BVB - Erkenntnisse nach dem Sieg bei Arminia Bielefeld: Probleme ohne Haaland - Risiko mit Hummels

Von Maximilian Lotz
Mats Hummels erzielte per Direktabnahme das zwischenzeitliche 2:0 für Dortmund in Bielefeld.
© getty

Borussia Dortmund hat sich letztlich souverän bei Arminia Bielefeld durchgesetzt. Doch die womöglich längere Pause von Erling Haaland könnte problematisch werden. Gleiches gilt für das riskante Spiel mit Mats Hummels. Die Erkenntnisse zum 3:1-Sieg des BVB in Bielefeld.

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BVB muss das Haaland-Vakuum füllen

Bezeichnenderweise fiel in Abwesenheit des verletzten Goalgetters Haaland keines der drei Dortmunder Tore auf der Bielefelder Alm durch einen ausgewiesenen Stürmer.

Abräumer Emre Can übernahm anstelle des verhinderten Elferschützen Haaland die Verantwortung vom Punkt (31.) und fungierte damit als Dosenöffner für den BVB, das sehenswerte Volleytor von Innenverteidiger Mats Hummels (45.) kurz vor der Pause war schon die halbe Miete. Und Jude Bellingham, üblicherweise als Sechser oder Achter der Mann für die Pässe in die Spitze, sorgte mit seinem Super-Solo für die Entscheidung (72.).

Auf den ersten Blick geht's also auch ohne Torgarant Haaland, der in bislang 49 Bundesligaspielen für den BVB ebenso viele Treffer markiert hat. Auf sein Jubiläumstor muss der 21-Jährige aber wohl noch einige Zeit warten. Laut BVB-Coach Marco Rose fehlt Haaland wegen einer Verletzung am Hüftbeuger "mehrere Wochen". Laut Sport1 soll es sich sogar um einen Muskelbündelriss handeln, sodass Haaland Dortmund bis in den Dezember hinein fehlen könnte. Und das könnte problematisch werden.

"Es wird offensiv sehr dünn", sagte Rose bereits im Vorfeld der Partie in Bielefeld: "Da müssen wir basteln." Wie beim Spiel gegen den FC Augsburg (2:1) Anfang Oktober, als Haaland ebenfalls passen musste, entschied sich Rose für Neuzugang Donyell Malen als Sturmspitze. Der für 30 Millionen Euro von der PSV Eindhoven gekommene Niederländer tut sich allerdings weiterhin in der neuen Umgebung schwer. Ende September gelang ihm in der Champions League gegen Sporting sein erstes Tor im BVB-Trikot. Doch die erhoffte Initialzündung blieb aus.

Malen zündet noch nicht: So spielte der BVB ohne Haaland

In Bielefeld wurde Malen in der 66. Minute ausgewechselt, zu dem Zeitpunkt war er der Dortmunder mit den wenigsten Ballaktionen (32). Einem ersten gefährlichen Torschuss (8.) folgte lange Zeit wenig. Immerhin holte er mit einem mutigen Dribbling gegen Cedric Brunner den Elfmeter raus. Der 1,78 Meter große Niederländer ist natürlich ein ganz anderer Spielertyp als der wuchtige 1,94 Meter-Hüne Haaland, daher kann er den Norweger auch nicht eins zu eins ersetzen.

Das Spiel des BVB ist ohne den Zielspieler Haaland ein anderes. In der Offensive agierten die Schwarz-Gelben in Bielefeld zwar sehr variabel, verlagerten das Spiel auch immer wieder auf die Flügel, so wie etwa bei Bellinghams Tor, der sein Solo vom linken Strafraumeck begann. Ohne Haaland fehlt den Dortmundern aber nicht nur der torgefährlichste, sondern auch der abschlussfreudigste Spieler. Vergangene Woche gegen Mainz verwertete er zwei seiner vier Versuche. In den drei Ligapartien ohne Haaland kam nur Reus einmal gegen Augsburg auf genauso viele Abschlüsse - traf dabei allerdings nicht. Auch gegen Bielefeld blieb der BVB-Kapitän bei seinen drei Torschüssen glücklos.

Die angespannte Personalsituation in der Offensive könnte sich mit Blick auf das nächste Ligaspiel gegen den 1. FC Köln zumindest etwas entspannen. Laut Rose könnte bis dahin Youssoufa Moukoko, der aktuell wegen eines Muskelfaserrisses fehlt, "möglicherweise eine Option" sein. Weitere Alternativen sind die in Bielefeld eingewechselten Reinier und Steffen Tigges, die allerdings ohne nennenswerte Akzente blieben. Um auch ohne Haalands unstillbaren Torhunger weiter erfolgreich agieren zu können, muss Rose wohl auch in den nächsten Spielen noch etwas Bastelarbeit betreiben. Die nächste Prüfung wartet im DFB-Pokal gegen den FC Ingolstadt (Dienstag, 20 Uhr im LIVETICKER).

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