Der König ist tot, es lebe der König!

Von Benjamin Wahlen
Ebbe Sand, Grafite, Jan Koller und Arie van Lent - ihre Namen standen vor allem für Tore
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Martin Max

Martin Max war der Stefan Kießling der Jahrhundertwende. Nicht nur, weil er die Rolle des Stürmers mit dem Schießen von Toren sowie einem hohen Maß an Lauf- und Defensivarbeit verband, sondern weil er auch das Nationalmannschafts-Schicksal mit Kießling gemein hatte.

Als Spätstarter unterschrieb Max seinen ersten Profivertrag mit 21 Jahren bei Borussia Mönchengladbach, konnte sich dort aber nie richtig durchsetzen. Erst stand ihm Hans-Jörg Criens im Weg, später Heiko Herrlich, Bachirou Salou und Martin Dahlin. In der Konsequenz wechselte er 1995 zu Schalke 04, wo er fortan als Sturmpartner von Youri Moulder gesetzt war und 1997 den Gewinn des UEFA-Pokals feiern konnte.

So richtig in Fahrt kam Max aber erst nach seinem Wechsel zu 1860 München und später bei Hansa Rostock. Seine Torausbeute in diesen Jahren war überragend, er wurde 2000 und 2002 Torschützenkönig der Bundesliga.

Trotz seiner vielen Tore und dem Druck der Medien, die Max vehement in den Kader der Nationalmannschaft forderten, blickt der Stürmer auf eine nur acht Minuten lange Karriere für Deutschland zurück. Bis auf diesen Kurzeinsatz wartete Max vor Spielen und großen Turnieren vergebens auf den Anruf des Bundestrainers.

Nach der Saison 2003/2004, in der Max im stolzen Alter von 35 Jahren 20 Tore in 33 Partien erzielen konnte, beendete er seine aktive Karriere. Seine ersten Schritte als Trainer unternahm er von 2007 bis 2010 als Assistent von Daniel Hoffmann beim Bezirksligisten TSV Grafing. Zwischenzeitlich erwarb er die Trainer-A-Lizenz und eröffnete ein Schnellrestaurant an einer Autobahn-Raststätte, das nach nur fünf Monaten wieder geschlossen werden musste. Sehr engagiert betreut er das Martin Max Camp für Jugendfußballer - Er möchte etwas zurückgeben.

Theofanis Gekas

"Wer will nochmal, wer hatte ihn noch nicht?" Sechs Stationen in den letzten drei Jahren sind die ernüchternde Bilanz von Theofanis Gekas, der sich in dieser Zeit in Deutschland, England, Spanien und der Türkei versuchte. Ein Hin- und Hergeschiebe, das dem Bundesliga-Torschützenkönig von 2007 allerdings nicht gerecht wird.

Vor der Saison 2006/2007 lieh der VfL Bochum Gekas als zweitplatzierten der griechischen Torjägerliste von Panathinaikos Athen aus. Dass der Grieche auch in der Bundesliga für Furore sorgen würde, bewies er bereits in seiner ersten Spielzeit - Gekas wurde mit 20 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga. Statt der gewohnten Bochumer Tor-Melodie ertönte der Sirtaki nach Gekas Toren im Rewirpowerstadion. Ungewöhnlich war auch, dass sich Gekas konsequent weigerte Deutsch zu lernen. Er würde für das Toreschießen bezahlt, nicht für das Reden.

Seine Knipser-Qualitäten blieben auch der Werkself aus Leverkusen nicht verborgen, die Gekas in der Folgesaison aus der Bochumer Kaufoption herauslöste und zu Bayer lockte. Weil ihm dort aber mit Neuverpflichtung Patrick Helmes und Stefan Kießling gleich zwei Stürmer vorgezogen wurden, wollte Gekas den Verein so schnell wie möglich wieder verlassen.

Den jeweils einjährigen Leihen nach Portsmouth und Berlin folgte der Wechsel zur Eintracht aus Frankfurt, mit der Gekas trotz seiner erneut starken Torausbeute in die 2. Liga abstieg. Nachdem er Frankfurt im Winter der Saison 2011/2012 Richtung Samsunspor verließ, war er noch kurz für Levante tätig und landete schließlich bei Akhisar Beleiyespor, wo er wieder trifft, wie zu besten Bochumer Zeiten.

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