Der König ist tot, es lebe der König!

Von Benjamin Wahlen
Ebbe Sand, Grafite, Jan Koller und Arie van Lent - ihre Namen standen vor allem für Tore
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Grafite

Edinaldo Batista Libanio, kurz Grafite, durchlebte einen sehr holprigen Karrierestart in Brasilien.

Obwohl er den Verein in drei Jahren sieben Mal wechselte, konnte er nirgends so richtig Fuß fassen. Nachdem auch sein letzter Versuch in Sao Paulo mit nur mäßigem Erfolg verbunden war und seine Mutter für einen Tag entführt wurde, ging er 2006 nach Frankreich zum damaligen Aufsteiger Le Mans UC. Wölfe-Coach Felix Magath wurde dort auf ihn aufmerksam und holte ihn nach Wolfsburg.

Der Bundesliga wird Grafite wohl auf ewig ein Name bleiben. Unvergessen ist sein Tor des Jahres 2009, als er die gesamte Abwehr des FC Bayern umkurvte, mit der Hacke vollendete und so die Meisterschaft des VfL Wolfsburg besiegelte.

Im gleichen Jahr wurde er mit 28 Treffern nicht nur Torschützenkönig und Spieler des Jahres, sondern bildete mit Edin Dzeko auch das gefährlichste Sturmduo der Bundesligageschichte. Selbiger lief Grafite im Folgejahr den Rang als bester Stürmer der Wölfe ab.

Als Dzeko den Verein im Winter 2010/2011 verließ und zu Manchester City wechselte, konnte Grafite den abstiegsbedrohten VfL mit einigen Toren in der Schlussphase der Saison gerade noch retten.

Noch im selben Jahr unterlag er dem Ruf des großen Geldes und ging in die Vereinigten Arabischen Emirate zu AL-Ahli, wo er 38 Tore in 35 Spielen erzielt haben soll. Alle paar Monate wird der Brasilianer auch mit einer Rückkehr in die Bundesliga in Verbindung gebracht.

Thomas Christiansen

Thomas Christiansen und der VfL Bochum, das war liebe auf den zweiten Blick.

Im Winter der Saison 2001/2002 holte Bochum den Dänen in das Ruhrgebiet um den drohenden Abstieg abzuwenden. Geholfen hat es allerdings nichts, der VfL musste am Ende der Spielzeit runter in die 2. Liga.

Dort erzielte Christiansen 17 Tore in 30 Spielen und verhalf dem VfL so zum direkten Wiederaufstieg. Noch besser lief es nur in der Folgesaison, als er zusammen mit Giovane Elber Torschützenkönig der Bundesliga wurde. Damit der Däne in der kommenden Saison an der Leine spielte, überwies Hannover 96 damals 2,5 Millionen Euro an Bochum.

Mit dem Wechsel nach Niedersachsen verließ ihn aber auch das Glück. Nach 12 Treffern in 55 Spielern und zwei Ermüdungsbrüchen im rechten Schienbein hing Christiansen seine Schuhe im Mai 2006 an den Nagel. Nachdem er fast zwei Jahre als Co-Trainer bei Xamax Neuchatel in der Schweiz tätig war, zog er in seine Wahlheimat Spanien. In Barcelona lebend kümmerte er sich um die Belange der Barcelona-Fans, arrangierte Stadionführungen, Autogrammstunden und Treffen mit den Barca-Stars.

Zuletzt geisterte er wiederholt durch die Medien, weil er als Pep-Freund und Bayern-Kenner ein heißer Kandidat auf den Posten des Co-Trainers beim FC Bayern München war. Obwohl die Anstellung beim Rekordmeister scheiterte, kann sich Christiansen eine Rückkehr in die Bundesliga sehr gut vorstellen.

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