BVB düpiert RB Leipzig im Topspiel - Fünf Erkenntnisse: Borussia Dortmund entdeckt das "Drecksack-Gen"

Mats Hummels lädt während des BVB-Spiels gegen RB Leipzig zur Lagebesprechung mit Erling Haaland und Marco Reus.
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4. RB Leipzig stirbt gegen Dortmund den "BVB-Tod"

Leipzig hatte eigentlich alle Trümpfe in der Hand. Die Überlegenheit der Sachsen war in der ersten halben Stunde erdrückend, nur ein BVB-Spieler hatte seinen Aktionsradiusmittelpunkt in der Leipziger Hälfte - und das war Stürmer Erling Haaland. Ballbesitz, Passquote, Torschüsse: Alles sprach für die Leipziger.

Doch ernsthafte Torgefahr wollte einfach nicht aufkommen. Das lag zum einen an der starken Dortmunder Defensivleistung, zum anderen litt das Leipziger Spiel durch die eigene Dominanz an einer altbekannten BVB-Krankheit.

Es habe "ein bisschen die Tiefe" gefehlt, monierte Trainer Julian Nagelsmann nach dem Spiel. Hinter die Ketten, da wo es dem Gegner wehtut und kaum noch zu verteidigen ist, kam Leipzig nur einmal in der ersten Halbzeit. Tyler Adams entschied sich jedoch für den falschen Ball, was Nagelsmann an der Seitenlinie zur Weißglut trieb.

"Bei uns hat der Punch im letzten Drittel gefehlt", fügte Nagelsmann an. Ähnliche Formulierungen kennt man aus Dortmund, wenn sich der BVB mal wieder an tiefstehenden Gegnern wie Augsburg oder Köln die Zähne ausgebissen und trotz klarer Überlegenheit und absoluter Spielkontrolle nach Kontergegentoren mit leeren Händen dagestanden hatte.

RBL starb ironischerweise gegen den BVB den "BVB-Tod". Stürmer Yussuf Poulsen brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: "Wir haben sie in der ersten Halbzeit an die Wand gespielt. Aber wenn wir dann keine klaren Torchancen rausspielen, können wir noch so viel Ballbesitz haben."

Die realtaktische Aufstellung des BVB und von RB Leipzig nach der ersten Halbzeit: RBL drückend überlegen und der BVB mit zehn Mann in der eigenen Hälfte.
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Die realtaktische Aufstellung des BVB und von RB Leipzig nach der ersten Halbzeit: RBL drückend überlegen und der BVB mit zehn Mann in der eigenen Hälfte.

5. BVB-Kapitän Marco Reus darf nie abgeschrieben werden

Ein kleines Lächeln konnte sich BVB-Kapitän Marco Reus im Interview mit Sky nach dem Spiel dann doch nicht verkneifen. Da stand er nun, hatte gerade sein wohl bestes Spiel der laufenden Saison absolviert und hörte sich an, was Experte Lothar Matthäus über ihn sagte.

Dass er wieder zurück sei, stellte Matthäus fest, wieder "Spaß am Spiel" habe, verletzungs- und schmerzfrei sei. Der Marco Reus, den er noch vor zwei Monaten mit "hängenden Achseln" registriert habe? Der war zumindest gegen RBL nicht zu sehen.

Und Reus? Der schmunzelte einfach. Weil er es seinen Kritikern einmal mehr gezeigt hatte. Dietmar Hamann zum Beispiel, ein Kollege von Matthäus bei Sky, der noch im Oktober gefordert hatte, ihm die Kapitänsbinde wegzunehmen, weil "Dortmund derzeit ohne ihn besser" sei und man keinen Kapitän haben könne, "der nur die Hälfte der Spiele macht".

Dass der BVB ohne Reus gegen Leipzig, in dem wohl wichtigsten Spiel der laufenden Saison, besser gewesen wäre, lässt sich stark bezweifeln. Der 31-Jährige glänzte als zweifacher Vorbereiter: einmal legte er überragend per Hacke für Sancho auf, einmal mit einem überlegten Schnittstellenpass für Haaland. "Heute war es ein deutlicher Schritt nach vorne. Von uns, aber auch von mir persönlich", sagte Reus.

Zumindest Hamann hatte ihn also zu früh abgeschrieben. Es ist nicht das erste Mal, dass man Reus' Aussichten auf ein gelungenes Comeback nach langwierigen Verletzungen, die ihn schon so häufig heimsuchten, klein redete. Dabei müssten es Hamann und Co. eigentlich mittlerweile gelernt haben: ein Marco Reus darf nie ganz abgeschrieben werden.

Bundesliga-Tabelle: BVB springt an Union vorbei auf Platz vier

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München1546:242233
2.RB Leipzig1526:121431
3.Bayer Leverkusen1530:151529
4.Borussia Dortmund1531:191228
5.1. FC Union Berlin1531:201125
6.Wolfsburg1522:17525
7.Borussia M'gladbach1528:24424
8.SC Freiburg1528:24423
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