In Hamburg sagt man Tschüss

Von SPOX
Wurde das Ruder beim HSV zu spät in andere Hände übergeben? Es sieht danach aus
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SC Freiburg (Platz 15, 26:36 Tore, 25 Punkte)

Aktuelle Lage: Der SCF liegt mit 25 Punkten derzeit auf Platz 15 und nur einige Tore vor dem Hamburger SV. Erst 26 Treffer erzielten die Freiburger in dieser Saison. Trainer Christian Streich hat seine eigenen Taktik, um die Flaute zu beenden: "Wir dürfen das nicht zerreden, sonst werden die Jungs alles, nur nicht sicherer." Mit Nils Petersen (4 Saisontore) kehrte gegen Augsburg immerhin einer der treffsichereren Freiburger zurück und netzte sogar. Im Abstiegskampf greift der SCF fast schon traditionell zu seinen ganz eigenen Tricks. Auch dieses Jahr: Vor dem Heimspiel gegen Augsburg verlegte man extra einen neuen Rasen im Schwarzwald-Stadion. "Wir tun alles, um drin zu bleiben. Da gehört auch das Grün dazu", sagte SC-Präsident Fritz Keller. Mit Erfolg: Am Ende stand ein 2:0 zu Buche und die direkten Abstiegsplätze konnten verlassen werden.

Ausblick: Die Breisgauer haben ein sehr humanes Restprogramm. Außer der Hertha haben die Freiburger noch alle Teams der Tabelle ab Platz elf abwärts auf dem Spielplan. Der FC Bayern wird am vorletzten Spieltag zwar schon die deutsche Meisterschaft in der Tasche haben, wird dem SC aber trotzdem nichts schenken. Zum letzten Spiel der Saison reist die Streich-Elf zum Tabellenvierzehnten nach Hannover. Es könnte ein Abstiegsendspiel werden.

Prognose: Der Spielplan spricht eindeutig für Freiburg. Christian Streich ist außerdem ein Experte im Abstiegskampf und auch mit den psychologischen Aspekten dieser Situation bestens vertraut. Für den Sportclub wird es zwar eng bis zum Schluss - aber es wird reichen.

Hamburger SV (Platz 16, 16:37 Tore, 25 Punkte)

Aktuelle Lage: Trainerwechsel, Torflaute, Trainerwechsel - beim HSV geht alles seinen geregelten Gang. Den letzten Sieg gab es am 7. Februar gegen Hannover, seit im nächsten Spiel die 0:8-Klatsche gegen den FC Bayern folgte, erzielten die Rothosen zwei Tore und holten damit zwei Punkte. Mit Chefstratege Peter Knäbel soll nun die Trendwende gelingen. Allein, es fehlt der Glaube. Selbst beim Testspiel gegen den Drittliga-Zwölften VfL Osnabrück waren die Hamburger so torgefährlich wie elf Schnecken in der Salzwüste. Der Kick endete 0:0, weil Rene Adler und Jaroslav Droby mehrere Hochkaräter der Gegner entschärften. Die Hoffnungen ruhen nun wahlweise auf Neu-Co-Trainer Peter Herrmann, der als Assistent von Jupp Henckes bei Bayern München das Triple holte oder auf Lewis Holtby und Pierre-Michel Lasogga, die nach ihren Verletzungen in Form kommen sollen.

Ausblick: Hamburg bekommt unter Knäbel direkt fünf harte Aufgaben. In Leverkusen, gegen Wolfsburg, in Bremen, gegen Augsburg und in Mainz muss der HSV Punkte sammeln, um danach in den Abstiegsendspielen gegen den SC Freiburg und den VfB Stuttgart nicht mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Am letzten Spieltag kommt der FC Schalke in den Volkspark. Wo sammelt die noch zu findende Knäbel-Elf Punkte? Wie motiviert der Sportdirektor und Interimscoach die offenbar beratungsresistenten Spieler? "Seine große Stärke ist es, Menschen mitzunehmen", sagt Marinus Bester. Der Ex-HSV-Profi arbeitet seit einigen Monaten als Assistent Knäbels in der Geschäftsstelle: "Er schätzt jeden Einzelnen, nimmt die Menschen ernst. Er stellt sich nicht hin und sagt: 'Ihr habt alle keine Ahnung.' Sondern er versteht es, die Leute für seine Dinge zu begeistern." Ob das reicht?

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Prognose: Hamburg wird sich nicht retten können. Wenn der HSV am letzten Spieltag Schalke empfängt, wird die Bundesliga-Uhr der Hanseaten nach Abpfiff 51 Jahre, 272 Tage und einige Minuten anzeigen. Kurz danach wird das Uhrwerk wohl aufhören zu ticken.

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