Plötzlich Qual der Wahl: Thomas Tuchel muss in der Innenverteidigung des FC Bayern München schwierige Entscheidungen treffen

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Min-Jae Kim ist vom Asien-Cup zurück und Dayot Upamecano steht kurz vor seinem Comeback - in der Innenverteidigung überzeugten zuletzt aber Matthijs de Ligt und Eric Dier: Thomas Tuchel hat beim FC Bayern München plötzlich die Qual der Wahl.

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Exakt zwei Wochen ist es her, dass Thomas Tuchel fast verzweifelt ist. "Wie verhext" sei die Verletzungs-Situation in der Abwehr seiner Mannschaft, klagte der Trainer damals niedergeschlagen. Dayot Upamecano hatte sich beim Sieg gegen Union Berlin gerade eine Muskelverletzung am Oberschenkel zugezogen.

Min-Jae Kim weilte beim Asien-Cup, Matthijs de Ligt hatte die Blitzheilung einer Kapselverletzung im Knie hinter sich, Eric Dier war als Notlösung ohne Spielpraxis von Tottenham Hotspur verpflichtet worden. In der Hinrunde absolvierte der 30-jährige Engländer nur 198 Pflichtspielminuten für seinen Ex-Klub - in München war er aufgrund von Upamecanos Verletzung aber direkt gefragt.

Gegen Union kam Dier zur Halbzeit ins Spiel, fehlende Spielpraxis war nicht ersichtlich. "Man spürte sofort seine Präsenz, seine Erfahrung und sein Selbstvertrauen", lobte Tuchel anschließend. Dier harmonierte gut mit seinem neuen Nebenmann de Ligt. Auch bei den beiden darauffolgenden Siegen gegen den FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach überzeugte das Innenverteidiger-Duo.

"Eric ist ein sehr erfahrener Spieler. Er ist gut mit dem Ball und auch ohne Ball sehr clever", lobte de Ligt nach dem Gladbach-Spiel, bei dem er zum beruhigenden 3:1 getroffen hatte. Das Zusammenspiel mit dem Neuzugang "passt gut. Wir sprechen auch viel miteinander." Dier selbst erklärte, dass er sich in München "sehr gut eingewöhnt" habe. Und betonte: "Ich will immer spielen."

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Min-Jae Kim und Dayot Upamecano könnten gegen Leverkusen zum Einsatz kommen

Eigentlich hat Tuchel keinen Grund, für das Bundesliga-Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen etwas an der Besetzung der Innenverteidigung zu ändern. Eigentlich. Wenn da nicht die durchaus verlockenden Alternativen wären. Vermutlich könnte er am Samstag nämlich schon wieder auf sein reguläres Innenverteidiger-Duo der Hinrunde bestehend aus Min-Jae Kim und Dayot Upamecano zurückgreifen.

Kim scheiterte am Dienstag mit der südkoreanischen Nationalmannschaft im Halbfinale des Asien-Cups überraschend an Jordanien. Nachdem er bei den ersten fünf Turnierspielen in der Startelf gestanden hatte, verpasste Kim das Duell mit Jordanien wegen einer Gelbsperre. Er dürfte also halbwegs ausgeruht sein, bereits am Mittwoch flog er aus dem nicht ganz so fernen Katar zurück, am Donnerstag nahm er bereits am Training teil.

Upamecano erholte sich derweil unerwartet schnell von seiner Oberschenkelverletzung, am Mittwoch nahm er gemeinsam mit dem zuletzt ebenfalls angeschlagenen Joshua Kimmich wieder am Mannschaftstraining teil. Tuchel hat die Qual der Wahl. Übrigens auch im Mittelfeld, wo in Kimmichs Abwesenheit Leon Goretzka und Aleksandar Pavlovic glänzten.

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Die Innenverteidigung des FC Bayern: Wie geht es im Sommer weiter?

Unabhängig von seiner unmittelbaren Innenverteidiger-Entscheidung für das Spitzenspiel gegen Leverkusen strebt Tuchel im Sommer Änderungen auf dieser Position an. Ronald Araujo vom FC Barcelona gilt als sein erklärter Wunschspieler. Bereits während der Winter-Transferphase soll sich der Trainer mit dem 24-jährigen Uruguayer ausgetauscht haben, ein Wechsel scheiterte aber an Barças Veto. Araujos Vertrag gilt noch bis 2026, als mögliche Ablösesumme werden 80 Millionen Euro gehandelt.

Sollte ein Transfer im Sommer klappen, gilt der erst 2022 für 67 Millionen Euro von Juventus Turin verpflichtete de Ligt als erster Streichkandidat. Tuchel ist dem Vernehmen nach mit dessen Fähigkeiten im Spielaufbau unzufrieden. Laut L'Equipe bemühte sich bereits im Winter Paris Saint-Germain intensiv um de Ligt, letztlich habe der 24-jährige Niederländer selbst abgelehnt. Sky berichtet, dass im Sommer Bereitschaft für eine Trennung bestünde.

Dier bekam lediglich einen Vertrag bis Saisonende. Laut SportBild verlängert er sich aber bei einer bestimmten Anzahl an Startelfeinsätzen automatisch. Dem Bericht zufolge liegt diese Zahl bei drei bis fünf Einsätzen, zwei hat er bereits absolviert. Upamecano (25) ist noch bis 2026 gebunden, Sommer-Neuzugang Kim (27) bis 2028.

FC Bayern München: Die nächsten Spiele des FCB

DatumWettbewerbGegner
10. Februar, 18.30 UhrBundesligaBayer Leverkusen (A)
14. Februar, 21 UhrChampions LeagueLazio Rom (A)
18. Februar, 17.30 UhrBundesligaVfL Bochum (A)
24. Februar, 18.30 UhrBundesligaRB Leipzig (H)
01. März, 20.30 UhrBundesligaSC Freiburg (A)