Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff über geplatzten Haaland-Wechsel: "Passte nicht in unser Gehaltsgefüge"

Von SPOX
Erling Haaland war bereits zu Gesprächen in Leipzig.
© getty

RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (45) hat erklärt, woran der Wechsel von Erling Haaland zu RB Leipzig im vergangenen Winter scheiterte. Der 20 Jahre alte Stürmer hatte sich stattdessen für einen Transfer zu Borussia Dortmund entschieden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Die Vorstellungen, die der Spieler und sein Berater damals hatten, passten nicht in unser Gehaltsgefüge", sagte Mintzlaff zu DAZN. Der Erfolg von Vertragsverhandlungen hänge schließlich auch immer vom "Gesamtsetup" ab.

"Erling war auch bei uns und wir haben gute Gespräche geführt. Aber die Situation war die, dass Timo Werner bei uns bis zur Winterpause 18 Tore geschossen hat. Dass Dortmund dringend diese Position gesucht hat. Dass Dortmund natürlich auch ein fantastischer Klub ist. Und dann kam noch die wirtschaftliche Komponente dazu", sagte Mintzlaff.

Mittlerweile ist Haaland mit 33 Toren in 32 Spielen beim BVB eingeschlagen. Werner verließ Leipzig im darauffolgenden Sommer zum FC Chelsea. Einen Werner-Ersatz hat Leipzig noch nicht gefunden. Die Neuzugänge Hee-chan Hwang (9 Mio. Euro) und Alexander Sörloth (20 Mio. Euro) blieben bisher hinter den Erwartungen zurück.

Oliver Mintzlaff über den schweren Sprung zu den RBL-Profis

Dass RBL zeitnah Verstärkungen aus der eigenen Nachwuchsabteilung bekommt, ist unterdessen unwahrscheinlich. Bisher schaffte es noch kein Eigengewächs ins Bundesligateam. Für Mintzlaff ist das nicht verwunderlich: "Der Sprung für einen U19-Spieler in eine Champions-League-Mannschaft ist extrem groß. Dementsprechend darf auch die Erwartungshaltung nicht sein, dass wir jedes Jahr ein bis zwei Nachwuchsspieler hochziehen und die direkt 1235 Spielminuten haben."

Stattdessen holt RB Leipzig einen weiteren Neuzugang für die Offensive. Im Januar-Transferfenster wird Dominik Szoboszlai für 20 Millionen Euro von Red Bull Salzburg zum Schwesterklub RBL stoßen. Und das trotz der offenbar angespannten finanziellen Lage bei RB Leipzig.

Oliver Mintzlaff sieht RB nicht auf Bayern-Niveau.
© imago images/Poolfoto
Oliver Mintzlaff sieht RB nicht auf Bayern-Niveau.

Oliver Mintzlaff: "Befinden uns in absoluter Krisensituation"

"Wir planen in dieser und auch in der nächsten Saison mit Mindereinnahmen von jeweils 30 Millionen Euro. Wir befinden uns wie die ganze Welt in einer absoluten Krisensituation", sagte Mintzlaff.

Der Geschäftsführer des Tabellenzweiten der Bundesliga erklärte: "Es ist nicht so, dass ich in Fuschl (Red Bull Headquarter, Anm. d. Red.) anrufe und sage: 'Wir haben jetzt hier Covid-19, überweist uns mal mehr Geld!' Red Bull ist zwar stolzer Sponsor und wir sind stolz diesen Sponsor zu haben. Aber es läuft nicht so wie sich das vielleicht der eine oder andere Fußballfan oder Journalist vorstellt. Wir unterliegen den Regularien genauso."

Zuletzt erntete RB Leipzig Kritik, nachdem bekannt geworden war, dass Schulden der RasenBallsport Leipzig GmbH beim Sponsor Red Bull GmbH in Höhe von 100 Millionen Euro in die Kapitalrücklage des Bundesligisten umgewandelt wurden. Mintzlaff sieht darin allerdings keine ungewöhnliche Transaktion und will nichts von einem Schuldenerlass wissen.

Artikel und Videos zum Thema