Ibras Kronprinz und ein russischer Machtkampf

Von Michael Stricz
Pierre-Emerick Aubameyang (l.) feierte mit Saint Etienne bereits den Pokalsieg
© getty

Nicht nur in den vier europäischen Topligen geht es dieser Tage hoch her. SPOX wirft einen Blick über den Tellerrand. In Teil 1 treffen wir einen Goalgetter der Zukunft in Frankreich, sehen einen spannenden Torjäger-Zweikampf bei einem Nachbarn und einen enttäuschten Oligarchen in Russland.

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Frankreich: Ligue 1

Meisterschaft

Die Meisterschaft in Frankreich ist praktisch entschieden, Paris Saint-Germain liegt drei Spiele vor dem Ende der Meisterrunde sieben Punkte vor dem Zweiten Marseille.

Bereits am Wochenende könnten die Pariser mit einem Sieg im Spitzenspiel gegen Lyon die dritte Meisterschaft nach 1986 und 1994 feiern.

All jenen Fußballpuristen, die der Meinung sind, Geld schieße keine Tore, dürfte ein Blick auf die französische Tabelle als Gegenargument genügen: Hier liegt Paris mit einem Gesamtmarktwert von 303 Millionen Euro ebenfalls klar an der Spitze der Ligue 1. Marseille kommt gerade auf ein Drittel dessen.

Derzeit stören lediglich die Medienberichte über einen möglichen Abgang von Trainer Carlo Ancelotti nach der Saison zu Real Madrid. Ein Bekenntnis Ancelottis zu PSG blieb bisher aus.

Internationale Plätze

Hinter dem designierten Meister kämpfen Marseille (67), Lyon (63), Nizza (60), Saint Etienne (59) und Lille (57) um den Einzug in die Champions oder Europa League.

Saint Etienne hat dabei das Momentum auf seiner Seite: Seit 16 Spielen hat das Team um Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang nicht mehr verloren und ist dadurch seit Beginn der Rückrunde von Platz zehn auf vier geklettert.

Der 23-jährige Nationalspieler Gabuns erzielte bereits 19 Treffern, Rang zwei hinter Zlatan Ibrahimovic (27 Tore), und steht bereits auf dem Zettel zahlreicher europäischer Vereine.

Den französischen Ligapokal hat Saint Etienne diese Saison zum ersten Mal in seiner Geschichte gewonnen und ist dadurch bereits sicher für die Europa League qualifiziert.

Tabellarisch gesehen hat Lyon derzeit zwar die besten Chancen auf Platz drei und damit die Champions-League-Qualifikation. Der Europa-Stammgast muss allerdings am kommenden Wochenende zu Hause Paris Saint Germain die Meisterfeier verhageln, um im Geschäft zu bleiben.

Am vorletzten Spieltag treffen zudem Nizza und Lyon, sowie Saint Etienne und Marseille im direkten Duell aufeinander. Lille trifft am letzten Spieltag auf Saint Etienne, hat aber nur noch theoretische Chancen auf Platz drei.

Abstiegskampf

Für Stade Brest (29 Punkte) sieht es düster aus. Gerade einmal 30 Tore schaffte Brest bisher in 35 Spielen, wohl zu wenig für den Klassenerhalt. Zudem verlor Brest seine letzten acht Spiele.

Der Kader von Aufsteiger ES Troyes AC ist gerade einmal 20 Millionen wert. Zum Vergleich: Allein Zlatan Ibrahimovic' Marktwert wird auf fast das Doppelte geschätzt. Folgerichtig geht es auch für die Nordfranzosen vermutlich nach nur einer Saison schon wieder zurück in die Ligue 2.

Der letzte Absteiger wird zwischen Stade Reims (39), Sochaux (37), Nancy (35) und Evian (34) ermittelt. Nancy hat das schwerste Restprogramm, muss noch gegen Lyon und Bordeaux antreten. Evian verlor zuletzt dreimal in Folge, hat aber machbare Aufgaben und noch zwei Heimspiele vor sich.

Aufsteiger

Mit dem AS Monaco steht eine Traditionsmannschaft vor dem Wiederaufstieg. Vor allem dank der beeindruckenden Auswärtsstärke (10 Siege, 6 Unentschieden, 2 Niederlagen) liegt der Champions-League-Finalist von 2004 fünf Punkte vor dem Zweiten Nantes.

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