Hertha-Kandidaten: Macht es ein Russland-Rückkehrer?

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Hertha BSC hat sich von Trainer Tayfun Korkut getrennt. Einen Tag nach der 0:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach zog der Hauptstadtklub die Reißleine und will im Abstiegskampf noch einmal einen "Neuanfang" wagen.
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Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic hatte nach der Entlassung von Pal Dardai Ende November Korkut als Nachfolger präsentiert, doch unter dessen Regie gelang nicht die erhoffte Wende: nur zwei Siege in 13 Spielen - Tabellenplatz 17.
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Bobic hatte Korkut zuletzt gestärkt, muss jetzt aber doch noch einen neuen Feuerwehrmann für die verbleibenden acht Ligaspiele präsentieren. Wie geht's weiter? Wir zeigen die Kandidaten.
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NIKO KOVAC: Nach dem Aus des Ex-Bayern-Trainers in Monaco kamen reflexartig die Gerüchte um eine mögliche Wiedervereinigung von Bobic und Kovac auf. "Ein bisschen einfach, aber so funktioniert Fußball am Ende des Tages nicht", sagte Bobic im Januar.
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"Ich kann gar nichts ausschließen", meinte Bobic damals noch. Das Duo arbeitete schon bei Eintracht Frankfurt erfolgreich zusammen. Ein Engagement von Kovac ist aber eher unwahrscheinlich. Laut Bild soll den Ex-Hertha-Profi ein Job in England reizen.
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"Ich möchte wieder ab Sommer etwas machen und nicht jemanden mittendrin ablösen", sagte Kovac zudem im Februar der Bild, und erst einmal regenerieren. Die Hertha käme wohl so nur als klassische "Herzensangelegenheit" in Frage.
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DAVID WAGNER: Der ehemalige Schalke-Coach und Ex-BVB-Nachwuchstrainer wurde erst vor kurzem beim Schweizer Meister Young Boys Bern aufgrund nur noch geringer Chancen auf eine Titelverteidigung entlassen. Wagner wäre somit auf dem Markt.
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Bereits nach Dardais Entlassung soll Wagner laut Sport Bild ein Kandidat auf den Trainerjob bei der Hertha gewesen sein. Könnte er jetzt übernehmen? Seine beste Zeit hatte er bei Huddersfield in England, auch auf Schalke funktionierte es eine Weile.
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MARKUS GISDOL: Mit Hoffenheim, dem HSV und Köln verfügt Gisdol über Bundesliga-Erfahrung, auch in puncto "zweite Tabellenhälfte". Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine hatte er die Reißleine gezogen und Lok Moskau verlassen.
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Gisdol wäre also auf dem Markt. Eine Auszeit oder ähnliches hatte er nach seinem Abschied aus Russland nicht angekündigt - und im April 2013 unter ähnlichen Vorzeichen bei Hoffenheim übernommen. Damals schaffte er über die Relegation den Klassenerhalt.
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DANIEL FARKE: Wie Wagner, der Huddersfield in die Premier League führte, sammelte auch Farke mit Norwich City Auslandserfahrung. Zuletzt war der frühere Dortmunder Nachwuchscoach beim FK Krasnodar in Russland tätig.
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Doch nach Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine löste Farke seinen Vertrag bei Krasnodar nach nur rund sieben Wochen wieder auf. Auch er wäre damit verfügbar. Zuletzt fiel sein Name bereits im Zusammenhang mit Schalke.
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FRIEDHELM FUNKEL: Der Prototyp des Feuerwehrmannes. Half zuletzt im Frühjahr 2021 beim 1. FC Köln aus, über die Relegation hielt der Effzeh die Klasse. Erfahrene, stressresistente Trainer brauche es im Abstiegskampf, betonte Horst Heldt bei der Bild ...
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... und empfahl Funkel offen in der Hauptstadt. Das Problem: 2009/10 sollte Funkel die Hertha schon einmal vor dem Abstieg retten - und schaffte das damals nicht. Insofern wäre er den Fans schwer zu vermitteln.
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LUCIEN FAVRE: Für den Schweizer wäre es eine Rückkehr zur Hertha, er trainierte den Verein schon einmal von 2007 bis 2009. Seit seinem Abschied vom BVB ist Favre vereinslos, könnte sofort loslegen. Allerdings ...
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... wäre es für Favre sportlich gesehen ein deutlicher Rückschritt, die Trennung damals lief nicht sonderlich harmonisch ab - und ob er mit seiner ruhigen Art wirklich für einen Abstiegskampf-Schlussspurt in der Hauptstadt geeignet ist?
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EDIN TERZIC: Der Technische Direktor des BVB, der die Dortmunder als Interimscoach im vergangenen Jahr noch zum Pokalsieg führte, wurde schon nach der Entlassung von Pal Dardai in Berlin gehandelt.
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Hertha soll damals bereits Kontakt zu Terzic aufgenommen haben, aber ein Wechsel in die Hauptstadt zerschlug sich. Die Erfolgsaussichten bei einem erneuten Berliner Abwerbungsversuch in dieser Ausgangslage scheinen mehr als gering.
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OLIVER REISS: Der gebürtige Berliner wäre die interne Lösung. Der 39-Jährige trainiert seit 2019 die U17 der Hertha. Und das sehr erfolgreich. Aktuell liegt das Team ungeschlagen auf Platz eins der Bundesliga Nord.
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Noch fehlt Reiß die nötige Lizenz, aber daran arbeitet er. Beim aktuellen Trainerlehrgang des DFB für den Erhalt der Pro Lizenz zählt Reiß zu den Teilnehmern.
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ANTE COVIC: Noch eine potenzielle interne Lösung, Covic betreut derzeit die Berliner U23. Allerdings war er 2019 schon einmal am Amt des Cheftrainers gescheitert und wurde noch vor Ende der Hinserie abgesägt. Fraglich, ob es einen zweiten Versuch gibt.
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MIRKO SLOMKA: Schalke, Hannover, HSV, KSC - der 54-Jährige ist derzeit vereinslos und brächte eine Menge Erfahrung mit. Erfolgreiche Stationen liegen bei Slomka aber mittlerweile rund ein Jahrzehnt zurück - ein Engagement würde überraschen.
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ACHIM BEIERLORZER: Gab vor Domenico Tedescos Verpflichtung kurz den Interimstrainer bei RB Leipzig, könnte auf Erfahrungen in Mainz, Köln und Regensburg verweisen. Mainz hatte 2020 immerhin vor dem Abstieg bewahrt, musste dann aber im Unfrieden gehen ...
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MARK VAN BOMMEL: Ein großer Name, aber der Niederländer hat keine Erfahrung im Abstiegskampf. Fing im Sommer mit Wolfsburg stark an, ließ dann noch stärker nach. Immerhin könnte er dem Team als Aggressiv-Leader Feuer unterm Hintern machen ...
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BRUNO LABBADIA: Ein vereinsloser Trainer mit extrem viel Bundesliga-Erfahrung - und dennoch keine Option, schließlich wurde Labbadia im Januar 2021 erst von der Hertha entlassen. Obwohl: Immerhin bezahlt ihn der Klub noch ...
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