FC Bayern: Lothar Matthäus kritisiert frühes Debüt von Harry Kane - und schickt Warnung an Thomas Tuchel

Von Christian Guinin / SID
Lothar Natthäus
© getty

Für Lothar Matthäus war die Einwechslung von Bayern Münchens Rekordzugang Harry Kane im Supercup gegen RB Leipzig am Samstag (0:3) "ein Fehler".

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Der Rekordmeister hätte den Stürmer "nach all dem Hickhack der letzten Tage rund um seine Unterschrift den Fans vorstellen und ihn dann schön neben Uli Hoeneß auf die Tribüne setzen sollen", erklärte der deutsche Rekordnationalspieler in seiner Kolumne bei Sky.

"Er hätte eine Woche mit der Mannschaft ordentlich trainiert und dann gegen Werder Bremen zum Saisonstart von Anfang an auf dem Platz gestanden", führte Matthäus aus: "Das Gezeter um seinen Flug, noch schnell zum Medizincheck, mitten in der Nacht unterschrieben und so weiter. Das war keine gute Idee mit dem ersten Spiel."

Trainer Thomas Tuchel hatte den Kapitän und Rekordtorschützen der englischen Nationalmannschaft beim Stand von 0:2 in der 63. Minute eingewechselt. Kane (30) war erst am Freitagabend in München angekommen, am Samstagvormittag machte der FC Bayern den größten Transfer der Bundesligageschichte (100 Millionen Euro Ablöse plus mögliche Boni) offiziell, am Abend dann gleich das Debüt.

Losgelöst vom unglücklichen Einstand des Torjägers ist die Personalie Kane nach Ansicht von Matthäus schlichtweg "top". Der Preis sei für die heutige Zeit "in Ordnung". Kane sei "einer der fünf besten Stürmer der Welt. Er wird sich an die Bundesliga gewöhnen müssen, aber sicherlich eine Menge Tore für Bayern schießen."

Das Sommertheater um seine Verpflichtung, insbesondere das Bekanntwerden der zähen Verhandlungen mit Kanes Herzensverein Tottenham Hotspur sei allerdings "nicht Bayern-like" gewesen, sagte der Weltmeister von 1990: "Ich kann mich nicht erinnern, dass Bayern sich jemals so von einem anderen Klub an der Nase hat herumführen lassen."

FC Bayern - Matthäus: Für Tuchel "kann es gefährlich werden"

Darüber hinaus gab es von Matthäus auch eine direkte Warnung an Tuchel. Nach vier Monaten als Coach des FC Bayern München vermisse man noch eine klare Handschrift beim 49-Jährigen.

"Mich haben ein paar zehnjährige Kinder gefragt, warum Tuchel die Mannschaft immer noch nicht besser gemacht hat. Meine Antwort behalte ich an dieser Stelle für mich. Tuchel hat immer noch keine Mannschaft geformt und gefunden", erklärte Matthäus.

Auch die kritischen Aussagen Tuchels nach der Pleite wertete der 62-Jährige als mindestens unglücklich. "Ich bin sicher, dass das für Unverständnis und Kopfschütteln bei den Profis sorgt." Matthäus warnte den Bayern-Coach: "Wenn er nicht aufpasst, wird er die Kabine nicht so hinter sich bringen, wie es nötig wäre. Das kann schnell gefährlich für ihn werden. Mich haben seine Aussagen insgesamt sehr verwundert."

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