Nicht nur Florian Wirtz: Welche Stars von Bayer Leverkusen dem FC Bayern München weiterhelfen könnten

Von Oliver Maywurm
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Am Samstag ist der FC Bayern im Bundesliga-Topspiel bei Bayer Leverkusen zu Gast. Dass einige Stars der Werkself auch beim FCB eine gute Rolle spielen könnten, ist keine allzu steile These. SPOX macht im Vorfeld des Gipfeltreffens den Check: Um wen gab oder gibt es Gerüchte? Welche Leverkusener würden Bayern weiterbringen? Und welche von ihnen würden auch gut zum FCB passen?

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Jeremie Frimpong
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Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo

Mit Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo hat Leverkusen aktuell die beiden wahrscheinlich besten Außenverteidiger der Bundesliga. Frimpong wirbelt über rechts, Grimaldo tut es ihm über links gleich.

Und sowohl der Niederländer als auch der Spanier wurden in der Vergangenheit bereits mit Bayern in Verbindung gebracht. Etwas nachhaltiger waren dabei die Gerüchte um Frimpong, laut Bild-Reporter Christian Falk soll Bayerns Sportdirektor Christoph Freund ein Fan des 23-Jährigen sein, der auch vom Alter her für den FCB sicherlich noch etwas interessanter wäre als der 28-jährige Grimaldo.

Qualitativ steht bei beiden außer Frage, dass sie Bayern weiterbringen würden, vor allem im Offensivspiel. Aber würden sie auch wirklich zum Rekordmeister passen? Solange Thomas Tuchel an der Seitenlinie steht, darf man daran durchaus Zweifel haben.

Denn Tuchels bevorzugte Abwehrformation ist bekanntlich eine Viererkette. Frimpong sowie Grimaldo sind aber jeweils eher Außenverteidiger für eine Dreierkette, bei der sie drei zentrale Verteidiger hinter sich wissen - die Grundordnung, in der sie eben auch in Leverkusen derzeit glänzen. Ob sie auch in einer Viererkette so gut funktionieren können, müsste sich erst noch heraus kristallisieren.

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Florian Wirtz

Gemeinsam mit Jamal Musiala ist Florian Wirtz das größte Talent im deutschen Fußball. Da versteht es sich beinahe von selbst, dass man es beim FC Bayern sehr gerne sehen würde, sollte Wirtz künftig neben Musiala in München zaubern.

Ob Wirtz zu Bayern passt oder nicht? Diese Frage stellt sich bei ihm gar nicht. Der 20-Jährige ist schlichtweg derart gut, dass er in jede Mannschaft der Welt passt, dass er jeder Mannschaft der Welt einen Mehrwert bieten kann - also natürlich auch dem FCB. "Das wäre eine Offensive, die an Genialität und Geschwindigkeit weltweit ihresgleichen sucht", sagte zuletzt Rekordnationalspieler Lothar Matthäus der Sport Bild über die Perspektive, künftig Wirtz, Musiala und Leroy Sané in der bayrischen Offensive bestaunen zu können.

Als netter Nebeneffekt würde Bayern zudem dem aktuell größten Konkurrenten um die deutsche Meisterschaft eben einen seiner wichtigsten Spieler wegschnappen.

Dass man sich bei Bayern mit Wirtz beschäftigt, ist ohnehin kein Geheimnis. Allerdings deutet derzeit viel darauf hin, dass man sich beim FCB noch etwas gedulden muss. Denn wie Wirtz' Vater schon mehrfach betonte, könnte der Nationalspieler auch die kommende Saison noch in Leverkusen verbringen. Schließlich kann er auch bei Bayer im gewohnten Umfeld ziemlich sicher Champions League spielen und weitere Entwicklungsschritte machen, ehe er bei einer ganz großen Adresse anheuert.

Und für diesen nächsten Step in seiner Karriere soll aktuell der FC Bayern die wahrscheinlichste, weil naheliegendste Option sein.

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Jonathan Tah

Ein spielstarker, körperlich robuster Innenverteidiger, der mittlerweile schon viel Erfahrung gesammelt hat und eine Abwehr mit seiner bedachten, aber entschlossenen Art führen kann - Jonathan Tah würde auch bei einem Klub der Größenordnung des FC Bayern ins Profil passen.

Im Dezember gab es zuletzt Gerüchte über ein mögliches Interesse des Rekordmeisters an dem 27-jährigen Nationalspieler. Bayern-Trainer Tuchel soll eine hohe Meinung von Tah haben - und dass jener auch als Rechtsverteidiger aushelfen kann, machte ihn im abgelaufenen Winter-Transferfenster wohl noch interessanter für den FCB.

Aber Tah wollte mitten in der Saison offenbar nicht wechseln. Ob sich das nach dieser Spielzeit ändert, ist derzeit lediglich Spekulation. Aber: Tahs Vertrag in Leverkusen läuft 2025 aus, ein Wechsel zu einem absoluten Topklub könnte im Sommer also Thema werden.

Und bei Bayern könnte möglicherweise ja eine Planstelle in der Innenverteidigung frei werden, wenn ein möglicher Verkauf von Matthijs de Ligt tatsächlich konkretere Züge annimmt. Tah wäre als ähnlicher Spielertyp sicher ein Ersatz, über den man nachdenken kann.

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Xabi Alonso

Durch seine Arbeit in Leverkusen hat sich Alonso ziemlich schnell zu einem der gefragtesten Trainer Europas entwickelt. Wie Bayer unter dem spanischen Welt- und Europameister spielt, ist schön anzuschauen, begeisternd und noch dazu bekanntlich sehr erfolgreich.

Erfolgreich ist Bayern unter Tuchel mit Abstrichen wie dem blamablen DFB-Pokal-Aus in Saarbrücken auch. Begeisternd und schön anzuschauen zeigt sich der FCB aber zu selten, vor allem für das eigene Selbstverständnis. Zudem kommt Tuchel im Auftreten mitunter wenig souverän daher - manchmal ganz im Gegensatz zum stets besonnenen und alles auf den Punkt bringenden Alonso.

In den vergangenen Wochen und Monaten kamen jedenfalls immer wieder Gerüchte auf, Alonso könnte möglicherweise schon im Sommer bei Bayern auf Tuchel folgen. Der Spanier war bekanntlich als Spieler schon in München und ist im Klub bis heute äußerst gerne gesehen. Und ein Trainer mit seiner Aura würde auch einem Verein mit der Strahlkraft des FCB sicher noch etwas mehr Würze verleihen - von seinen fachlichen Qualitäten als Trainer her täte er das ohnehin.

Ob es aber wirklich so weit kommt, dass Alonso in der Allianz Arena auf der heimischen Trainerbank sitzt, ist zu diesem Zeitpunkt natürlich reine Spekulation. Zumal mit dem FC Liverpool ja auch ein weiterer seiner Ex-Klubs als Spieler im Sommer einen neuen Trainer braucht. "Ich kenne Xabi und ich glaube, sein großer Traum ist es, Liverpool auch mal zu trainieren", sagte Alonsos ehemaliger Bayern-Teamkollege Bastian Schweinsteiger jüngst in der ARD. "Und ich kann mir schon vorstellen, dass es in diesem Sommer sein kann, dass er nach Liverpool geht."

Granit Xhaka
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Granit Xhaka

Wenn sich der FC Bayern im Laufe dieser Saison mal wieder Spott gefallen lassen musste und die im Sommer von Thomas Tuchel wiederholt geforderte, aber letztlich nicht verpflichtete "Holding Six" Thema war, fiel nicht selten auch der Name Granit Xhaka. Nach dem Motto: Warum hat sich der FCB denn nicht um den Schweizer bemüht, der in Leverkusen auf Anhieb zum absoluten Schlüsselspieler avancierte? Zumal die 15 Millionen Euro, die Bayer an Arsenal überwies, für Münchener Verhältnisse beinahe ein Schnäppchen gewesen wären.

Ob man sich bei Bayern im vergangenen Jahr möglicherweise doch auch mit Xhaka beschäftigt hat, ist natürlich nicht verbrieft. Vielleicht wäre er auch nicht zu 100 Prozent Tuchels gewünschter Spielertyp gewesen, da er ja keineswegs nur aggressiver Abfangjäger und defensiver Ankerspieler ist, sondern auch zu großen Teilen ein spielender Sechser, der im Spiel mit Ball dirigiert und mit klugen Pässen offensive Ideen initiiert.

Dennoch würde sich beim FCB sicherlich niemand beschweren, hätte man Xhaka zur Verfügung. Ob aus einem Engagement des Schweizer Nationalspielers in München aber jemals noch etwas werden kann, scheint fraglich. Schließlich hat Xhaka mit 31 nicht mehr die ganz große langfristige Zukunftsperspektive und hat sich ohnehin bis 2028 an Leverkusen gebunden.

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