Nach öffentlichem Wechselwunsch: Randal Kolo Muani streikt für einen Wechsel von Eintracht Frankfurt zu PSG

Von Oliver Maywurm / Niklas Staiger / SID
Randal Kolo Muani
© getty

Stürmerstar Randal Kolo Muani hat Eintracht Frankfurt öffentlich um die Freigabe für einen Wechsel zu Paris Saint-Germain gebeten. Bei der SGE verweigert er nun das Abschlusstraining vor dem Playoff-Spiel am Donnerstag und wird gegen Levski Sofia nicht antreten.

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"Wir haben Randal anders kennengelernt und wissen um seinen eigentlichen Charakter. Es prasselt aktuell sehr viel auf ihn ein und daraus resultiert diese Reaktion, die falsch ist, was wir ihm und seinem Umfeld auch klar und in allen Auswirkungen verdeutlicht haben", erklärte Sportvorstand Markus Krösche am Mittwochvormittag zum Fehlen Kolo Muanis beim Abschlusstraining. Damit wird er am Donnerstag auch nicht gegen Sofia antreten.

"Wir werden das Spiel gegen Levski Sofia ohne ihn bestreiten. Für uns ist klar: Das Verhalten hat keinen Einfluss auf Transferaktivitäten. Wichtig ist jetzt erst einmal das wichtige Spiel gegen Sofia. Das hat oberste Priorität und eine große Bedeutung für den Klub. Unsere Mannschaft hat eine hohe Qualität und sie ist voll auf das morgige Spiel fokussiert."

Gemäß Trainer Dino Toppmöller wird der Wirbel um Kolo Muani keinen Einfluss auf die Mannschaft nehmen. "Ich sehe das als große Chance für uns als Gruppe. Wir sind nicht hier, um zu jammern. Eintracht Frankfurt ist immer größer als ein einzelner Spieler", sagte der 42-Jährige. Als möglichen Ersatz für die Partie am Donnerstag brachte Toppmöller Jessic Ngankam ins Spiel. Routinier Makoto Hasebe betonte, die Kabine sei "sehr ruhig".

Ob Kolo Muani mit seinem Verhalten Erfolg haben wird, konnte Toppmöller noch nicht voraussagen. "Das werden wir sehen, das kann ich nicht beantworten", sagte Toppmöller mit Blick auf die Frage, ob der Stürmer noch einmal für die Hessen auflaufen werde: "Wir müssen abwarten, was die nächsten Tage passiert. Wenn ich alles sagen würde, was ich denke oder was ich fühle, wäre das nicht ganz so gut."

Eintracht Frankfurt: Randal Kolo Muani zieht es zu PSG

Laut Sport1 ist das Tischtuch zwischen Spieler und Verantwortlichen trotz des Streiks nicht zerschnitten. Sollte es keinen Transfer zu PSG in den kommenden beiden Tagen geben, werde man Kolo Muani wieder in den Kader integrieren. Ähnlich, wie es der Klub vor nicht allzu langer Zeit erfolgreich bei Filip Kostic (heute Juventus) hinbekommen hatte.

Kolo Muanis Streik hatte sich laut der Bild bereits angekündigt. Denn am Dienstagabend veröffentlichte Sky Aussagen Kolo Muanis, die seinen Wechselwunsch öffentlich machten und Druck auf die Eintracht aufbauen sollten - dem Bericht zufolge waren sie nicht von den Frankfurtern autorisiert.

"Ich habe Eintracht Frankfurt viel zu verdanken. Ich habe die Fans in mein Herz geschlossen und mich immer top professionell verhalten. Ich habe bis zuletzt immer alles für den Verein gegeben. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass Paris Saint-Germain ein Rekordangebot für mich hinterlegt hat", betonte Kolo Muani bei Sky.

Randal Kolo Muani: "Ich möchte gerne zu Paris wechseln"

Der 24-jährige Franzose führte aus: "Ein Wechsel zu Paris ist jetzt eine einmalige Chance für mich. Ich möchte gerne zu Paris wechseln und habe das auch den Verantwortlichen mitgeteilt. Ich hoffe und wünsche mir, dass Frankfurt dem Angebot aus Paris zustimmt und mir dieser Wechsel jetzt ermöglicht wird."

Als Grund für sein Fehlen habe der Angreifer seine "Wechselabsichten zu einem anderen Verein vor der am Freitagabend endenden Transferperiode" genannt, hieß es in einer Mitteilung der Frankfurter am Mittwoch. Öffentlich klar war da noch nicht, was L'Equipe wenig später berichtete: Kolo Muani sei bereits nach Paris abgereist und warte eine Einigung der beiden Klubs ab.

Laut L'Equipe soll PSG der Eintracht zuletzt 65 Millionen Euro an Ablöse plus Stürmer Hugo Ekitiké als Ersatz für Kolo Muani geboten haben. Es war wohl bereits die dritte Offerte der Pariser für den Vize-Weltmeister, auch diese hat Frankfurt aber offenbar abgelehnt.

Dem Bericht von L'Equipe zufolge ist das jüngste Angebot noch weit von den Vorstellungen der SGE entfernt. In den vergangenen Wochen hieß es immer wieder, dass Frankfurt mindestens 100 Millionen Euro an reiner Ablöse für Kolo Muani haben will. 65 Millionen Euro plus Ekitiké sind den Hessen wohl noch zu wenig.

Kolo Muani war im Sommer 2022 ablösefrei vom FC Nantes zur Eintracht gewechselt und entwickelte sich dort zu einem der begehrtesten Stürmer Europas.

Sein Vertrag in Frankfurt läuft noch bis 2027, in den ersten vier Pflichtspielen der neuen Saison gelangen Kolo Muani bereits drei Tore.

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