Ohne Aubameyang: Borussia Dortmund nur mit Remis in Berlin

Shinji Kagawa (M.) nach einer vergebenen Chance. In der zweiten Halbzeit markierte der Japaner das 1:1
© getty

Borussia Dortmund sich hat zum Auftakt des 19. Bundesliga-Spieltags mit 1:1 (0:0) von Hertha BSC getrennt. Damit springt der BVB in der Tabelle zumindest vorerst auf Platz drei.

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Nach der Nichtberücksichtigung von Pierre-Emerick Aubameyang - eine rein sportliche Entscheidung, wie die BVB-Oberen vor der Partie noch einmal betonten - stellte Trainer Peter Stöger Andre Schürrle in die Spitze, die Außen wurden von Pulisic und Sancho besetzt. Bei der Hertha durfte Kraft das Tor für den verletzten Jarstein hüten.

Beide Teams liefen im 4-5-1 auf, wobei die Hertha das Spiel im Zentrum massiv verdichtete und Duda als eine Art Manndecker für Julian Weigl abstellte. Dem BVB blieb so nur der Weg auf die Flügel, so war in der ersten Halbzeit Sancho der auffälligste Mann in schwarzgelb. Nach 25 Minuten wurde das Spiel etwas offener, Chancen gab es in Halbzeit eins aufgrund der disziplinierten Verteidigungsarbeit der Hertha fast keine zu bewundern.

Ein einfacher Doppelpass und eine anschließende flache Hereingabe auf Selke sorgten nur 42 Sekunden nach Beginn der zweiten Hälfte für die überraschende Führung der Herthaner. Dortmund spielte anschließend noch offensiver, es entwickelte sich ein munterer Kick mit Chancen auf beiden Seiten, wobei Duda die fußballerische Todsünde beging und einen möglichen Treffer von Kalou klaute und dabei im Abseits stand.

Nachdem Kagawa auf Vorlage von Sancho per Kopf ausgeglichen hatte, wollte der BVB den Dreier und schnürte die Hertha fast komplett hinten ein. Sancho (82.), Toljan (84.) und Isak (86.) hatten noch gute Chancen auf das 2:1

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Selke (46.), 1:1 Kagawa (71.)

  • Zum 5. Mal gab es in dieser Saison keinen Schuss aufs Tor in der 1. Halbzeit einer BL-Partie - zum 3. Mal mit Beteiligung der Hertha (zuvor in Mainz und gegen Schalke).
  • Nur in 2 der letzten 14 Ligaspiele behielt Dortmund eine Weiße Weste: Am 16. Spieltag in Mainz feierte der BVB einen 2:0-Erfolg, dazu gab es am vergangenen Spieltag ein 0:0 gegen Wolfsburg. Insgesamt kassierte die Borussia in diesem Zeitraum 25 Gegentore.
  • Selke erzielte 3 der letzten 4 BL-Tore der Hertha, zuvor traf er doppelt beim 3:2 gegen RB Leipzig. Mit seinem 9. Pflichtspieltor im 16. Einsatz für die Hertha ist er Top-Torschütze der Berliner in der laufenden Saison.
  • Sancho ist der erste ab 2000 geborene Spieler, dem eine Torvorlage in der Bundesliga gelingt.

  • Hertha BSC blieb nur in einem der vergangenen 18 BL-Spiele ohne Gegentor - am 13. Spieltag beim 2:0 in Köln.

Der Star des Spiels: Jadon Sancho

Über den 17-Jährigen lief in der BVB-Offensive am meisten, Sancho beeindruckte mit Spiel- und Einsatzfreude. Dementsprechend war das Spiel der Dortmunder schon fast zu linkslastig. Ganz starke Vorlage auf Kagawa zum Ausgleich, da stört es auch nicht, dass er in der einen oder anderen Aktion noch etwas konsequenter hätte auftreten müssen.

Der Flop des Spiels: Ondrej Duda

Markierte den Sonderbewacher für Weigl, und das auch recht effektiv. Dafür konnte er in seiner nominellen Zehnerrolle aber kaum Akzente setzen, dazu eine schwache Zweikampfquote (35 Prozent). Außerdem klaute er Kalou das mögliche 2:0 vom Fuß - der Ball wäre wahrscheinlich drin gewesen.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert

Hatte mit der Partie keine Schwierigkeiten, knifflige Szenen wie das mögliche Foul an Mitchell Weiser (25.) und die Abwehraktion von Stark (53.) schätzte er richtig ein. Das Klammern von Lustenberger gegen Yarmolenko in der Nachspielzeit war aber zumindest diskussionswürdig.

Die Reaktionen der Trainer

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Dann machen wir das Tor und müssen eigentlich auch das zweite machen. Wir haben sehr viel investiert. Es war ein gutes Bundesligaspiel, wir sind zufrieden mit dem Punkt."

Peter Stöger (Trainer Borussia Dortmund) ...

... zum Spiel: "Nach dem 0:1 haben wir es von der Raumaufteilung besser gemacht, dann waren wir auch besser im Spiel."

... zum vermeintlichen Foul an Andriy Yarmolenko: "Ich weiß nicht, was da schwierig ist. Er hat die Hände dran und reißt ihn um."

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