BFC-Hooligans stürmen Gästeblock

SID
Chaos brach aus im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, als die BFC-Hools zum Angriff übergingen
© Imago

Schwere Ausschreitungen haben das Pokalspiel zwischen Dynamo Berlin und dem 1. FC Kaiserslautern (0:3) überschattet. Das Ergebnis interessierte kaum noch, der Schock über die Krawalle saß hingegen tief.

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Die berüchtigten Berliner Hooligans vom BFC Dynamo haben mal wieder Angst und Schrecken verbreitet und für die hässlichsten Szenen am ersten Pokal-Wochenende gesorgt.

Eine Horde Randalierer stürmte nach dem 0:3 des Fünftligisten gegen den 1. FC Kaiserslautern den Gästefanblock und schlug dort wie wild um sich. Mehrere Personen wurden verletzt, die Polizei nahm zahlreiche Hooligans fest. Dem Hauptstadtklub drohen drastische Strafen.

"Diesen Idioten kann man nur sagen, dass sie in den Wald gehen sollen, um sich dort zu kloppen", sagte der Berliner Kapitän Amadeus Wallschläger: "Wir können mit denen nichts anfangen und wollen sie nicht haben."

Polizei greift spät ein

Die Berliner Hooligans hatten nach dem Abpfiff eine Reihe von Ordnern gesprengt und dann ein Zauntor aufgebrochen. Wie das so problemlos gelingen konnte, muss noch geklärt werden.

Erst als die gewaltbereiten Anhänger von oben in den Block stürmten und auf jeden einprügelten, der ihnen in den Weg kam, griff die Polizei ein. Erst nach mehreren Minuten hatten die Einsatzkräfte die Lage unter Kontrolle. "Man muss sich fragen, ob die Polizei da alles richtig gemacht hat, und das genau überprüfen", sagte Wallschläger.

Eigentlich waren 10.104 Zuschauer zu dem vom DFB als Risikospiel eingestuften Match gekommen, um ein Fußballfest zu feiern. Der BFC, der in der Vergangenheit immer wieder Hooligan-Probleme hatte, wollte sich mit dem Pokalduell auch von seinem Negativ-Image lösen. Das ist dem zehnmaligen DDR-Meister mit dunkler Stasi-Vergangenheit gründlich misslungen.

Spieler und Trainer schockiert

"Unfassbar, was hier passiert ist. Das darf doch alles nicht wahr sein", fluchte Lauterns Mathias Abel im Kabinengang. Völlig schockiert reagierte auch Dynamos Trainer Heiko Bonan: "Ich predige schon lange, dass es so nicht weitergehen kann. Leider kommt das bei diesen Idioten nicht an."

Schon während des Spiels, in dem der Underdog nicht den Hauch einer Chance hatte, waren die Berliner Anhänger im heimischen Jahn-Sportpark mehrfach unangenehm aufgefallen. Zunächst wurden nur vereinzelt Feuerwerkskörper gezündet. Nachdem allerdings das Stadion völlig vernebelt war, musste Schiedsrichter Babak Rafati (Hannover) die Begegnung zwölf Minuten vor dem Ende für zwei Minuten unterbrechen.

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