FC Bayern: Diese Sechser kommen für die Münchner in Frage

Von Marcus Blumberg
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Trainer Thomas Tuchel hätte gerne einen echten Sechser beim FC Bayern München. Wer wurde bisher gehandelt? Wer kommt noch in Frage?

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Am Dienstag entfachte Trainer Thomas Tuchel vom FC Bayern München die schon länger schwelende Sechser-Diskussion neu. Auf seiner Pressekonferenz in Singapur sagte Tuchel: "Wir haben keinen richtigen defensiven Sechser, dem es mehr darum geht, den defensiven Schutz zu geben. Es ist meine Beobachtung, dass wir diesen Spielertyp nicht haben."

Tuchel fuhr fort: "All meine Spieler spielen gerne zwischen beiden Strafräumen. Es sind unterschiedliche Spieler - Ryan Gravenberch ist ein sehr guter Dribbler, Leon Goretzka spielt physisch stark, Konrad Laimer ist ein Balleroberer, Joshua Kimmich ist unser Stratege und ein Leader. Er kann alles. Aber ich denke, es ist nicht in seiner DNA, ein defensiver Sechser zu sein. Er mag es, sich viel zu bewegen, er hilft immer überall, er ist ein sehr guter Vorlagengeber." Deshalb sucht der FC Bayern nach einem neuen Sechser. "Wenn sich noch eine Möglichkeit bietet, sind wir offen dafür", bekundete Tuchel.

Angesprochen darauf, sagte Joshua Kimmich zwar: "Ich bin ein Sechser." Doch Tuchels Aussagen suggerieren, dass das die Suche nicht beenden wird. Wer wurde bisher gehandelt? Wer kommt noch in Frage?

FC Bayern, Sechser, Thomas Tuchel, Aurélien Tchouaméni, Pierre-Emile Höjbjerg, Edson Álvarez
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Aurélien Tchouaméni (Real Madrid)

Seit einiger Zeit fällt bei der Sechser-Sucher des FC Bayern der Name Aurélien Tchouaméni. Es soll sogar schon erste Gespräche mit seinen Beratern gegeben haben.

Tchouaméni war erst im vergangenen Sommer als designierter Casemiro-Nachfolger für 80 Millionen Euro von der AS Monaco zu Real Madrid gewechselt. Der Franzose ist ein guter Ballgewinner und Spieleröffner. Er kam schon zu Monaco-Zeiten meist als defensiverer Teil einer Doppelsechs zum Einsatz, kann aber auch die Acht bekleiden.

Während seiner ersten Saison in Madrid zählte er zwar meist zur Startelf, die Konkurrenz ist mit Jude Bellingham, Federico Valverde, Eduardo Camavinga, Toni Kroos, Dani Ceballos und Luka Modric jedoch groß. Stand jetzt erscheint ein Abschied des bis 2028 gebundenen Tchouaménis dennoch unwahrscheinlich.

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Pierre-Emile Höjbjerg (Tottenham Hotspur)

Der 27-jährige Däne ist in München kein Unbekannter. Er spielte bereits von 2013 bis 2016 für die Profis des FC Bayern, ehe es ihn auf die Insel zum FC Southampton und schließlich zu Tottenham Hotspur verschlug. Höjbjerg ist zwar eigentlich ein klassischer Box-to-Box-Spieler, kam bei Tottenham zuletzt aber hauptsächlich auf der Doppelsechs zum Einsatz.

Im Juni berichtete die SportBild, dass sich der FC Bayern mit einer Rückholaktion Höjbjergs beschäftigen würde. Konkret wurde es seitdem aber nicht, stattdessen kamen Gerüchte über ein angebliches Interesse von Atlético Madrid auf.

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Edson Álvarez (Ajax Amsterdam)

Álvarez war schon zu Beginn der Transferperiode Thema beim FC Bayern - und ganz konkret auch bei Borussia Dortmund, das sich nach langem Hin und Her aber gegen einen Transfer des Spielers von Ajax Amsterdam entschieden hat. Stattdessen wurde der Vertrag von Emre Can verlängert, der mittlerweile zum Kapitän ernannt wurde.

Álvarez ist ein Defensivspezialist, bei Ajax bekleidete er sogar schon die Position des Innenverteidigers. Er ist physisch stark und der Typ Abräumer - und laut der Bild wieder Thema in München. Damit könnte er ins Anforderungsprofil der Münchner passen. An ihm soll unter anderem auch West Ham United interessiert sein, das einen Nachfolger für den zum FC Arsenal abgewanderten Ex-Bayern-Flirt Declan Rice sucht.

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Khéphren Thuram (OGC Nizza)

Was für Höjbjerg gilt, gilt auch für Thuram: Er ist von seinem Naturell her ebenfalls eher auf der Acht zuhause, kam zuletzt aber hauptsächlich auf der Sechs zum Einsatz. Thurams Qualitäten liegen vorrangig im Offensivspiel. Er ist vielseitig einsetzbar, spielte sogar schon im linken Mittelfeld und selbst vorne links.

Thuram ist großgewachsen (1,92 Meter) und bringt eine physische Präsenz mit, die vor der Abwehr von Vorteil ist. Der letzte wirklich dominante Sechser der Münchner - Javi Martínez -, war ähnlich groß und kopfballstark.

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Kalvin Phillips (Manchester City)

Im Sommer 2022 wechselte Kalvin Phillips für 49 Millionen Euro von Leeds United zu Manchester City. Seine beste Position ist zweifelsohne die Sechs, jedoch konnte er seine Qualitäten bei den Skyblues bislang nur selten unter Beweis stellen. Zu Beginn der vergangenen Saison stoppte ihn eine Schulterverletzung für mehrere Monate, später hatte er mit Fitnessproblemen zu kämpfen. Letztlich machte er nur 21 Spiele in der gesamten Saison.

Neben dem FC Bayern gilt auch der FC Liverpool als interessiert. Die Reds haben nach dem Abgang von Fabinho nach Saudi-Arabien ebenfalls Bedarf auf der Sechs. Ein Transfer dürfte möglich sein: Nach seiner schwachen Debütsaison ist sein Marktwert im Keller und Platz im Mittelfeld der Citizens dürfte auch in der kommenden Spielzeit nicht viel für ihn vorhanden sein.

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Ibrahim Sangaré (PSV Eindhoven)

Sangaré ist ein physisch imposanter Sechser (1,91 Meter), der seit 2020 für die PSV Eindhoven aktiv ist und im Vergleich zu den bekannteren Namen vermutlich relativ günstig zu haben sein dürfte. Sangarés Vertrag läuft allerdings noch bis 2027.

Seine Stärken liegen im Defensivspiel, dazu ist er gefährlich bei Standards. Ebenfalls eine Qualität, die dem FC Bayern gut tun würde.

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Sofyan Amrabat (AC Florenz)

Sofyan Amrabat überzeugte mit Marokkos Nationalmannschaft bei der WM 2022 und weckte damit das Interesse vieler europäischer Topklubs. Der FC Bayern und der FC Barcelona sollen sich mit dem 26-Jährigen befasst haben, mittlerweile ist er sich dem Vernehmen nach aber mit Manchester United einig.

Ein offizielles Angebot an die Fiorentina hätten die Red Devils laut des italienischen Journalisten Fabrizio Romano aber noch nicht abgegeben. Amrabats Vertrag läuft bis 2024. Im Interview mit SPOX und GOAL äußerte Amrabats ehemaliger Mitspieler Rico Strieder Zweifel an dessen Bayern-Tauglichkeit.

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