Hart, Hertha, Granit!

SID
Niemeyer weggeflext, Rot gesehen: Granit Xhaka zeigte sich gleich danach einsichtig oder so...
© getty

Die Hinrunde ist Geschichte. Das letzte Wochenende war sportlich so lala, dafür flogen uns die Personalien nur so um die Ohren. Pep weg. BÄMM! Frontzeck weg. BÄMM! Kramny for President. BÄMM! Blattini... Dennoch gibt's an dieser Stelle ganz ordnungsgemäß die Zahlen zum Spieltag.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Peps Vermächtnis: Zum Saisonende ist also Schluss. Drei Spielzeiten FC Bayern sind Guardiola genug. Eine abschließende Beurteilung seines Schaffens wird eng mit dem Saisonfinale verbunden sein. Gewinnt er die Champions League, gibt's das Denkmal, wenn nicht, dann bleibt ein Gschmäckle zurück. Wie es auch immer kommen wird, ein paar Bestmarken hat Guardiola mit den Bayern schon verbucht, an denen sich so mancher noch die Zähne ausbeißen wird. Pep hat nämlich in der Bundesliga...

...die höchste Siegquote ever: Die Bayern gewannen unter ihm bislang 81 Prozent ihrer Spiele.

...die meisten Punkte pro Spiel ever: 2,5 Zähler gab's noch nie!

...die meisten Tore pro Spiel ever: Die Bayern schießen im Schnitt 2,6 Tore. In jedem verdammten Spiel!

...die wenigsten Gegentore pro Spiel ever: 0,6!

...die früheste Meisterschaft ever: 2013/2014 war die Messe nach dem 27. Spieltag gelesen, einem 3:1 der Bayern in Berlin. Das war am 25. März.

...den besten Saisonstart ever: In dieser Saison gewannen die Bayern ihre ersten 10 Spiele, ehe Frankfurt dem Meister ein 0:0 abtrotzte.

Frontzecks Vermächtnis: Michael Frontzeck legte sein Amt in Hannover nieder. Unter den Trainern mit 100 Spielen und mehr hat er den schlechtesten Punkteschnitt: 0,95.

Hart, härter, Granit: Es gibt Rekorde, die muss man nicht haben (siehe Frontzeck in Kürze). Der von Granit Xhaka ist auch so einer. Gladbach Kapitän hat sich Sonntagabend gegen Darmstadt nämlich seinen fünften Platzverweis abgeholt. In seinem Alter, 23 Jahre, zwei Monate, 23 Tage, hat das noch keiner geschafft.

Unstoppable Hertha: 32 Punkte haben die Berliner bei Halbzeit auf ihrem Konto und stehen völlig zu Recht auf Platz drei. Nur ein einziges Mal waren die Hauptstädter besser. 2008/2009 holte man 33 Zähler aus den ersten 17 Spielen. Am Ende der Saison waren's dann 63 und Platz vier. Die Helden damals: Trainer Favre, der heutige Coach Dardai, Drobny, Simunic, Friedrich, Cicero, Raffael, Kacar, Nicu, Voronin, Pantelic.

Wie neugeboren: In Stuttgart galt Vedad Ibisevic als Auslaufmodell, als völlig untauglich, fertig, durch, aus. In Berlin blüht der 31-jährige Bosnier auf, als hätte es die verlorene Zeit im Ländle überhaupt nicht gegeben: 10 Spiele, 6 Tore, 4 Assists. Beim Sieg gegen Mainz am Sonntag gelangen ihm im 212. Bundesliga-Spiel erstmals zwei Vorlagen.

143 von 300: Manuel Neuer hat in Hannover sein 300. Bundesliga-Spiel absolviert. Glückwunsch dazu. Zum 143. Mal hielt er dabei seinen Kasten sauber. Das ist die eigentlich noch krassere Zahl. In der ewigen Weiße-Westen-Statistik der Liga hat er damit mit Uli Stein gleichgezogen. Die HSV-Legende benötigte für 143 Zu-Null-Spiele allerdings 512 Einsätze.

Viva Mexico: Hat sich im Sommer eigentlich noch jemand etwas über die Personalpolitik von Manchester United gewundert? Das dachten wir uns. Natürlich ist es immer leicht zu spotten, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, aber den Chicharito, also den Chicharito, den hätte van Gaal vielleicht nicht so mal eben nach Leverkusen schicken sollen. 19 Tore hat der kleine Mexikaner in drei Wettbewerben für Bayer erzielt, das sind mal eben exakt genauso viele wie van Gaals gesamter Kader seit Chicharitos Abgang in der Premier League zustande gebracht hat. Da muss man sich dann nicht wundern. Noch eine interessante Zahl mit Erbsen-Bezug: Chicharito ist der erste Spieler seit Marek Mintal im Jahr 2004, der in seinen ersten 14 Bundesligaspielen 11 Tore erzielt hat.

Sonst so I: Augsburg bleibt weiter das hotteste Team der Liga. Das 1:0 in Hamburg war das fünfte ungeschlagene Spiel in Folge. 13 Punkte hat in diesem Zeitraum kein anderes Team geholt.

Sonst so II: Claudio Pizarro ist jetzt schon die Nr. 7 der ewigen Bundesliga-Torjägerliste. Mit seinem Tor in Frankfurt zog er mal eben an Klaus Allofs und Dieter Müller vorbei. Pizza steht jetzt bei 178 Treffern. Platz sechs (Stefan Kuntz, 179) und fünf (Ulf Kirsten, 181) hat er schon ins Visier genommen.

Sonst so III: Thomas Müller erzielte in Hannover sein 14. Saisontor und übertraf damit seinen bisherigen Rekord von jeweils 13 Saisontoren in den letzten drei Spielzeiten.

Sonst so IV: Der BVB hat bei Halbzeit genauso viele Tore erzielt wie in der gesamten letzten Saison. 47.

Herzschmerz, weil Weihnachten: Danny da Costa stand am vergangenen Samstag wieder in der Startelf bei einem Bundesligaspiel. Das ist deshalb so bemerkenswert, weil ein paar Tage ins Land gegangenen sind, seit der 22-Jährige das letzte Mal von Beginn an zum Zug kam. 1365 Tage, um genau zu sein. Am 24. März 2012 war das nämlich für Leverkusen auf Schalke zuletzt der Fall. Zur Feier des Tages verlor Ingolstadt leider gegen da Costas Ex-Klub wegen Sie-wissen-schon-wem (siehe Viva Mexico).

Der 17. Spieltag im Überblick

Artikel und Videos zum Thema