Die Stunde der Vergessenen

Von Haruka Gruber
Nicht mehr unumstritten in Hoffenheim: Sejad Salihovic (l.) und Vedad Ibisevic
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Defensives Mittelfeld

Die eingeplanten Spieler: Sebastian Rudy (21), Tobias Weis (25), Dominik Kaiser (22)

Das Fragezeichen: Sejad Salihovic (26)

Der Rückkehrer: Franco Zuculini (20)

Es hatte den Anschein, der Friede sei wiederhergestellt. Nachdem durchgesickert war, dass Hoffenheim einen Transfer des gut verdienenden Salihovic erwägt und dieser über fehlenden Respekt klagte, näherten sich beide Parteien an. So schloss der Spieler jüngst aus, dass er Hoffenheim in diesem Sommer verlässt, selbst eine Verlängerung des bis 2012 befristeten Vertrags schien nicht ausgeschlossen.

Mit einer einzigen Äußerung in der "Sport-Bild" sorgte Stanislawski jedoch für eine Wende - zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. So antwortete der Trainer auf die Frage, was er Spielern zu sagen habe, die wie Beck und eben Salihovic mit Transfers kokettieren: "Wenn einer meint, er müsse Hoffenheim unbedingt verlassen, dann soll er das das auch tun. Ich werde Reisende bestimmt nicht aufhalten."

Sollte Salihovic nun doch veräußert werden, hätte Hoffenheim großen Bedarf nach einem weiteren Mittelfeldspieler. Denn so spielstark (Rudy), aggressiv (Weis) und talentiert (Kaiser) die verbleibenden Sechser sind - ihnen gehen der starke linke Fuß und die unvergleichliche Schusstechnik des Bosniers ab. Zumal sich Salihovic durchaus in der Balleroberung versteht und anders als der schmalbrüstige Rudy und die beiden 1,70 Meter kleinen Weis und Kaiser über ein ordentliches Kopfballspiel verfügt.

Zumindest ein Stellvertreter im Falle von Ausfällen ist überraschend der vergessene 4,6-Millionen-Einkauf Zuculini. Sein taktisch und zwischenmenschlich unreifes Wesen, seine renitente Reaktion auf Kritik jeglicher Art und nicht zuletzt sein unsteter Lebenswandel führten dazu, dass er nach Italien und in die argentinische Heimat verliehen wurde. Nirgendwo knüpfte er an seine Leistungen an, die ihn als 18-Jährigen in Argentiniens Nationalelf brachten.

Nun findet er sich auf einmal in Hoffenheim wieder, weil es schlichtweg keine Interessenten gibt auf eine Übernahme. Doch Zuculini hat offenbar aus seinen Fehlern gelernt, zeigt sich engagierter als früher und leistet Abbitte: "Ich habe Fehler gemacht. Ich weiß, dass ich mich hinten anstellen muss, aber ich will unbedingt meine zweite Chance nutzen."

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