Lionel Messi triumphiert, Virgil van Dijk geht leer aus: Ein Pro und Contra zur Weltfußballerwahl

Von Martin Volkmar/Oliver Maywurm
Virgil van Dijk holte mit Liverpool den CL-Titel, der Weltfußballer heißt dennoch wieder Lionel Messi.
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Contra: Darum hätte van Dijk Weltfußballer werden müssen

von Martin Volkmar (SPOX-Chefredakteur)

Dass Lionel Messi der mit Abstand beste und prägendste Fußballer seiner Generation ist, dürfte relativ unstrittig sein. Dazu reicht ein Blick auf die lange Liste seiner Erfolge mit dem FC Barcelona und auf seine persönlichen Bestmarken sowie Titel. Deshalb könnte man ihm rein vom individuellen Können her fast jedes Jahr die Trophäe des Weltfußballers übergeben.

Doch ausweislich der FIFA-Kriterien soll die Auszeichnung an den besten Spieler der abgelaufenen Saison gehen. Und da kann es aus dem Kreis der drei Auserwählten nur einen geben: Virgil van Dijk vom FC Liverpool. Der Niederländer ist ohne Zweifel der derzeit kompletteste Verteidiger weltweit und hatte mit seinen überragenden Defensivleistungen ebenso wie mit seiner Offensivstärke bei Standards maßgeblichen Anteil am Champions-League-Triumph des FC Liverpool. Van Dijks Pech: Er ist (noch) keine globale Marke und auch kein Offensivzauberer wie Messi.

Der 32-jährige Messi hat - mal wieder - eine individuell starke Saison gespielt, auch im Halbfinal-Hinspiel gegen Liverpool. Doch in der letztlich entscheidenden Partie, dem Rückspiel an der Anfield Road (0:4), tauchte der Floh ab. Dass der Superstar mit seiner Mannschaft unterging und den taumelnden Barca-Teamkollege keinen Halt geben konnte, spricht eindeutig gegen Messi.

Denn im Mannschaftssport Fußball zählen am Ende nicht die Trefferquoten und sonstigen Rekorde, sondern die Erfolge als Team. Und hier scheiterte Messi trotz bester Voraussetzungen zum wiederholten Mal mit Barca in der Königsklasse und auch bei der Copa America mit den Argentiniern, mit denen er abgesehen vom Olympia-Gold 2008 weiter ohne Titel bleibt.

Man kann sogar die These aufstellen, dass Messi sowohl mit seiner stark besetzten Nationalelf als auch mit der herausragenden Barca-Elf noch viel mehr internationale Triumphe hätte feiern müssen als die vier Champions-League-Titel seit 2006. Dass er dennoch auch diesmal zum Weltfußballer gekürt wurde, zeigt nur, dass man diese Wahl mitsamt ihren Wahlmännern aus Fußball-Entwicklungsländern wie Vanuatu, Bhutan oder Lesotho nicht ernst nehmen kann.

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