Handball-EM - DHB-Kader im Check: Big Foot, Formel-1-Freak und ein Sack voller Nobodys

Das DHB-Team ist bei der EM in Ungarn und der Slowakei lediglich Außenseiter.
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Rückraum rechts

NameVereinLänderspieleTore
Kai HäfnerMT Melsungen114247
Djibril M'BengueFC Porto48
Christoph SteinertHC Erlangen612

Steffen Weinhold hat seine DHB-Karriere beendet, Fabian Wiede verzichtet aus familiären Gründen auf die EM. Das bedeutet: Einmal mehr lastet ein bedeutender Teil der deutschen Hoffnungen auf Häfners Schultern. Die gute Nachricht: Der 32-Jährige befindet sich in hervorragender Verfassung.

Häfner stellte in der Vorbereitung (acht Treffer gegen Frankreich) mit seiner Übersicht und seinen Durchbrüchen seine Stärken unter Beweis. In der HBL ist der EM-Held von 2016 aktuell mit 3,2 Assists pro Spiel bester deutscher Vorlagengeber. Auch seine 70 Tore in 17 Einsätzen können sich sehen lassen.

Dahinter lauern mit M'Bengue und Steinert zwei weitere Debütanten. "Djibi", der im kommenden Sommer zum Bergischen HC wechseln wird, ist bereits 29 Jahre alt und durfte seit 2018 in Porto nicht nur zwei Double-Gewinne feiern, sondern auch Champions-League-Luft schnuppern.

"Er ist ein Spätentwickler, aber topfit und ein sehr angenehmer Typ", sagt Gislason über den Sohn eines senegalesischen Vaters und einer deutschen Mutter. M'Bengue zeichnet unter anderem ein harter Wurf aus.

Komplettiert wird das Ensemble im rechten Rückraum durch "Steini", der sogar bereits 31 Jahre alt ist. Er ist auf und neben der Platte kaum aus der Ruhe zu bringen. Mit 41 versenkten Siebenmetern gehört er in dieser Kategorie in der laufenden Saison zur HBL-Spitze. Diese Aufgabe wird auf Steinert, der auch auf Rechtsaußen eingesetzt werden kann, neben Schiller auch bei der EM zukommen.

Fazit: Durch das Fehlen von Weinhold und Wiede geht viel Qualität verloren. Entscheidend wird sein, dass das Zusammenspiel - wie schon in der Vergangenheit häufiger gesehen - zwischen Häfner und Weber reibungslos klappt. Eine konstant gute Vorstellung von Häfner ist unabdingbar.

Timo Kastening tritt mit dem DHB-Team bei der EM in Ungarn und der Slowakei an.
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Timo Kastening tritt mit dem DHB-Team bei der EM in Ungarn und der Slowakei an.

Rechtsaußen

NameVereinLänderspieleTore
Timo KasteningMT Melsungen40136
Lukas ZerbeTBV Lemgo46

Tobias Reichmann wurde nicht berücksichtigt, Patrick Groetzki sagte aus familiären Gründen ab. Der 26-jährige Kastening (3,9 Tore pro HBL-Spiel) wird die Hauptlast tragen müssen. Dass Deutschlands Handballer des Jahres 2020 dazu in der Lage ist, hat er nicht zuletzt bei Olympia gezeigt.

Als Backup steht ein Mann parat, dessen Name an eine ruhmreiche Vergangenheit erinnert. Lukas Zerbe ist der Neffe von Volker Zerbe, der 2004 mit dem DHB-Team Europameister wurde. In Anlehnung an den Spitznamen seines Onkels ("Zebu") wird der Rechtsaußen "Little Zebu" genannt. Der 25-Jährige kann auch in der Abwehr wichtige Beiträge leisten.

Fazit: Performt Kastening wie gewohnt, ist die Rechtsaußen-Position eine ebenso sorgenfreie Zone wie die Linksaußen-Position. "Little Zebu" wird demnach vermutlich nur sporadisch zum Einsatz kommen.