Power Ranking nach dem 6. Spieltag der Champions League: Der Top-Favorit robbt sich an den FC Bayern heran

Von Quirin Sterr
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Platz 20: Olympique Marseille (war 18.)

Die französischen Fans im Stade Vélodrome erlebten im entscheidenden Spiel um den Einzug in die K.o..-Runde eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Während man vor dem Spiel den letzten Gruppenplatz belegte, schob man sich durch Chancel Mbembas Powerkopfball zwischenzeitlich sogar auf Platz eins nach vorne, nur um in der Folge sogar den dritten Platz (berechtigt zur Europa League) durch einen Gegentreffer in der 90.+5 Minute noch zu verspielen!

Gerade in Halbzeit eins ging Igor Tudors Matchplan komplett auf, mit körperlicher Robustheit, scharfen Pässen und sehr aktiven Flügeln wurden die Spurs komplett dominiert (70% Ballbesitz), doch vor dem Tor machte sich das Fehlen eines gelernten Mittelstürmers doch sehr bemerkbar. So reicht es nur zu Platz 20 in diesem Ranking für das eigentlich stärker eingeschätzte OM. CREATEFOOTBALL SCORE: 51

Platz 19: FC Barcelona (war 23.)

Bereits seit Spieltag fünf stand das Ausscheiden der Katalanen aus der Champions League fest, doch bevor es im neuen Jahr wie schon 2022 in der Europa League weitergeht führte der Weg zunächst über Viktoria Pilsen.

Die Tschechen konnte man mit stark veränderter Mannschaft (neun Neue im Vergleich zur Partie in Valencia am Wochenende) mit 4:2 bezwingen, dominierte das Spiel über weite Strecken mit über 75% Ballbesitz! Besonders die hohe Positionierung machte das Spiel interessant, man gewährte den Tschechen nur zwei (!) flache Aufbauaktionen ohne Pressingauslöser im gesamten Spiel.

Doch Barcelona fand gegen die schnellen Pässe auf die Außen kein Gegenmittel und zur Wahrheit gehört eben auch, dass die Katalanen nur dank der schwachen Chancenverwertung Pilsens (22:11 Schüsse pro Pilsen) eine Blamage verhinderten.

Mit Ball entwickelten sich einige handballartige Szenen, das Eindringen in den Strafraum gelang nur 16-mal, doch immerhin nutzte man vier der sechs klaren Einschussmöglichkeiten zu einem Tor. CREATEFOOTBALL SCORE: 56

Der FC Barcelona überwintert in der Europa League.
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Der FC Barcelona überwintert in der Europa League.

Platz 18: Sporting (war 17.)

Nach zwei Siegen zum Auftakt begannen die Leões besonders in beiden Spielen gegen Olympique Marseille heftig zu schwimmen - durch die Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Frankfurt verpasste man den so dringend notwendigen Punktgewinn für das Weiterkommen.

Der Siegtreffer Tottenhams in der Nachspielzeit des Parallelspiels bringt aber immerhin noch die Europa League - glücklich für das Team Ruben Amorims, dass gegen einen guten Gegner erneut kaum offensive Durchschlagskraft entwickeln konnte.

Besonders die geordneten Aufbauaktionen scheiterten häufig, da zu oft versucht wurde, schnell einen progressiven Pass zu spielen, der dann aber viel zu selten beim Mitspieler landete.

Besonders Pedro Porro verlor pro Spiel meist über 15 Bälle! Hinzu kommt, dass das Amorim-typische Anlaufverhalten aus der heimischen Liga gegen Gegner auf Königsklassenniveau zum wiederholten Male nicht griff, die Abwehr somit regelmäßig entblößt und in der Folge ausgespielt wurde. Da fehlte es an Lernfähigkeit bei Trainer und Spielern. CREATEFOOTBALL SCORE: 60

Platz 17: Ajax Amsterdam (war 24.)

Ajax Amsterdam gelang ein versöhnlicher Abschied von der diesjährigen Champions League Saison - mit 3:1 gewann man verdient bei den Rangers. Erneut war es Shootingstar Mohammed Kudus, der seine starke Form in der Sturmspitze weiter unter Beweis stellen konnte (zwölf Scorerpunkte in 18 Pflichtspielen) und je ein Tor und eine Vorlage zum Sieg beisteuerte.

Besonders die linke Seite der Niederländer über Kapitän Dusan Tadic (eine Vorlage) kreierte lange Ballbesitzphasen und war im letzten Drittel äußerst ballsicher und effektiv.

Gegen den Ball setzte man die wenig spielstarken Rangers direkt oft durch zwei oder drei Spieler unter Druck, eroberte so vor allem in der eigenen Hälfte durch tiefes Pressing im eigenen Drittel weit über 50 Bälle! CREATEFOOTBALL SCORE: 63

Platz 16: Tottenham Hotspur (war 14.)

Aufgrund einer extrem passiven und defensiven Spielweise in Durchgang eins gegen Olympique Marseille verspielte Tottenham Hotspur die gute Ausgangslage auf das Weiterkommen beinahe, doch eine Energieleistung nach der Pause, gekrönt vom sehenswerten Treffer Pierre Emil Hojbjergs kurz vor Schluss, bescherte Platz eins!

Dabei war der Treffer des Dänen gar nur einer von drei Schüssen, der den Weg überhaupt auf das Marseiller Tor fand, insgesamt hatte man nur sieben Ballaktionen im gegnerischen Strafraum - Antonio-Conte-Masterclass!

Besonders in Halbzeit eins bekam man trotz Überzahlsituationen in der Defensive keinen Zugriff auf die wuchtigen Schienenspieler und Spielmacher Amine Harit, doch einige Umschaltaktionen drehten das Spiel zu Gunsten der Lilywhites. CREATEFOOTBALL SCORE: 65

Platz 15: Club Brügge (war 11.)

Die Qualifikation für das Achtelfinale hätten dem FC Brügge wohl nur die wenigsten zugetraut, doch mit einem Soeg gegen Bayer Leverkusen wäre sogar Platz 1 möglich gewesen.

Nach dem torlosen Remis gegen den Bundesligisten können sich die Belgier wohl auf ein absolutes Spitzenteam des Wettbewerbs einstellen, es droht unter anderem der FC Bayern. Dann sollte der stotternde Offensivapparat wieder in Gang kommen, wenn noch irgendwas möglich sein soll. Besonders seit Noa Lang von seiner Verletzung zurück ist, stimmen einige Abläufe nicht mehr bei Brügge, das die ersten Spieltage so begeistert hatte.

Gerade über den linken Flügel, auf dem Schienenspieler Eduard Sobol Frimpong an der kurzen Leine hielt, verlor man viele Bälle, schaffte es nicht, die tiefen Räume hinter der Leverkusener Abwehrkette anzuspielen. CREATEFOOTBALL SCORE: 67

Platz 14: Eintracht Frankfurt (war 15.)

Eintracht Frankfurt beweist wieder einmal seine große Stärke in entscheidenden Spielen auf internationalem Parkett. Die Eintracht musste während der Gruppenphase durchaus Lehrgeld zahlen, doch am Ende brachte Qualität und eine enorme Willensleistung das 2:1 bei Sporting Lissabon und das Achtelfinale!

In einer weitestgehend chancenarmen Partie war es wieder der variable und durchsetzungsstarke Randal Kolo Muani, der zwar über die gesamte Spielzeit nur dreimal im Strafraum an den Ball kam, aber den Siegtreffer sehenswert erzielen konnte.

Schwach zeigten sich erneut die Flügelspieler der Eintracht, die das Team im vergangenen Jahr so gefährlich machten und aktuell nahezu nicht stattfinden im Spiel.

Im Defensivberitt positionierten sich die Frankfurter fast die gesamte Spielzeit hoch und mutig, allerdings kam man selten in richtige Duelle, da die Portugiesen gewohnt schnell den Ball loswurden - die geringe Qualität der Pässe in die Frankfurter Hälfte brachten die Eintracht aber meist schnell wieder ins Spiel. CREATEFOOTBALL SCORE: 72

Platz 13: BVB (war 10.)

Borussia Dortmund kommt nicht richtig in Fahrt, auch wenn das 1:1 beim FC Kopenhagen den Ausgang in der Gruppe nicht mehr beeinflussen konnte und der Einzug ins Achtelfinale schon in der Vorwoche gesichert worden war.

Wie in den letzten Wochen häufig, schaffen es die Schwarz-Gelben nicht, sich wirklich gute Abschlusspositionen zu erspielen, Angreifer Modeste funktioniert beim BVB weiterhin gar nicht, er kam gegen Kopenhagen auf nur 17 Ballaktionen, davon waren in 90 Minuten Spielzeit nur vier Pässe!

Weder die wenigen präzisen Flanken, noch die ungenauen Dribblings sorgten beim BVB für Torgefahr, einzig die elf Steckpässe auf die schnellen Flügelspieler erschufen kleinere Chancen gegen eine robuste Kopenhagener Defensive. Nur ein Schuss auf das Tor und viele Versuche aus der Distanz untermauerten das Dortmunder Offensivproblem. CREATEFOOTBALL SCORE: 75

Platz 12: AC Milan (war 16.)

Am letzten Gruppenspieltag kam es zum direkten Duell um das Achtelfinale zwischen dem AC Milan und den Gästen aus Salzburg.

Eine Show von Oliver Giroud und 90 Minuten später hatte der italienische Meister dank zwei Treffern und zwei Vorlagen des Franzosen die K.o.-Runde sicher, die Österreicher wurden mit 4:0 besiegt. Doch das Ergebnis sieht deutlicher aus, als das Spiel tatsächlich war.

Während beide Teams sich den Ballbesitz in etwa teilten und die Salzburger im Rückstand liegend immer wieder versuchten, mutig anzulaufen, gelang es beiden Mannschaften kaum, wirklich klare Einschussmöglichkeiten zu kreieren.

Die wenigen verwerteten die Mailänder effektiv, nutzen dabei in gewohnter Manier die linke Seite um Kapitän Theo Hernández und Rafael Leao zur Chancenkreation. CREATEFOOTBALL SCORE: 78

Platz 11: Inter Mailand (war 7.)

Aus den beiden entscheidenden Spielen gegen Barcelona holte Inter vier Punkte, hatte damit Platz zwei sicher. Das letzte Spiel in München verkam damit quasi zum Schaulaufen, einige Rotationsspieler bekamen Spielzeit; die 0:2 Niederlage war aufgrund deutlich geringerer Spielanteile am Ende verdient.

Besonders bis zum ersten Gegentor, aber auch in der Folge konzentrierte man sich auf defensive Kompaktheit und eine tiefe Positionierung der Dreier- respektive Fünferkette, in Kombination mit einem defensiv ausgerichteten Mittelfeld aus drei Akteuren.

Während Inter den Gastgeber meist weit weg vom eigenen Tor hielt und fast 70% der gegnerischen Abschlüsse aus der Ferne abgegeben wurden, verlor man gegen einen hochstehenden Gegner oft im Aufbau den Ball, eröffnete so Umschaltaktionen Bayerns.

Erst nach einer Stunde kam mit Edin Dzeko eine neue Option auf das Feld, der Bosnier wurde anschließend circa alle drei Spielminuten mit einem langen Ball in Szene gesetzt, um das bayerische Pressing zu umgehen. Letztlich aber erfolglos. CREATEFOOTBALL SCORE: 80