Ismaik und 1860: Versöhnung mit Wasserpfeife

SID
Investor Hasan Ismaik (M.) feiert die Feste, wie sie fallen: Präsident Schneider (r.) darf bleiben
© Getty

Am Ende der 1860-Aufsichtsratzsitzung am Montagabend verabredeten sie sich auf einen gemeinsamen Imbiss im Stadtteil Schwabing: "Es gibt dort gute Burger", versprach Löwen-Investor Hasan Ismaik (35). Das Lokal gehört seinem Statthalter Hamada Iraki, und dort, einen Katzensprung vom Englischen Garten entfernt, wurde ein überraschender Friedensschluss in der Führung des Zweitligisten bekräftigt.

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Es wurde nicht nur gegessen, sondern Präsident Dieter Schneider und der jordanische Multi-Millionär Ismaik rauchten nach all den Querelen in der Vergangenheit auch gemeinsam eine Wasserpfeife. Zoff? Rücktrittsforderung? Alles wie weggefegt. "Wir gehen gemeinsam in die Zukunft - mit Präsident Schneider, mit allen", berichtete 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer nach der dreistündigen Aufsichtsratssitzung.

"Wir haben klar gesagt, dass wir als Team erfolgreich sein wollen. Es wurde weder über Köpfe geredet, noch wurden Köpfe gefordert. Wir fangen jetzt an, den Weg zu leben. Gut Ding will Weile haben."

Frische fünf Millionen sollen fließen

Es ist der dritte Neubeginn in der zehnmonatigen, schwierigen Partnerschaft zwischen dem Fußball-Zweitligisten und dem schwerreichen Investor, der bislang etwas mehr als 20 Millionen Euro in den maroden Traditionsklub gesteckt hat. Schon zweimal deutete alles auf einen großen Knall hin, diesmal schienen die Signale eindeutig, dass Schneider seinen Stuhl räumen müsse.

Jetzt will Ismaik, der am Dienstag schon wieder auf dem Weg in die USA war, wieder investieren: Von einer neuen Finanzspritze über bis zu fünf Millionen Euro ist die Rede. Vize-Präsident Wolfgang Hauner sagte in der "Süddeutschen Zeitung" mit schöner Offenheit: "Wir müssen dem Investor ein Umfeld bereiten, in dem er Spaß hat und sich an den Erfolgen erfreut. Er darf nicht als geldgieriger Mensch dargestellt werden. Und es gibt kein Recht der Welt, dass man von ihm Geld einfordern darf, nur weil er ein Investor ist. Aber wir freuen uns, wenn er es tut."

Und der erste arabische Investor im deutschen Fußball scheint es mit 1860 sehr ernst zu meinen: In zwei Wochen will er wieder bei "seinem" Klub vorbeischauen, der die Chancen auf einen Aufstieg inzwischen wohl verspielt hat. Doch Ismaik hat einen längeren Atem versprochen - blüht die Beziehung zwischen 1860 und Ismaik jetzt erst richtig auf?

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