Frankreich nach Krimi im WM-Halbfinale

Von SPOX
Von Anfang waren die Französinnen meistens als Erstes am Ball
© Getty

Die Französinnen sind zum ersten Mal in ein WM-Halbfinale eingezogen. Nach einer über weite Strecken dominanten Leistung besiegte das Team von Trainer Bruno Bini England mit 5:4 nach Elfmeterschießen.

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Tore: 1:0 Scott (59.), 1:1 Bussaglia (88.)

Der französische Traum bei ihrer erst zweiten WM-Teilnahme geht weiter, während die Three Lionesses einen alten Fluch einfach nicht besiegen können.

Von Anfang an dominierte die Equipe tricolore die Partie gegen England in Leverkusen. Mit einer kleinen, aber feinen Ausnahme: Nach 16 Sekunden hatten die Three Lionesses die Riesenchance, in Führung zu gehen. Kelly Smith bekam den Ball mustergültig in die Gasse serviert.

Erst umkurvte die 32-jährige Celine Deville, die für die rotgesperrte Berangere Sapowicz im Tor stand. Ihr Abschluss konnte Laura Georges aber im letzten Moment noch abblocken.

Nach diesem Hallo-Wach-Effekt für Frankreich ging es in der ersten Halbzeit aber nur noch in eine Richtung. Angetrieben von der agilen Gaetane Thiney rollte eine Angriffswelle nach der anderen auf das Tor von Karen Bardsley. Dass es zur Halbzeit noch unentschieden stand, lag vor allem an dem letzten Pass, der Frankreich nicht gelingen wollte.

Auch nach der Pause änderte sich das Bild in der Leverkusener BayArena nicht großartig. Die Equipe tricolore war gleich wieder am Drücker, unter anderem mit einer Doppelchance von Marie-Laure Delie.

Doch dann kam die 59. Minute. Es kam England. Es kam Jill Scott. Auf der linken Seite setzte sie sich gegen zwei Französinnen durch und lupfte den Ball von der Strafraumkante über Deville ins Tor. Auch wenn England nach dem Treffer besser ins Spiel kam, gaben weiter die Französinnen den Ton an und drängten auf den Ausgleich.

Nachdem selbst hochkarätige Chancen nicht genutzt wurde, sah allerdings alles schon nach einem englischen Sieg aus. Bis Elise Bussaglia in der 88. Minute ihr Herz in beide Hände nahm und den Ball ins linke Ecke schlenzte - Traumtor aus 18 Metern!

Der viel umjubelte Ausgleich der Französinnen bedeutete also Verlängerung, in der die Zuschauer das bekannte Bild zu sehen bekamen: Eine drückende Equipe gegen aufopferungsvoll kämpfende Engländerinnen, die durch einen Schuss von Ellen White das einzige Ausrufezeichen in der Verlängerung setzten konnten.

Auch nach 120 Minuten stand es also unentschieden. Das Elfmeterschießen musste entscheiden. Und es war wie bei den Männern. England hatte mal wieder das schlechtere Ende für sich. Rafferty und White verschossen auf Seiten der Three Lionesses die letzten beiden Strafstöße. Bei Frankreich vergab Abily den ersten Elfmeter überhaupt.

Während England die Heimreise antreten muss, trifft die Equipe tricolore im Halbfinale auf den Sieger der Partie Brasilien gegen USA.

Der Star des Spiels: Elodie Thomis. Die Einwechslung der Flügelflitzerin von Lyon war ein echter Glücksgriff von Trainer Bini. Die 24-Jährige war auf ihrer linken Seite von keiner Engländerin zu halten und schaltete immer wieder in ihren Roadrunner-Modus. Nur an ihrer Treffsicherheit muss Thomis noch arbeiten, wenn man sich an ihre hochklassigen Chancen zurückerinnert.

England gegen Frankreich: Daten zum Spiel

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