, 10 Rebounds, 4 Blocks) verpasste ein Double-Double nur knapp.
  • Für die Lakers erzielte Russell Westbrook (25, 10/21, 7 Assists, 7 TO) die meisten Zähler, einmal mehr wechselten sich bei ihm aber Licht und Schatten ab. Während der Partie kugelte der Guard sich den kleinen Finger gleich zweimal aus, richtete das aber nach eigener Aussage jeweils selbst. Dennis Schröder konnte seine zuletzt gute Form nicht bestätigen, der Deutsche hatte große Probleme am Ring abzuschließen und auch der Dreier wollte nicht fallen. 14 Punkte (3/13 FG, 0/5 Dreier, 8/8 FT) und 4 Assists wurden in 34 Minuten notiert. Rookie Max Christie (14) und Kendrick Nunn (15) waren Lichtblicke bei den Gästen.
Domantas Sabonis kratzte erneut an einem Triple-Double.
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Sacramento Kings (21-18) - Orlando Magic (15-26) 136:111 (BOXSCORE)

  • Die mangelhafte Defense der Kings in den vergangenen Spielen war in der Hauptstadt Kaliforniens zuletzt ein großes Thema, diesmal hielten die Gastgeber ihren Gegner erstmals seit exakt einem Monat mal wieder unter 113 Punkten (damals Cleveland mit nur 95 Zählern). Der zuletzt angefressene Head Coach Mike Brown sah also durchaus Fortschritte.
  • Worum sich die Kings aber definitiv keine Sorgen machen müssen, ist die eigene Offense. Die brummte mal wieder auf Hochtouren. Schon zur Pause waren 20 Assists verteilt (am Ende 39), Orlando knackte diese Marke erst spät im vierten Viertel. Dabei half, dass der Dreier fiel. 23 verwandelte Distanzwürfe waren ein Saisonbestwert für die Kings, die nicht nur viele Dreier nahmen, sondern diese auch hochprozentig trafen (50 Prozent).
  • Das galt insbesondere für Harrison Barnes, der mit 30 Punkten (11/13 FG) und sechs verwandelten Dreiern bester Scorer der Gastgeber war. Domantas Sabonis flirtete mal wieder mit einem Triple-Double (12, 10 Rebounds, 8 Assists), nur bei De'Aaron Fox (11, 1/6 3P, 9 Dimes) wollte der Wurf diesmal nicht fallen. Rookie Keegan Murray (15) traf fünf seiner sechs Versuche von Downtown.
  • So ging bereits sechs Minuten vor Schluss die Welle durch die Halle, bei +29 war die Sache durch. Franz Wagner (17, 7/12) war neben Wendell Carter Jr. (15, 7 Rebounds) noch der beste Akteur auf Seiten der Magic. Bei Cole Anthony (8, 3/12, Plus-Minus: -34) lief nichts zusammen. Moe Wagner kam von der Bank und verbuchte in 17 Minuten 12 Punkte (4/7), 6 Rebounds und 5 Fouls.
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