Reus ist jetzt der Beste

Von SPOX
SPOX-Formcheck zur EM 2012 in Polen und der Ukraine

Am 8. Juni 2012 findet in Warschau das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine statt. Deutschland ist in seiner Qualifikationsgruppe A schon so gut wie qualifiziert und kann mit der EM-Teilnahme planen. Im Dezember erfolgt die Gruppenauslosung, Mitte Mai nächsten Jahres wird Bundestrainer Joachim Löw dann seinen endgültigen Kader berufen.

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Viele deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine EM-Teilnahme, jedoch dürfen nur 23 Spieler die Reise nach Polen und in die Ukraine mitmachen. Wer sind am Ende die Glücklichen und wer muss zuhause bleiben? SPOX bewertet über die komplette Saison wöchentlich die Chancen der 40 potenziellen EM-Fahrer, gibt differenzierte Einschätzungen ab und zeigt die Formkurve der Casting-Kandidaten.

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

 

Torhüter: Wiese und Zieler kalt erwischt

Abwehrspieler: Hummels sticht die Bayern aus

Stürmer: Totale Flaute im Angriff

 

Sven Bender: Der Alleskönner im Topspiel gegen Bayern: Verteidigte extrem aggressiv gegen DFB-Konkurrent Kroos, so dass dieser völlig ohne Wirkung blieb. Gleichzeitig beging Bender keine unnötigen Fouls und fand gleichzeitig Zeit, die Offensive mit anzukurbeln. Sein 40-Meter-Pass aus der Bedrängnis an der rechten Seitenlinie auf Götze eröffnete eine der wenigen gefährlichen Konter.

 

Mario Götze: Teils ungewohnt schlampige Pässe wechselten sich mit vielversprechenden Angriffen über rechts ab. Ihm war die Rolle angedacht, aus der zweiten Reihe auch durchs Zentrum nach vorne zu stoßen und die Ablagen von Lewandowski und Kagawa zu verwerten (vier Torschüsse). Als es darauf ankam, zeigte er seine Klasse: Gedankenschnell setzte er sich gegen Boateng durch und erzielte eiskalt den Siegtreffer. Der Mann für den einen großen Moment.

 

Kevin Großkreutz: Offensiv tat er sich sehr schwer und verlor die meisten Zweikämpfe gegen Rafinha, aber nach hinten arbeitete Großkreutz vorbildlich mit und eilte Schmelzer immer wieder zur Hilfe, um Robben zu stoppen. Nach dem Leistungsloch zu Saisonbeginn ist er auf dem Weg zu alter Konstanz.

 

Ilkay Gündogan: Ist derzeit chancenlos gegen die formstarken Bender und Kehl, im internen Ranking hat ihn sogar der 18-jährige Leitner überholt. Saß bei den Bayern 90 Minuten auf der Bank.

 

Lewis Holtby: Zwar nur mit 39 Prozent gewonnenen Zweikämpfen, dafür aber mit vielen klugen Diagonalbällen auf die Außenbahnen, die fast ausnahmslos ankamen. Zog im Mittelfeld die Fäden und belohnte sich mit dem 4:0 selbst.

 

Sami Khedira: Zeichnete sich gegen Holland und in Valancia durch unheimliche Präsenz im Mittelfeld aus. Immer und überall anspielbereit, suchte oft den direkten Weg in die Spitze, um selbst zum Abschluss zu kommen. Auch in der Defensive war er gewohnt lauffreudig und bissig im Zweikampf. Einziges Manko: seine Chancenverwertung. Seine Formkurve zeigt dennoch nach oben.

 

Toni Kroos: Spielte gegen Dortmund auf der Doppel-Sechs, weil Trainer Heynckes Robben in die Mannschaft nahm und die Offensive umstellte. Für Kroos blieb da kein Platz. Deutlich uneffektiver als in den Spielen davor, kam nicht in die Abschlussaktion. Konnte das Spiel der Bayern nicht wie gewünscht lenken.

 

Marko Marin: Versauerte auch gegen Ex-Klub Gladbach 90 Minuten auf der Bank, der ebenfalls wenig überzeugende Ekici bekam erneut den Vorzug.

 

Thomas Müller: Nach der Gala gegen die Niederlande mit der Nationalmannschaft wieder ein schwächeres Spiel. Müller kam durchs Zentrum, eigentlich seine Lieblingsposition. Müller hatte aber kaum eine gefährliche Szene, einzig Riberys Chance in der ersten Halbzeit leitete er ein. Wurde dann auch relativ frühzeitig (72.) ausgewechselt.

 

Mesut Özil: Wurde bei Reals Gastspiel in Valencia im 4-3-3 auf der ungewohnten rechten Seite aufgeboten und wirkte weitestgehend isoliert. Zwar versuchte er mit Flanken und Pässen Struktur ins Mittelfeld zu bringen, aber Valencias Verteidiger hatten ihn stets unter Kontrolle. Bereitete per Ecke das zwischenzeitliche 2:0 durch Sergio Ramos vor.

 

Bastian Schweinsteiger: Fällt wegen eines Schlüsselbeinbruchs für den Rest der Vorrunde aus.

 

Marco Reus: Die nächste Über-Leistung des Emporkömmlings. Erzielte gegen Bremen seinen ersten Dreierpack überhaupt. Reus kam dabei immer wieder geschickt aus der Tiefe, um mit noch mehr Fahrt auf die Bremer Abwehr zuzulaufen. Vor dem Tor - anders als zu Saisonbeginn - mittlerweile eiskalt und mit seiner Geschwindigkeit kaum zu halten. Jetzt der Notenbeste aller DFB-Kandidaten.

 

Simon Rolfes: Saß auf dem Betzenberg zunächst nur auf der Bank und kam erst in der 77. Minute für Reinartz. Rolfes kommt derzeit an Lars Bender und Ballack nicht vorbei.

 

Sebastian Rudy: Durchschnittliche Leistung von Rudy im Spiel gegen Hamburg. Zu Beginn der ersten Hälfte war er noch einer der auffälligsten Hoffenheimer, hatte auch in der 13. Minute durch einen Distanzschuss eine gute Chance, baute aber mit Verlauf der Partie immer mehr ab. Rieb sich unnötig in Gesprächen mit dem Schiedsrichter auf, wurde dann aus taktischen Gründen in der 68. Minute ausgewechselt.

 

Christian Träsch: Wolfsburgs Kapitän spielte ausnahmsweise mal nicht auf der Sechser-Position, sondern auf der rechten Abwehrseite und machte seine Sache gut. Er lief viel auf und ab (11 Kilometer Laufstrecke), verteilte die Bälle klug und sicher (91 Prozent zum Mitspieler) und schlug auch immer wieder gefährliche Flanken. Hinten ließ er nichts anbrennen. Zeigt allgemein aufsteigende Tendenz im Ligabetrieb.

 

Torhüter: Wiese und Zieler kalt erwischt

Abwehrspieler: Hummels sticht die Bayern aus

Stürmer: Totale Flaute im Angriff