Die Transfer-Flops der Bundesliga 2022/23: Von Schwolow bis Mané

Von Constantin Eckner
FC Bayern, BVB, Schalke 04, VfB Stuttgart, Bundesliga, Sadio Mané, Callum Hudson-Odoi, Ryan Gravenberch
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Neben vielen Volltreffern und Spielern mit Potenzial für die Zukunft haben die Bundesligisten in den beiden zurückliegenden Transferfenstern auch gelegentlich daneben gegriffen. Gemessen an den Erwartungen oder der gezahlten Ablösesumme gab es folgende Flops.

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Nach den besten Transfers dieser Bundesliga-Saison folgen nun die schlechtesten Transfers in diesem Jahr. Der größte Flop dürfte niemanden überraschen. Die Tatsache, dass sowohl der BVB als auch der FC Bayern mindestens einmal in dieser Liste vertreten sind, aber vielleicht schon.

Zudem hat es ein mehrfacher Beinahe-Transfer des FC Bayern in die Top-3 geschafft.

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 11: Ryan Gravenberch

  • Ajax zu Bayern München, 18,5 Millionen Euro

Eigentlich darf man dem Niederländer nur wenig Vorwürfe machen. Sicherlich waren seine Leistungen in dieser Saison alles andere als überragend, aber Gravenberch wurde als hoch gehandeltes Talent nach München geholt und es schien so, als hätten die Bayern keinen konkreten Entwicklungsplan für ihn. Die meiste Zeit verharrte er hinter Joshua Kimmich, Leon Goretzka und bis zum Winter auch teils Marcel Sabitzer.

Dass er ab einem gewissen Punkt grantig ob seines Standings unter Julian Nagelsmann und sicherlich auch verärgert über die Nicht-Nominierung zur WM in Katar war, kann man dem 21-Jährigen nicht übelnehmen. Nach einem Jahr stehen die Zeichen wieder auf Abschied.

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 10: Anthony Modeste

  • 1. FC Köln zu Borussia Dortmund, 5 Millionen Euro

Als Reaktion auf die Erkrankung von Sébastien Haller holte der BVB den erfahrenen Bundesliga-Stürmer, der sich allerdings im fortgeschrittenen Fußballer-Alter befindet und zudem mit seinem ausbaufähigen Positionsspiel abseits des Balles nicht wirklich zum Dortmunder Fußball passt.

Mit seinem Last-Minute-Tor gegen die Bayern in der Hinrunde hat er jedoch für eine emotionalen Westfalenstadion-Moment gesorgt und damit auch seine Aktien am möglichen Meisterschaftsgewinn.

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 9: Jordan

  • BSC Young Boys zu Union Berlin, 6 Millionen Euro

GOAL hat Taiwo Awoniyi zu einem der besten Transfers der Premier-League-Saison gekürt, denn der Nigerianer netzt auch in Diensten von Nottingham Forest weiter. Sein designierter Nachfolger konnte anfangs noch mit gutem Positionsspiel und durch seine Zusammenarbeit mit Sheraldo Becker glänzen. Aber danach ging es für Jordan steil nach unten. Gregg Berhalter nominierte ihn nicht für das US-Team und mittlerweile hat ihm Kevin Behrens den Stammplatz abgenommen.

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 8: Dan-Axel Zagadou

  • vertragslos zum VfB Stuttgart

Inwieweit von Zagadou nach seinem Vertragsende in Dortmund und seiner kurzzeitigen Vereinslosigkeit noch viel erwartet wurde, bleibt diskussionswürdig. Der eigentlich so talentierte, aber auch verletzungsanfällige Verteidiger kam bei den Schwaben lange nicht in die Spur. Erneut konnte er eine Saison nicht ohne Probleme durchspielen. Ein Lichtblick bleibt, dass Zagadou zuletzt zur Startformation von Sebastian Hoeneß gehörte. Trotzdem hatte man sich beim VfB sicherlich erhofft, dass Zagadou zusammen mit Konstantinos Mavropanos ein starkes Halbverteidigerduo bilden würde.

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 7: Alexander Schwolow

  • Hertha BSC zu Schalke 04, Leihe

Die Karriere des einstigen Gewinners des "Goldenen Handschuh" hat doch einen erheblichen Tiefflug hingelegt. Dass mittlerweile Ralf Fährmann wieder die nominelle Nummer eins ist, sagt alles über die Saison von Schwolow aus. Nun muss er zunächst zu Absteiger Hertha BSC zurückkehren.

Wie es für den 30-Jährigen ab August weitergeht, steht in den Sternen. Empfehlen konnte er sich zuletzt kaum, sein Torwartspiel ist schlicht zu flatterig. Und seine Aussagen vorm Saisonfinale haben dem Standing Schwolows zusätzlich geschadet.

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 6: Kasper Dolberg

  • OGC Nizza zu TSG Hoffenheim, Leihe

Auf den Abgang von Georginio Rutter reagierten die Hoffenheimer mit der Leihe des dänischen Nationalstürmers, der wohl ein ewiges Talent bleiben wird. Nur im Trikot seines Heimatlandes weiß Dolberg mehr oder weniger zu überzeugen.

Für die TSG blieb er bislang komplett blass und hat eigentlich keine Argumente dafür gesammelt, dass nach dieser Saison die vorhandene Kaufoption gezogen wird. Im harten Abstiegskampf mussten andere Offensivkräfte die wichtigen Tore erzielen.

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 5: Angelo Fulgini

  • Angers SCO zu Mainz 05, 6 Millionen Euro

Wer erinnert sich noch daran, dass Fulgini im Sommer zu den Mainzern gewechselt war? Nach 16 Spielen und einer Torvorlage zog 05 die Reißleine und verlieh ihn zum RC Lens, wo er auch über den Sommer hinaus bleibt. Das Mainzer Team kompensierte Fulginis Wirkungslosigkeit vor allem, weil mit Jae-Sung Lee und Leandro Barreiro eine solide Mittelfeld-Achse über Strecken der Saison funktionierte. Trotzdem tun Mainz derartige Fehlinvestitionen weh.

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 4: Luca Pellegrini

  • Juventus zu Eintracht Frankfurt, Leihe

Der ehemalige italienische Nationalspieler kam auf nicht einmal 600 Einsatzminuten in der Bundesliga und kickt nach einer Halbserie nun für den kommenden Vizemeister Lazio, obwohl dort seine Präsenz noch geringer ist als zuvor in Diensten von Eintracht Frankfurt.

Eigentlich sollte Pellegrini mit dazu beitragen, dass die linke Seite der SGE nach dem Abgang von Filip Kostic nicht komplett erlahmt. Daraus ist jedoch nichts geworden. Pellegrini funktionierte ohnehin nur in der Viererkette, die Oliver Glasner irgendwann wieder verwarf.

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 3: Callum Hudson-Odoi

  • Chelsea zu Bayer Leverkusen, Leihe

Bayers Verantwortliche wussten sicherlich, dass sie sich mit"CHO" keinen einfachen Typen ins Haus holen. Obwohl Thomas Tuchel einst auf ihn bauen wollte, gab der damalige Chelsea-Trainer das Projekt Hudson-Odoi gewissermaßen auf.

Die Leihe nach Leverkusen brachte jedoch auch nicht den gewünschten Durchbruch für den Engländer. Und wer würde angesichts einer ultrastarken rechten Seite mit Jeremie Frimpong und Moussa Diaby aktuell viele Einsatzminuten für Hudson-Odoi fordern?

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 2: Wilfried Kanga

  • BSC Young Boys zu Hertha BSC, 5 Millionen Euro

Ein Teil der Abstiegsstory von Hertha BSC ist auch die Wirkungslosigkeit auf der Neunerposition. Einige Male musste sich Stevan Jovetić zentral vorn versuchen, obwohl der Montenegriner eigentlich ein Schattenstürmer ist.

Auch der Einkauf von Florian Niederlechner war ein Ergebnis von Kangas Torungefährlichkeit. Zwei Tore in 15 Einsätzen stehen zu Buche und lassen ihn noch schlechter als seinen einstigen Young-Boys-Kollegen Jordan dastehen. Irgendwie passte die Verbindung zwischen den beiden Hauptstädten zumindest in puncto Stürmer nicht.

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Transfer-Flops der Bundesliga, Platz 1: Sadio Mané

  • Liverpool zu Bayern München, 32 Millionen Euro

An sich ist zu Mané alles gesagt und geschrieben. Als Bayern drauf und dran war, das Heimspiel gegen RB Leipzig zu verlieren, setzte Tuchel lieber auf Teenager Mathys Tel statt auf den einstigen Stürmerstar der Anfield Road. Mané wirkt teils intensitätslos, nicht integriert und hat mit seinem Aussetzer nach dem Auswärtsspiel gegen Manchester City auch weit über Deutschland hinaus für Negativschlagzeilen gesorgt.

Für die Bayern war es einer der größten Fehlgriffe der vergangenen Jahrzehnte, denn Mané verdient rund 20 Millionen Euro im Jahr - mögliche Abnehmer sind nicht in Sicht, wenn sich nicht doch die Scheichs aus Saudi-Arabien erbarmen. So weit ist es gekommen.

Oder seid Ihr der Meinung, dass Mané Unrecht getan wird? War für euch vielleicht ein anderer Spieler der größte Flop der Transferfenster? Schreibt es in die Kommentare!