RB Leipzigs Max Eberl: Transfer-Experten auf Social Media "eine Katastrophe"

SID
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© getty

RB Leipzigs Geschäftsführer Max Eberl hat scharfe Kritik an der Berichterstattung über Transfers in den sozialen Medien ausgesprochen. Außerdem äußerte er sich zum einem möglichen Wechsel zu FC Bayern und sprach sich für eine Veröffentlichung aller Transfersummen aus.

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"Vielleicht sollten wir künftig sagen: Lasst uns alle Zahlen offen auf den Tisch legen", sagte der Sportchef des DFB-Pokalsiegers der Süddeutschen Zeitung. Dies sei eine "Diskussion, die man perspektivisch auf breiter Ebene führen sollte".

Ihn ärgere es, "wie teils erfundene Zahlen in Schlagzeilen geknallt werden", führte Eberl aus: "Unser neuer Stürmer Lois Openda hat 38,5 Millionen Euro gekostet. Unfassbar viel Geld im Vergleich zu früher! Aber es sind halt nicht 49, wie zu lesen war. Das tut dem Spieler nicht gut."

Der 49-Jährige vermisst angesichts der immer höheren Summen auf dem Markt zudem eine entsprechende Bewertung der vermeintlich kleineren Transfers. So seien Abgänge von Alexander Sörloth (FC Villarreal), Tom Krauß (FSV Mainz 05) oder Angelino (Galatasaray Istanbul/Leihe) ebenfalls relevant. "Als wären 10 oder 20 Millionen Euro nichts mehr wert", sagte Eberl.

Der frühere Gladbacher bestätigte außerdem, dass RB in dieser Transferperiode "sogar mehr" als 240 Millionen Euro eingenommen habe. Leipzig hatte unter anderem Josko Gvardiol (Manchester City), Dominik Szoboszlai (FC Liverpool) und Christopher Nkunku (FC Chelsea) für viel Geld nach England verkauft. Gvardiol allein brachte Medienberichten zufolge um die 90 Millionen Euro ein.

Dass immer mehr Details von Transfers durch Experten auf Social Media nahezu in Echtzeit kommuniziert werden, bezeichnete Eberl als "eine Katastrophe. Du kannst gar nicht mehr zocken! Du kannst gar nicht mehr kreativ sein! Manchmal kommt es uns vor, als würden unsere Angebote schon getwittert, bevor wir sie abgeschickt haben."

Max Eberl über Bayern-Gerüchte: "Es gibt da nichts!"

Die immer wieder aufkommenden Spekulationen über einen vermeintlichen Wechsel von Max Eberl zu Bayern München haben RB Leipzigs Sport-Geschäftsführer zu einer kuriosen Maßnahme veranlasst. "Ich habe kürzlich auch eine andere Route genommen, als ich privat am Tegernsee war. Ich bin extra eine schlechtere Straße gefahren, um ja nicht durch Bad Wiessee zu kommen", berichtete Eberl. In Bad Wiessee wohnt Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß.

Der Sportchef der Sachsen stellte klar, dass er keine Absichten auf einen Wechsel in die bayerische Landeshauptstadt habe. "Es gibt da nichts! Das Einzige, was es gibt, ist, dass ich in Leipzig mit meinem Team gerade einen Riesen-Umbruch durchziehe, der mit Zu- und Abgängen fast 30 Bewegungen umfasst, inklusive einer Verlängerung des Trainervertrages. Das ist eine Menge Arbeit, und sie macht mir großen Spaß", sagte Eberl.

Dass er das Gefühl habe, sich privat einschränken zu müssen, sei "fragwürdig", ergänzte Eberl. Gemeinsam mit Hoeneß achte er darauf, "dass wir nicht mal telefonieren. Wir haben auch gesagt, es wäre schön, sich anlässlich des Supercups mal wieder zu sehen, aber Uli meinte dann: Max, das wäre im Moment vielleicht nicht so gut. Ich musste ihm Recht geben."

Bayern hat nach der Trennung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic im Anschluss an die vergangene Saison Christoph Freund als neuen Sportdirektor vom FC Salzburg verpflichtet. Der Österreicher beginnt seine Arbeit am 1. September. Ob der deutsche Rekordmeister kurz- oder mittelfristig auch einen neuen Sportvorstand sucht, ist unklar.

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