Jens Lehmann gegen Geisterspiele: "Warum nicht 20.000 Zuschauer in die Allianz Arena lassen?"

Von SPOX
Jens Lehmann hat mit seinen Aussagen zum Coronavirus und Fußballspielen mit Zuschauern für Aufsehen gesorgt.
© getty

Ex-Nationalspieler Jens Lehmann hat mit einer kontroversen These im Sport1-Doppelpass für Aufsehen gesorgt. Der frühere Keeper kann nicht nachvollziehen, warum in großen Stadien wie der Allianz Arena nicht 20.000 Zuschauer zugelassen werden können.

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"Ich glaube die Politik hat alles richtig gemacht, indem sie eine Ausgangssperre verhängt hat", lobte Lehmann am Sonntagvormittag zunächst das entschlossene Handeln der Politik." Für den Fußball war das auch gut, nur glaube ich, dass man jetzt einen Fehler macht, dass weiter alles geschlossen bleibt. Jeder Tag kostet uns Milliarden", warnte der Keeper weiter.

So seien Geisterspiele natürlich eine Option, doch selbst das sieht Lehmann nicht als notwendig an. "Eine Frage hat mir bislang auch noch keiner beantworten können. In die Allianz Arena passen 70.000 Leute, warum kann man da nicht 20.000 Leute reinstecken?"

Er ist der Meinung, dass sich die anwesenden Zuschauer problemlos verteilen könnten. "In so ein großes Stadion können dann 20.000 Leute rein, die sich wahrscheinlich im Abstand von zehn Metern nie in die Quere kommen."

Jens Lehmann kritisiert Politik

Gleichzeitig verwies Lehmann auf den Alltag und den Umstand, dass inzwischen wieder mehr Leute an frische Luft strömen. "Ich war gestern fahrradfahren. Ich habe noch nie so viele Fahrradfahrer in meinem Leben gesehen, auch in Gruppen zusammen. Da steht dann die Polizei daneben und sagt gar nichts mehr, weil sie wahrscheinlich sich selbst nicht sicher sind, was sie eigentlich regeln sollen."

Ohnehin sei es für ihn nicht verständlich, warum die harten Maßnahmen, die auch einen Teil der Freiheitsrechte beschneiden würden, nicht schneller gelockert würden: "Ich glaube, dass wir von Politikern und Virologen gar nicht richtig Bescheid bekommen, wie sich das Virus verhält. Man wird mit Zahlen konfrontiert, die noch vor vier Wochen als optimal eingestuft worden wären, um eine Lockerung zu erzielen. Jetzt sind sie auf einmal doch nicht gut genug."

Die Politik hat bislang noch keine Entscheidung über mögliche Bundesliga-Geisterspiele getroffen. Großveranstaltungen sind vorerst bis Ende August untersagt.

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