Mehr Spanier braucht Madrid

Von Thomas Gaber
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© Getty

München - Vor etwas mehr als zwei Jahren echauffierte sich Iker Casillas über die Ausländerflut bei Real Madrid.

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"Es soll nicht rassistisch klingen, aber ich bin nun einmal Spanier und spiele bei einem spanischen Verein. Deshalb würde ich mir wünschen, wenn mehr Spanier bei Real Madrid spielen würden", so der Torhüter in einer "Marca"-Ausgabe Mitte August 2005.

Der damalige Real-Präsident Florentino Perez hatte mit den Brasilianern Julio Baptista und Robinho, sowie Carlos Diogo und Pablo Garcia (beide Uruguay) vier weitere Ausländer nach Madrid geholt.

Perez' Philosophie, jedes Jahr die besten Spieler zu verpflichten, konterkarierte mit Casillas' Vorstellungen. Spanier zählten zu jener Zeit schließlich nicht zur Creme de la Creme.

Viele ausländische Spieler und Trainer

Auch Perez' Nachfolger Ramon Calderon war bislang kein Freund einheimischer Kicker. 13 (!) Nicht-Spanier vervollständigten Reals Kader in den letzten beiden Spielzeiten. Und die Trainer kamen auch aus aller Herren Länder.

Der Italiener Fabio Capello wurde vom Deutschen Bernd Schuster ersetzt. Zuvor hatten der Portugiese Carlos Queiroz und der Brasilianer Vanderlei Luxemburgo vergeblich versucht, mit Real Madrid Titel zu gewinnen.

Doch bei Calderon scheint ein Umdenken stattzufinden. El Presidente möchte Real Madrid ab der Saison 2007/08 hispanisieren. Und das darf dann auch ruhig was kosten. Wie "Marca" erfahren haben will, hat Calderon ein Auge auf David Villa (einen gebürtigen waschechten Spanier) geworfen. Villas Vertragsverhältnis mit dem FC Valencia beinhaltet eine fest geschriebene Ablösesumme: 150 Millionen Euro.

Nur elf Spanier im Kader

So mancher Real-Spieler findet Calderons Plan weniger gut. Verteidiger Fabio Cannavaro (ein Italiener) fiel bei der Ablösesumme fast vom Glauben ab: "Was soll der kosten? 150 Millionen? Puh, ganz schön viel..."

Derzeit stehen in Reals Profi-Kader nur elf Spanier. Neben Casillas der dritte Torhüter Jordi Codina. In der Abwehr Sergio Ramos, Miguel Torres und Dauer-Edel-Reservist Michel Salgado. Im Mittelfeld Guti und die No-Names Balboa und Miguel Nieto und im Angriff Roberto Soldado und Kapitän Raul.

Barcelona will Fabregas

Ein weiteres Lustobjekt Calderons ist Cesc Fabregas, derzeit in Diensten des FC Arsenal. Der 20-Jährige wird allerdings auch vom FC Barcelona umworben, der dem Erzrivalen nur allzu gerne eins auswischen würde.

Sollte sich Fabregas für Barcelona entscheiden, steht Urgestein Xavi auf der Abschussliste.

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