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Huntelaar rettet Schalke das Remis in Pilsen

Von Fatih Demireli / Markus Matjeschk
Klaas-Jan Huntelaar erzielte den wichtigen Ausgleichstreffer in Pilsen
© Getty

Der FC Schalke 04 hat im Hinspiel der Zwischenrunde in der Europa League bei Viktoria Pilsen ein gutes Ergebnis geholt. Die Königsblauen trennten sich vom tschechischen Vertreter 1:1 (0:1) und können damit schon mit einem knappen Sieg im Rückspiel in Gelsenkirchen das Achtelfinale erreichen.

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Schalke bleibt in der Europa League damit weiter ungeschlagen. Pilsen muss im Rückspiel auf den gesperrten Kapitän Pavel Horvath verzichten.

Reaktionen:

Trainer Huub Stevens (Schalke 04): "Wir haben viel Zeit gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Es kann sein, dass die Niederlage in Mönchengladbach noch in den Köpfen gesteckt hat, letztendlich müssen wir zufrieden sein. Ein 1:1 auswärts ist im Europapokal ein gutes Ergebnis. Wir haben noch in der Halbzeit gesagt: Jungs, wir sind immer gut für ein Tor."

Sportchef Horst Heldt (Schalke 04): "Wir haben zumindest eine gute Ausgangsposition geholt. Das war sicher kein Schmankerl, aber das Ergebnis zählt. Momentan haben wir eine Phase, in der wir uns schwerer tun. Die bittere Niederlage von Gladbach steckte vielleicht noch in den Knochen, aber ein Aufwärtstrend ist erkennbar."

Klaas-Jan Huntelaar (Schalke 04): "Wir haben ein Tor gemacht, das ist gut. Das Ergebnis konnte besser sein. Wir haben nicht gut gespielt und haben nicht mehr verdient."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Jurado und Farfan fliegen aus der Schalker Startelf. Der in der Bundesliga gesperrte Jones und Draxler rücken in die Mannschaft. Pilsen im offensiv ausgerichteten 4-2-3-1.

2.: Pilar ist über links auf und davon und zieht nach innen. Höwedes verfolgt den Linksaußen und grätscht ihm den Ball mit einer beherzten Grätsche gerade noch vom Fuß.

9.: Draxler spielt Huntelaar halblinks an der Strafraumkante an. Satter Linksschuss aufs lange Eck, Cech macht sich lang und klatscht die Kugel zur Seite weg.

17.: Höger mit dem öffnenden Diagonalball links raus auf Fuchs. Halbhohe Flanke auf den ersten Pfosten. Huntelaar springt artistisch in die Hereingabe und lenkt den Ball mit dem Außenrist aufs Gehäuse. Zu mittig, Cech pariert.

22., 1:0, Darida: Ecke für Pilsen von links. Kurz ausgeführt, Horvath hebt den Ball butterweich an die Strafraumkante. Darida steht völlig blank und zimmert die Kugel volley ins rechte untere Eck. Traumtor!

42.: Rajtoral hat rechts an der Strafraumkante alle Zeit der Welt. Mit rechts knallt er die Kugel volles Rohr aufs kurze Eck, Unnerstall segelt durch die Luft und fischt das Geschoss gerade noch aus dem Winkel!

51.: Draxler mit der starken Balleroberung im Mittelfeld. Schalke schaltet blitzschnell um, Draxler spielt halbrechts in die Nahtstelle auf Huntelaar. Frei vor Cech ist der Winkel dann etwas zu spitz, der Pilsen-Keeper klärt zur Ecke.

55.: Petrzela führt den Ball rechts an der Auslinie und spielt Kolar am Sechzehner an. Per Hackentrick legt Kolar ab, Papadopoulos grätscht ins Leere und Petrzela feuert aufs rechte Eck - Zentimeter daneben!

75., 1:1, Huntelaar: Höger mit dem flachen Anspiel rechts an den Fünfer. Farfan spitzelt die Kugel an Cech vorbei, doch Marica springt der Ball kurz vor der Torlinie unglücklich an die Wade. Huntelaar setzt nach und staubt ab.

Fazit: Glückliches, aber nicht ganz unverdientes Remis für Schalke in Pilsen. Zumindest kämpferisch eine verbesserte Leistung nach der Pause.

Der Star des Spiels: Pavel Horvath. Der 35-Jährige war der Lenker und Denker der Tschechen. Horvath bestimmte über weite Strecken das Tempo des Spiels, erhöhte es vor der Pause, als just der Führungstreffer fiel, nahm es wieder heraus, als Julian Draxler Schalke in seiner One-Man-Show aufrücken ließ. Horvath war an sieben Torschüssen beteiligt, legte zudem das 1:0 auf. Wehrmutstropfen: Wegen der 3. Gelbe Karte fehlt er im Rückspiel.

Der Flop des Spiels: Christian Fuchs. Der Österreicher hatte vor allem in der ersten Hälfte große Probleme mit Petrzela, der ihn mehrmals quasi überlief. Als Fuchs dann etwas Platz hatte und die Möglichkeit sah, zu flanken, landeten seine Versuche aus dem Halbfeld im Nichts. Nach der Herausnahme von Petrzela konnte Fuchs durchatmen und gewann dann auch mehr Zweikämpfe. Zumindest dieser Wert war mit 71 Prozent doch sehr positiv.

Der Schiedsrichter: Stephane Lannoy. Sehr angenehme Vorstellung des Franzosen, weil er schlicht nicht auffiel und das Geschehen jeder Zeit unter Kontrolle hatte. Lannoy zückte drei Mal Gelb - alle berechtigt.

Analyse: Spätestens nach zwei Minuten war die Gangart der Gastgeber klar formuliert. Benedikt Höwedes verhinderte in größter Not ein Tor des Bald-Wolfsburger Pilars, da hatte Schalke schon vorher den ersten Sturmlauf der Gastgeber gestoppt.

Pilsen überraschte Schalke mit seiner außergewöhnlichen Spiellaune, die dank des gut funktionierenden 4-2-3-1-Systems eine Struktur bekam, die ahnsehnlich war und Schalke vor Probleme stellte. Bei gegnerischem Ballbesitz stand Pilsen tief, die Außen Pilar und Petrzela mutierten zu zusätzlichen Außenverteidigern, um dann bei Ballbesitz wie eine Ziehharmonika aufzugehen und die volle Breite des Platzes zu nutzen. Petrzela war insbesondere im ersten Durchgang nicht aufzuhalten.

Dirigent des Ganzen war Pavel Horvath, der im defensiven Zentrum das Spieltempo bestimmte. Als sich Schalke nach 15 Minuten erstmals befreien konnte und über Draxler gefährliche Vorstöße fuhr, nahm Horvath geschickt das Tempo raus. Schalkes Offensivbemühungen waren zu farb- und einfallslos. Fuchs schlug unzählige ungefährliche Bälle aus dem Halbfeld, mit denen Huntelaar nichts anfangen konnte.

Läuferisch legte Schalke nach der Pause zu, aber die Königsblauen versagten beim Versuch, das Spiel strukturiert aufzubauen und eine Mindestportion an Kreativität an den Tag zu legen. Pilsens fehlende Konsequenz in den Vorstößen nach der Pause und auch die offensiven Einwechslungen Huub Stevens' war es zu verdanken, dass Schalke doch noch zum glücklichen Ausgleich kam.

Viktoria Pilsen - FC Schalke 04: Die Daten zum Spiel

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