FC Bayern München: Mega-Transfer über 100 Millionen Euro? Das sagt Finanzboss Dr. Michael Diederich

Von Justin Kraft
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Dr. Micheal Diederich vom FC Bayern München schließt einen Megatransfer jenseits der 100 Millionen Euro in Zukunft nicht aus. Gleichwohl mahnt der Finanzboss und Nachfolger von Hans-Christian Dreesen zur Vorsicht.

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"Es geht hier um zwei Aspekte: Können wir uns einen solchen Transfer leisten - und wollen wir uns einen solchen Transfer leisten", erklärte der 57-Jährige im Vereinsmagazin Säbener 51: "Grundsätzlich schließe ich im Leben nichts aus." Uli Hoeneß deutete im März bei Sky an, dass die Bayern eines Tages noch tiefer in die Tasche greifen könnten als bei Rekordtransfer Lucas Hernández (80 Millionen Euro): "Ich kann mir schon vorstellen, dass ein Spieler kommt, der 100 Millionen Euro kostet!"

"Ich wäre immer der Mahner, der sagt: Freunde, Achtung! Wir müssen auch den zweiten Teil der Waage, unsere Wirtschaftlichkeit, im Blick behalten", führte Diederich nun dazu aus. In erster Linie sei Hasan Salihamidzic für Transfers zuständig, doch eine derartige Dimension "würden wir natürlich gemeinsam im Vorstand und im Aufsichtsrat intensiv diskutieren. Ob wir einen solchen Transfer letztlich umsetzen wollen, hängt - übrigens in jeder Größenordnung - auch immer primär davon ab, ob der Spieler ins Team und zu uns als Klub passt".

Gegen Paris Saint-Germain habe man beispielsweise gesehen, dass es um die "Mannschaft, den Spirit und den Teamgeist" gehe: "Auch ich, der sein Berufsleben in einer Bank verbracht hat, kann sagen: Geld allein schießt keine Tore. Und das ist gut so."

FC Bayern München: "Risiko darf man nicht scheuen"

Die Kennzahlen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der FC Bayern wirtschaftlich sehr gut aufgestellt ist und es sich leisten könnte, auf dem Transfermarkt auch mal ins Risiko gehen könnte. "Risiko darf man nicht scheuen", erklärte Diederich dazu: "Aber es muss kalkulierbar, kontrollierbar sein. Entscheidungen haben ab einem gewissen Level nun mal gewisse Risiken in sich. Es wird immer mal Weggabelungen geben, an denen man überlegen muss, was und wem man die Vorfahrt gibt. Aber wenn wir aus unserer wirtschaftlichen Balance geraten würden, würde uns ein Großteil unseres Alleinstellungsmerkmals abhanden kommen."

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Zumal er in Zukunft das eine oder andere Problem auf den Rekordmeister zurollen sieht: "Die Herausforderungen für den Fußball generell sind vielschichtig - vom Investorenthema über Digitalisierung bis hin zur Nachhaltigkeit, die immer wichtiger wird. Auf den Sport kommt eine ganze Menge zu, was in den nächsten Jahren viel verändern wird."

Thema in Deutschland war dabei immer wieder die 50+1-Regelung. Diederich schließt sich dahingehend der Meinung seiner Kollegen beim FC Bayern an: "Meine Meinung ist, dass es nicht richtig ist, dogmatisch daran festzuhalten. Jeder Verein sollte das selbst entscheiden können - und dabei seine Fans einbeziehen."

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