Bayern ballert sich an die Spitze

Robert Lewandowski (l.) erzielte sein erstes Tor für die Bayern
© Getty

Der FC Bayern München hat am 5. Spieltag der Bundesliga den Sensations-Tabellenführer SC Paderborn wieder in die Schranken gewiesen. Gegen die Ostwestfalen gewann der Rekordmeister vor heimischer Kulisse hochverdient mit 4:0 (2:0) und ist selbst Erster.

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Vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena sorgten die Münchner früh für klare Verhältnisse. Schon nach einer knappen Viertelstunde führte Bayern durch Mario Götze (8.) und das erste Pflichtspieltor von Robert Lewandowski (14.) vor heimischer Kulisse mit 2:0.

Nach dem Seitenwechsel durfte Götze seinen zweiten Treffer (78.) bejubeln, ehe Thomas Müller fünf Minuten vor dem Ende den Schlusspunkt setzte.

Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer Bayern München): "Die ersten 25 Minuten haben wir das gut gemacht, auch die letzten zehn Minuten. Ansonsten war es sehr schwer, da war kein Raum. Wir sind Erster, aber das ist nicht wichtig im Moment. Wir müssen unsere Spielweise weiter verbessern, damit wir auch die wichtigen Spiele gewinnen können."

Andre Breitenreiter (Trainer SC Paderborn): "Es war ein besonderes Erlebnis für uns. Die Jungs haben das genossen gegen einen Gegner, der große Klasse hat und am Anfang ein wahres Offensivfeuerwerk abgebrannt hat. Wir haben dann auf Fünferkette umgestellt. Wir hatten in der zweiten Hälfte auch zwei gefährliche Situationen. Es war auch ein Lob für uns, dass die Bayern die beste Aufstellung aufboten, volle Kapelle gegen uns. Die Niederlage ist kein Problem, die Jungs haben das bisher toll gemacht. Das werden wir auch belohnen und am Mittwoch für ein paar Stunden auf die Wiesn gehen."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Pep Guardiola fährt nach dem enttäuschenden 0:0 gegen den HSV wieder schwere Geschütze auf. Alonso steht ebenso in der Startelf wie Götze. Robben feiert sein Comeback, als Rechtsverteidiger darf Rode ran. Hinten setzt der Spanier auf eine Viererkette, die von Dante, Boateng und Alaba komplettiert wird.

Andre Breitenreiter muss auf den kurzfristig erkrankten Bakalorz verzichten und setzt Vrancic und Koc überraschenderweise nur auf die Bank. Im Gegensatz zum Hannover-Spiel stehen dafür Rupp und Ouali von Anfang an auf dem Platz.

4.: Frecher Beginn der Gäste! Eine Flanke von Wemmer aus dem rechten Halbfeld landet bei Kachunga, der aus 14 Metern zum Seitfallzieher ansetzt - und die Kugel über das Tor drischt.

8., 1:0, Götze: Wunderschöner Angriff! Robben schickt Müller mit einem Traumpass in den Sechzehner, der Münchner legt mit der Hacke in die Mitte zum freien Götze. Der lässt Kruse aus elf Metern mit einem Schlenzer keine Chance.

13.: Müller treibt den Ball Richtung Tor des SCP und bedient den rechts eingelaufenen Alaba. Sein Rückpass kommt zu Götze, dessen Abschluss aus zwölf Metern aber zu harmlos. Kruse hat keine Probleme.

14., 2:0, Lewandowski: Lahm legt rechts am Sechzehner zu Lewandowski, der den Ball genial annimmt und ihn aus 16 Metern ins linke Kreuzeck bolzt. Kruse ist mit den Fingerspitzen noch dran, kann aber nichts ausrichten.

24.: Dicke Chance zum Anschluss! Stoppelkamp mit einem klasse Zuspiel in die Tiefe auf Ouali, der frei auf Neuer zugeht, dann aber den Abschluss genau auf den Nationaltorhüter bringt. Da war mehr drin...

32.: We call it a Robben! Der Niederländer von rechts in die Mitte, an drei Gegenspielern vorbei - und hauchzart neben den langen Pfosten.

42.: Bayern wieder über den spielfreudigen Robben, der rechts am Strafraum quer zu Götze legt. Der Schütze des 1:0 zieht aus zwölf Metern ab, doch Rupp bekommt den Fuß noch dazwischen. Wenige Zentimeter zischt der Ball am langen Pfosten vorbei.

58.: Ouali leitet den Ball auf links mit etwas Glück in den Lauf von Stoppelkamp. Der ehemalige Sechziger bringt den Ball flach vors Tor, doch Alonso klärt im letzten Moment mit dem langen Bein.

62.: Doppelchance der Bayern! Erst spielen die Münchner einen Angriff durch den kompletten Paderborner Strafraum, doch Alabas Flachpass am Fünfer führt nur zur Ecke. Die bringt Robben flach auf Götze, der den Ball aus dem Rückraum neben das Tor setzt.

64.: Der eingewechselte Koc bittet Alaba am Strafraum zum Tanz und zieht ab. Mit dem langen Bein fälscht der Österreicher zur Ecke ab.

70.: Wieder Koc! Der Paderborner geht mit Tempo rechts in den Sechzehner und bringt den Ball an Alaba vorbei diesmal aufs Tor. Neuer ist im kurzen Eck und klärt zur Ecke.

78., 3:0, Götze: Robben initiiert den nächsten Angriff und bedient von der Grundlinie Müller. Der scheitert im Fallen noch am stark parierenden Kruse, doch Götze steht goldrichtig und staubt ab.

85., 4:0, Müller: Wieder Robben mit einem unwiderstehlichen Antritt. Müller steht am Fünfer und macht ihn diesmal direkt selbst! Keine Chance für Kruse.

Fazit: Die Bayern fahren einen nie gefährdeten Sieg ein, der sogar noch höher hätte ausfallen können. Für Paderborn war der Rekordmeister doch eine Nummer zu groß.

Der Star des Spiels: Arjen Robben hatte Bock - sehr zum Leidwesen der Paderborner. Giftig im Spiel gegen den Ball und im Angriff der größte Aktivposten beim Rekordmeister. Leitet das 1:0 und das 3:0 stark mit ein und lieferte den Assist zum 4:0.

Der Flop des Spiels: Daniel Brückner war gegen die wirbelnden Bayern nicht zu beneiden. Der Verteidiger hatte große Probleme und bekam vor allem Robben zu keiner Zeit in den Griff. Gewann nur die Hälfte seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann hatte keine Probleme und leitete die faire Partie souverän. Lediglich Alonso hätte nach seinem Einsteigen gegen Kachunga (73.) Gelb sehen können.

Das fiel auf:

  • Die Bayern mit einer enorm variablen Offensivreihe, bei der die vordersten Spieler - meistens Müller und Lewandowski - fast als Doppelspitze agierten. Besonders Müller wich bei Vorstößen seiner Mitspieler sehr geschickt auf die Flügel aus.
  • Bei Angriffen der Münchner blieben nur Dante und Boateng als Absicherung hinten, während Rode und Alaba extrem hoch standen und immer wieder die Mittelfeldspieler hinterliefen.
  • Paderborn wurde von den Bayern förmlich überrannt, da die Ostwestfalen ihre Abwehrkette zu hoch stellten und dem Rekordmeister so zahlreiche Tempovorstöße erlaubten. Auch die Raumaufteilung stimmte nicht. Während sich die Verteidiger im Zentrum auf den Füßen standen, waren die Flügel oftmals verwaist. Im Lauf der Partie stimmten sich die Ketten besser aufeinander ab und waren nicht mehr ganz so anfällig.
  • Die Gäste waren mit der technischen Klasse der Bayern überfordert und kamen teilweise überhaupt nicht in die Zweikämpfe, wenn Bälle abgefangen wurden, war die Kugel sofort wieder weg. Auch Rupp und Ziegler, die sich immer wieder fallen ließen, schafften es nicht, den Ballbesitz beim SCP zu halten. Die Bayern dagegen mit beeindruckendem Passspiel: Bezeichnend: Nach einer halben Stunde kamen bei den Münchner 90 Prozent der Bälle beim eigenen Mann an - bei Paderborn waren es nicht einmal 60.
  • Guardiola wechselte zur Pause kurios und brachte Rafinha als Innenverteidiger für Boateng, wodurch die Münchner etwas an defensiver Stabilität einbüßten. Auf der anderen Seite war der eingewechselte Koc ab dem Wechsel bester Mann und strahlte als einziger Torgefahr aus.

Bayern - Paderborn: Die Statistik zum Spiel