"Der BVB wird in Watte gepackt"

Von SPOX
Borussia Dortmund ist derzeit die auswärtsschwächste Mannschaft der Bundesliga
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Jochen Tittmar (SPOX): Eindeutig. Das lange Schielen Richtung CL-Plätze hat blind gemacht - und zwar jeden im Klub. Die Mannschaft haderte zu lange mit dem eigenen Schicksal und ließ vor allem die für ihr Spiel unabdingbare Gier vermissen. Die bringt man auch jetzt noch nicht auf den Platz. Ich glaube, erst die fußballfreie Zeit im Winter wird bei den Beteiligten zur vollständigen Erleuchtung führen, was da im letzten halben Jahr überhaupt passiert ist.

Andreas Lehner (SPOX): Bei einigen Spielern bin ich mir immer noch nicht sicher, ob sie die Situation verstanden haben. Dass Watzke eine Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede halten musste, sagt einiges. Dass sie kaum einen Effekt hatte, noch viel mehr. Öffentlich wird der BVB noch in Watte gepackt. Beim HSV oder in Stuttgart ist viel mehr Feuer, obwohl andere Voraussetzungen herrschten. Die Spieler scheinen sich von der Diskussion über Qualität blenden zu lassen. Vor allem in den Auswärtsspielen wird deutlich, dass bei vielen immer noch nicht angekommen ist, dass es in dieser Saison nur um eines geht: den Klassenerhalt.

Stefan Döring (Goal.com): Ich denke schon. Lange hieß es in Dortmund, dass die Situation gar nicht so schlimm wäre. Doch der Eindruck täuschte. Die Verunsicherung machte sich schnell breit, die leichtesten Dinge gelangen nicht. Gegen Gegner, die der BVB eigentlich als schlagbar eingestuft hat, wurde verloren (Köln, Hertha, Hannover...). Der Abstiegskampf, in dem Borussia steckt, wurde nicht angenommen. Hinzu kam die missliche personelle Lage. Der BVB kann von Glück reden, dass das Umfeld und die Fans bisher relativ ruhig geblieben sind.

mySPOX-User Talentfrei: Ich denke nicht. Bei einer solchen Negativserie spielen viele kleine Dinge zusammen, die im Endeffekt für eine solche Hinrunde sorgen. Der Saisonauftakt war schwer, man hatte auch ein wenig Pech und musste erst zusammenfinden, viele Verletzungen machten elementare Faktoren wie Rhythmus und Balance zunichte und den Verantwortlichen dürfte relativ schnell klar geworden sein, dass man Probleme bekommen wird. Sicherlich weiß jeder um die Qualität der Mannschaft, die man in der Königsklasse besonders in den ersten vier Spielen auch unter Beweis gestellt hat, aber man hat die Situation doch immer sehr realistisch analysiert und ist gut mit der Thematik umgegangen.

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