1. FSV Mainz 05 - SV Werder Bremen 2:2: Turbulenter Schlussphase: Füllkrug ärgert 05er

SID
1. FSV Mainz 05, SV Werder Bremen
© getty

Der FSV Mainz 05 und Werder Bremen schienen sich bereits mit einer Nullnummer abgefunden zu haben, ehe vier Tore in der Schlussphase die Begegnung noch zu einem Spektakel machten.

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Nach dem Finale furioso stand den Spielern des FSV Mainz 05 und von Werder Bremen die Ungläubigkeit gleichermaßen ins Gesicht geschrieben. Nach 84 torlosen Minuten konnte Mainz beim 2:2 (0:0) gegen den Aufsteiger trotz zwei vermeintlich entscheidenden Führungen einen Dämpfer im Rennen um einen Europacup-Platz nicht verhindern, aber auch den Gästen halfen im Kampf um den Klassenerhalt ihre beiden Ausgleichstreffer bestenfalls als gefühlter Sieg weiter.

"Das darf einmal passieren, aber nicht zweimal in einem Spiel", schimpfte FSV-Sportdirektor Martin Schmidt am Sky-Mikrofon: "Das kommt durch mentale Unkonzentriertheit, dass man sich als Sieger fühlt und den Gegner unterschätzt."

Immerhin blieben die Rheinhessen nach den Treffern Ludovic Ajorque (85.) und Nelson Weiper (90+3.) zum achten Mal nacheinander unbesiegt und dürfen weiter auf ihre erste Teilnahme am internationalen Geschäft seit sieben Jahren hoffen. Durch die Werder-Tore fast immer im Gegenzug durch Jens Stage (87.) und Nationalspieler Niclas Füllkrug (90.+4) aber waren vor allem die Bremer trotz ihres fünften Spiels in Folge ohne Sieg zufrieden.

"Mir als Stürmer ist ein 2:2 natürlich lieber als ein 0:0, aber insgesamt war der Punkt für unsere Moral und unser Gefühl sehr wichtig, weil wir momentan nicht so viele Punkte wie gewünscht sammeln", meinte Füllkrug nach seinem 16. Saisontreffer.

Mainz tut sich gegen bissige Bremer zunächst schwer

So unterschiedlich die beiden Mannschaften in diesem Jahr bislang aufgetreten waren, so ausgeglichen verlief jedoch die erste Hälfte. Werder störte immer wieder früh - und erarbeitete sich vor 33.305 Fans die beste Chance. Füllkrug scheiterte dabei aber vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick nach einer Ecke per Direktabnahme an FSV-Torhüter Robin Zentner (21.).

Die Mainzer, die in der bisherigen Rückrunde bereits ihre Punkteausbeute der gesamten Hinserie erreicht haben, hatten nicht nur in Leipzig ordentlich Selbstvertrauen getankt, gegen Bremen wirkte das Spiel des FSV aber deutlich ideenloser. Das Team von FSV-Trainer Bo Svenssons entwickelte zwar mehr Zug zum Tor, der letzte Pass lief jedoch oftmals ins Leere. An seine die jüngsten Heimauftritte konnte Mainz zunächst nicht anknüpfen.

Direkt nach der Pause jubelten die Gastgeber zwar - aber zu früh. Ajorque hatte für den ersten gefährlichen FSV-Abschluss gesorgt, beim Treffer im Nachsetzen stand Anton Stach jedoch im Abseits (51.). Viele Zweikämpfe, intensive Duelle, aber auch zahlreiche Abspielfehler prägten das Bild.

Generell agierten die Rheinhessen deutlich schwungvoller. Dominik Kohr (61.) und erneut Ajorque (61.) kamen per Kopf zu weiteren Chancen, auch Edimilson Fernandes (72.) prüfte Werder-Keeper Jiri Pavlenka. Füllkrug (73.) sorgte auf der Gegenseite vor den turbulenten Schlussminuten für einen der seltenen gefährlichen Werder-Momente.

FSV Mainz 05 - Werder Bremen: Die Stimmen zum Spiel

Bo Svensson (Trainer FSV Mainz 05): "Die erste Halbzeit war zäh. Im Laufe der zweiten Halbzeit haben wir mehr Druck gemacht. Wir haben unerklärlich zwei Situationen schlecht verteidigt. Es fühlt sich nicht wie eine Niederlage an. Wir müssen aber kritisch damit umgehen. Wie wir da verteidigen, ist nicht gut genug."

Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Es sah 85 Minuten so aus, als ginge es torlos aus. Mit dem 0:1 ist eine Dynamik entstanden. Wir haben ein gutes Gesicht gezeigt. Wir sind zweimal zurückgekommen, der eine Punkt hilft uns auch. Es überwiegt das Positive aufgrund des Spielverlaufs."

FSV Mainz 05 - Werder Bremen: Die Daten zum Spiel

Mainz: Zentner - Fernandes, Bell, Hanche-Olsen - Widmer (88. da Costa), Barreiro (58. Lee), Kohr, Caci - Stach, Ingvartsen (58. Onisiwo) - Ajorque (87. Weiper). - Trainer: Svensson

Bremen: Pavlenka - Stark, Veljkovic, Friedl - Groß (63. Gruev) - Weiser, Jung (62. Buchanan) - Bittencourt (73. Schmid), Stage - Füllkrug, Ducksch (73. Philipp). - Trainer: Werner

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Unterspiesheim)

Tore: 1:0 Ajorque (85.), 1:1 Stage (87.), 2:1 Weiper (90.+3), 2:2 Füllkrug (90.+5)

Zuschauer: 33.305 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Onisiwo (4) - Groß (3), Stage (2), Ducksch (3), Gruev (2), Stark (7)

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