Nach einem der erfolgreichsten Jahre in der jüngeren Vereinsgeschichte blickt Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer mit großer Freude auf 2019 zurück. "2019 war für uns alle ein Lichtjahr. In den 120 Jahren Geschichte von Eintracht Frankfurt gehört es zu den herausragendsten, die es je bei uns gegeben hat. Ein absolutes Leuchtjahr! Und das gilt für alle Bereiche", sagte Fischer im Interview mit der FAZ .
Nach dem Halbfinaleinzug in der Europa League in der vergangenen Spielzeit schafften die Hessen auch in der aktuellen Saison den Sprung in die K.o.-Runde im Europapokal. "Wir haben uns in der Europa League gegen Champions-League-Klubs behaupten können. Wir haben Arsenal auswärts geschlagen. Und 2020 wird es im Sechzehntelfinale mit Salzburg weitergehen", sagte Fischer: "Wir haben Blut geleckt und wollen am liebsten dauerhaft international spielen."
Zum Abschluss der Hinrunde ging dem Team von Trainer Adi Hütter aber die Luft aus. Aus den letzten sechs Pflichtspielen gab es fünf Niederlagen und ein Remis, in der Bundesliga rutschte Frankfurt auf Rang 13 ab und ist nur noch drei Zähler vom Relegationsplatz entfernt. "Keinem von uns wird die Demut abhanden gehen. So weit sind wir nicht. Das wissen wir", sagte der 63 Jahre alte Fischer.
Eintracht Frankfurt international! Die verrückten Choreos der SGE-Fans
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Eintracht Frankfurt ist weit über die Grenzen hinaus bekannt. Der Grund: die Fan-Choreos. In der vergangenen Saison trugen die Fans die Mannschaft ins Halbfinale. Und jetzt machten sie zum Auftakt gegen Arsenal genau da weiter, wo sie aufgehört haben.
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19. September 2019: Ein riesiger Banner mit der Aufschrift "Eintracht Frankfurt mein Verein" zieht sich über die Tribüne. Kann sich sehen lassen!
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Das ist natürlich nicht alles. Einen fetten Papier-Regen gibt es oben drauf.
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Ganz zur "Freude" der Aufräum-Patrouille, welche die Fan-Utensilien wegblasen muss ...
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Bereits in Quali eröffneten die Eintracht-Fans die neue Europapokal-Heimsaison gegen den FC Flora aus Tallinn mit einer weiteren beeindruckenden Choreographie.
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Der 2:1-Sieg der SGE gerät bei diesem Anblick fast schon in den Hintergrund. Ein großes Banner mit der Aufschrift "Mein Verein" ziert die Nordwestkurve. Ein Warm-Up im Vergleich zu dem, was die Anhänger der Hessen sonst auf die Beine stellen.
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29. August 2013: Eintracht Frankfurt zurück im Europapokal - nach sieben Jahren. Die SGE-Fans feierten ihr Comeback zu Hause gegen Qarabag Agdam. Dabei war das erst die Qualifikationsrunde.
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Nach eindrucksvoller Choreo zu Beginn des Spiels unterstützten die SGE-Fans ihre Mannschaft sowohl verbal als auch optisch.
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Als Belohnung gab es einen 2:1-Sieg. Die Europa-League-Trophäen wurden gezückt.
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19. September 2013: Frankfurt empfing Girondins Bordeaux in der Commerzbank-Arena. Die Fans selbst konnte man im Pyro-Nebel kaum mehr erkennen.
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Frankfurt kann aber auch romantisch: "Unsere Fahnen, unsere Farben, genau wie die Herzen, die in uns schlagen."
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3. Oktober 2013: Auch beim Auswärtsspiel in Nikosia war die Eintracht auf den Rängen präsent. Ebenso wie auf dem Platz - die SGE holte einen 3:0-Sieg!
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24. Oktober 2013: SGE! Auch gegen Maccabi Tel Aviv beeindruckten sowohl Fans als auch Mannschaft. 2:0 gewann Frankfurt.
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28. November 2013: Der komplette Gästeblock in Bordeaux war in Orange gekleidet.
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Auch hier zündelten die Frankfurter ordentlich. Es gab aber auch was zu feiern: den vierten Sieg im fünften Gruppenspiel.
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12. Dezember 2013: Zum letzten Gruppenspiel gegen Nikosia kurz vor Weihnachten dekorierten die SGE-Fans ihre Tribüne festlich mit einer Zielscheibe - der Volltreffer ist natürlich das Eintracht-Logo.
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20. Februar 2014: Hinspiel in der Zwischenrunde. Die Eintracht zu Gast beim FC Porto.
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Die Adler erkämpften sich auch dank der Unterstützung der Fans ein 2:2 nach 0:2-Rückstand. Eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in Frankfurt.
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27. Februar 2014: Eine Woche später in der Commerzbank-Arena. Atemberaubend!
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Frankfurt war schon 2:0 vorne, als Porto mit einem Doppelschlag ausglich. Alex Meier (Fußballgott) traf in der 76. Minute erneut zur Führung. Doch das späte 3:3 durch Nabil Ghilas (86.) besiegelte das bittere Aus der SGE.
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20. September 2018: 1666 Tage mussten die Frankfurter warten, bis sie sich wieder für einen Europapokal qualifizierten. Ausgerechnet beim Comeback blieben die Ränge leer - OM wurde wegen des Fehlverhaltens seiner Fans mit einem Geisterspiel bestraft.
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4. Oktober 2018: Umso lauter und epischer feierten die SGE-Fans ihre Rückkehr auf die europäische Bühne dann beim Heimspiel gegen Lazio am 2. Spieltag.
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Da durfte ein klein wenig Pyro natürlich nicht fehlen.
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Ein klein wenig ...
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25. Oktober 2018: Drittes Gruppenspiel, zweites Heimspiel, zweite Monster-Choreo. Diesmal im Spiel gegen Limassol.
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Da wurde es schon beinahe wieder romantisch. Die Fans feierten einen 2:0-Heimsieg. Frankfurt war mit drei Siegen aus drei Spielen Tabellenführer der Gruppe H.
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8. November 2018: Unfassbar! Selbst das Auswärtsspiel in Limassol wurde zum Heimspiel für die Eintracht. Die SGE-Anhänger waren komplett in Grau gekleidet und machten über 90 Minuten lang Stimmung. Ergebnis: 3:2-Sieg.
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29. November 2018: Zurück auf den heimischen Rängen gab es die nächste Monster-Choreo. Nun kamen auch die Fans von Olympique Marseille in den Geschmack Frankfurter Fan-Kunst.
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Gut, die Ordner am Spielfeldrand waren angesichts der vielen Papierrollen vielleicht nicht ganz so begeistert. Sah trotzdem bombastisch aus!
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13. Dezember 2018: Das letzte Gruppenspiel in Rom stand an. Gegen Lazio feierten die Fans ihre "magische SGE".
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Und die Adler zahlten es ihren Fans zurück - 2:1-Auswärtssieg! Frankfurt marschierte mit sechs Siegen in die Zwischenrunde.
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7. März 2019: Bereits zum Sechzehntelfinale gegen Donezk kündigten die Fans der Eintracht eine der größten Choreos aller Zeiten an. Doch diese fiel aus Protest gegen massive Polizeipräsenz aus.
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Doch nur zwei Wochen später brodelte es erneut in der Frankfurter Commerzbank-Arena. Inter Mailand war zu Gast. Europa League, Achtelfinal-Hinspiel und die Chance, das Verpasste nachzuholen.
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Schon vor dem Spiel war Großes zu erahnen. Goldene und silberne Fahnen lagen bereit für die große Show und ganz besondere Momente.
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Und diese gab es reichlich. Die Eintracht-Fans tauchten die Commerzbank-Arena in ein kollektives Schwarz-Weiß-Rot.
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Dazu prangte in schwarzen Lettern auf goldenem Hingtergrund eine riesige 120 in der Fankurve der SGE. Am 8. März feiert der Klub seinen 120. Geburtstag.
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"Glorreiche Zeiten, traurige Tage. Wir stehn zur Eintracht gar keine Frage." Die Mega-Choreo vor dem EL-Achtelfinalhinspiel gegen Inter war zwar beeindruckend, jedoch nicht das erste stimmungsvolle Ausrufezeichen der SGE-Fans auf internationalem Parkett.
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18. April 2019: Die Eintracht-Fans waren auch im Viertelfinale gegen Benfica vorbereitet. Abschied mit Choreo-Knall oder Choreo-Knall zum Auftakt für einen ganz besonderen Abend in der Vereinsgeschichte. Es wurde einer dieser Abende, die niemand vergisst.
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"Im Herzen von Europa" war auf der Fantribüne der Frankfurter Eintracht vor Spielbeginn zu lesen. In der Mitte des riesigen Banners stand der Europapokal im Zentrum. Und der Traum vom Cup lebt nach dem 2:0-Sieg weiter.
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In Anlehnung an die Vereinshymne bildeten weiße Fahnen umzingelt von schwarzen Schwenkern und schwarze Banner mit roter Aufschrift die Botschaft: "Eintracht vom Main. Nur du sollst heute siegen, weil wir dich immer lieben."
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Und so sag das Ganze aus der gesamten Perspektive aus. Ein beeindruckendes Schauspiel, doch bei weitem nicht die einzige Choreo, mit der die SGE-Fans in Europa schon für reichlich Furore gesorgt hatten.
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2. Mai 2019: Ist das geil oder ist das geil? Vor dem größten Europapokalspiel der jüngeren Klubgeschichte, dem EL-Halbfinale gegen den FC Chelsea, präsentieren die SGE-Fans eine Mega-Choreo.
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Sämtliche Fanclubs fanden einen Platz auf dem riesigen Banner in der Kurve.
SGE-Präsident will härter gegen "50 bis 100 Chaoten" vorgehen Sorgen bereitet ihm die zunehmende Gewaltbereitschaft in der Frankfurter Fanszene, deren Ursprung Fischer paradoxerweise auch in dem positiven Bild der vergangenen Saison verortet. "Einige wollen so nicht wahrgenommen werden und nehmen für sich in Anspruch, ihre selbstdefinierte Andersartigkeit dem Publikum um sie herum ganz bewusst vor Augen zu führen", sagte Fischer.
Für die Zukunft kündigte er ein härteres Vorgehen gegen die "50 bis 100" Chaoten an. "Wer Mitglied ist und von uns als Randalierer im Stadion identifiziert wird, der muss sich vor der Vereinsgerichtsbarkeit verantworten. Wir wollen uns den Fußball und die gute Entwicklung der Eintracht nicht kaputtmachen lassen", stellte er klar.